Lichtenfelser Landrat Christian Meißner und Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle unterzeichnen Kooperationsvertrag

Gemeinsam für Erinnerungskultur und Antisemitismus-Prävention – Seminare und Unterstützung lokaler Initiativen geplant

Für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen „Jüdisches Leben“, „Erinnerungsarbeit“ sowie in der Antisemitismus-Prävention: Dr. Ludwig Spaenle (re.), der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, und Landrat Christian Meißner unterzeichneten einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Foto: Landkreis Lichtenfels/Heidi Bauer

Für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen „Jüdisches Leben“, „Erinnerungsarbeit“ sowie in der Antisemitismus-Prävention: Dr. Ludwig Spaenle (re.), der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, und Landrat Christian Meißner unterzeichneten einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Foto: Landkreis Lichtenfels/Heidi Bauer

„Wir dürfen nicht innehalten bei der Spurensuche und nicht nachlassen in der Erinnerungsarbeit. Dieser Kooperationsvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung – so können wir gemeinsam jüdische Geschichte aufarbeiten, Bildungsarbeit leisten und politische Fachfragen angehen“, betont Landrat Christian. „Mein ausdrücklicher Dank gilt dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Dr. Ludwig Spaenle, für seine Unterstützung. Er ist ein Politiker, der Wort hält!“

Bei einem Besuch im Landkreis Lichtenfels hatte Dr. Spaenle im März eine diesbezügliche Zusammenarbeit angeregt. Anfang dieser Woche unterzeichneten er in seiner Funktion als Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, und Landrat Christian Meißner stellvertretend für den Landkreis Lichtenfels einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Sie beurkundeten damit eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen „Jüdisches Leben“, „Erinnerungsarbeit“ sowie in der Antisemitismus-Prävention. Die Kooperation soll dazu verhelfen, gemeinsame Zielsetzungen effektiver zu verfolgen, und ihre Anliegen sowie Angebote besser bekannt zu machen.

Spurensuche weiterführen

Landrat Christian Meißner stellt heraus: „Der Landkreis Lichtenfels hat eine lange jüdische Geschichte, um deren Aufarbeitung sich viele Initiativen, Schulen und Einzelpersonen, allen voran Bezirksheimatpfleger Dr. Günter Dippold, und der verstorbene Heimatforscher Josef Motschmann, verdient gemacht haben. Besonders auch das mehrfach ausgezeichnete Projektseminar ‚13 Führerscheine – Dreizehn jüdische Schicksale‘ am Meranier-Gymnasium hat uns allen noch einmal vor Augen geführt, wie Erinnerungsarbeit aussehen kann, wie wichtig sie ist und wie sie Menschen über Religionen und Kontinente hinweg verbinden kann.“

Weiter unterstreicht der Landrat: „Wir möchten die Spurensuche weiterführen, die wir begonnen haben. Gerade mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen ist eine Erinnerungskultur, die Bewusstseinsbildung für heutige und kommende Generationen, wichtiger denn je. Als Landkreis möchten wir entsprechende Initiativen fördern und damit zur Prävention und Aufklärung gegen antisemitische Einstellungen beitragen. Es freut uns außerordentlich, dass wir dafür so prominente Unterstützung von der bayerischen Staatsregierung erhalten.“

„Der Landkreis Lichtenfels ist mit seinem großen Engagement zur Dokumentation jüdischen Lebens bayernweit ein Vorbild für die Erinnerungsarbeit.
Zitat: Dr. Ludwig Spänle

Dr. Ludwig Spaenle sagte anlässlich der Unterzeichnung: „Der Landkreis Lichtenfels ist mit seinem großen Engagement zur Dokumentation jüdischen Lebens bayernweit ein Vorbild für die Erinnerungsarbeit. Bereits heute arbeiten hier Einzelpersönlichkeiten, aber auch Schulen die Geschichte des reichhaltigen jüdischen Lebens im westlichen Oberfranken auf, beschäftigen sich auch mit der Shoah und suchen nach Wegen, dem neuerlich wachsenden Antisemitismus wirkungsvoll entgegenzutreten. Der Landkreis macht mit der Kooperation deutlich, dass ihm diese Tätigkeit ein zentrales Anliegen ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn weitere Landkreise diesem einmaligen Beispiel folgen.“

Gemeinsam tätig sein werden die Kooperationspartner vor allem auf folgenden Gebieten

  • gemeinsame Veranstaltungen (Seminare, Vortragsveranstaltungen etc.), schwerpunktmäßig zu den Themen Antisemitismus und Jüdisches Leben;
  • Tätigkeit als Referenten (durch den Beauftragten und seine Mitarbeiter);
  • Förderung und Unterstützung von Schulprojekten und lokalen Initiativen im Bereich der Erinnerungskultur und des jüdischen Lebens;
  • Beratung und fachliche Unterstützung in Fragen der gemeinsamen Themen durch den Beauftragten und seine Mitarbeiter.

Hintergrund

Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe ist ressortübergreifend tätig und arbeitet hierzu mit allen Staatsministerien und der Staatskanzlei zusammen. Er regt Maßnahmen an und unterstützt bei Aufgaben, um das jüdische Leben in Bayern zu fördern und zu würdigen, um jede Form des Antisemitismus zu bekämpfen und präventiv entgegenzuwirken sowie die Erinnerungsarbeit und die Pflege des historischen Erbes zu stärken.