Mit­glie­der­ver­samm­lung des Schach­be­zirks Oberfranken

Symbol-Bild Schach

Ver­samm­lung beschließt neue Schachsaison

Lan­ge muss­te die Ver­samm­lung des Schach­be­zirks Ober­fran­ken tagen. Nach vier Stun­den war es geschafft, man hat­te den Bezirks­vor­stand gewählt, über Anträ­ge bera­ten, Ehrun­gen ver­ge­ben und auch über den Spiel­be­trieb in Coro­na-Zei­ten beraten.

Stefan Wunder vom FC Nordhalben erhielt für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit den Ludwig-Schirner-Ehrenpreis. Foto: Elias Pfann

Ste­fan Wun­der vom FC Nord­hal­ben erhielt für sei­ne lang­jäh­ri­ge ehren­amt­li­che Tätig­keit den Lud­wig-Schirner-Ehren­preis. Foto: Eli­as Pfann

Zur Mit­glie­der­ver­samm­lung in den Kro­na­cher Orts­teil Zie­gel­er­den kamen von 63 Ver­ei­nen 26, was im Durch­schnitt der ver­gan­ge­nen Jah­re liegt. Nach den durch­wegs posi­ti­ven Berich­ten der Vor­stands­mit­glie­der kam es zur Wahl der Mit­glie­der des erwei­ter­ten Vor­stan­des. Hier gab es wenig Neue­run­gen. Der vakan­te Posten des zwei­ten Spiel­lei­ters konn­te glück­li­cher­wei­se besetzt wer­den. Der bereits als Schieds­rich­ter tur­nier­er­fah­re­ne Dani­el Albert (TSV Ober­lau­ter) unter­stützt fort­an Rei­ner Schulz. Neu­er Vize­ju­gend­lei­ter ist Chri­sti­an Geb­hardt vom SV Seu­bels­dorf. Da Wolf­gang Sie­gert lei­der nicht mehr antrat, blieb der Posten des Schul­schach­re­fe­ren­ten vakant. Inter­es­sier­te Schach­spie­ler sol­len sich bit­te beim Bezirks­vor­sit­zen­den mel­den. Auch an der Spit­ze des Rechts­aus­schus­ses tat sich etwas. Neu­er Lei­ter des Gre­mi­ums, wel­ches in den ver­gan­ge­nen Jah­ren glück­li­cher­wei­se nicht tagen muss­te, ist der Rechts­an­walt Man­fred Köh­ler (Con­cor­dia Strul­len­dorf). Auf Vor­schlag des Vor­sit­zen­den Ingo Thorn sol­len die Kas­sen­prü­fer spä­te­stens alle vier Jah­re wech­seln. Neue Kas­sen­prü­fer sind Leon Bau­er (SV Neu­stadt bei Coburg) und Hans Ger­hard Neu­berg (Kro­na­cher SK).

Da der Schach­be­zirk im näch­sten Jahr sein 100-jäh­ri­ges Bestehen fei­ert, wur­de eine Chro­nik unter der Feder­füh­rung von Franz Gei­sen­set­ter geschrie­ben. Er selbst wur­de von der Chro­nik des Baye­ri­schen Schach­bun­des inspi­riert und hat auch schon Erfah­rung im Schrei­ben einer Chro­nik. Anfang des Jah­res wur­den noch Hans Blinz­ler und Ste­fan Wun­der mit ins Boot geholt, Hans-Ger­hard Neu­berg unter­stützt das Trio eben­falls seit Kur­zem. Die­se Schach­freun­de hat­ten beson­ders in den letz­ten Mona­ten viel Zeit inve­stiert, um tau­sen­de Sei­ten Mate­ri­al zu sich­ten und das wich­tig­ste in eine Chro­nik zu packen. Man möch­te auch “die Pio­nie­re des Schachs wie­der­auf­le­ben las­sen”, so Gei­sen­set­ter. Bei­spiels­wei­se gab es schon 1884 eine ober­frän­kisch-thü­rin­gi­sche Schach­ver­ei­ni­gung, 1904 fand der deut­sche Schach­kon­gress in Ober­fran­ken statt. Bezirks­vor­sit­zen­der Ingo Thorn ermahn­te den­noch: “Wir müs­sen min­de­stens 150 Exem­pla­re ver­kau­fen, sodass es sich lohnt, wobei der Bezirk dann immer noch bis zu 2000 Euro drauf­legt, wes­halb die Bezirks­ver­samm­lung dar­über abstim­men muss.” Der Arbeits­ei­fer und die Idee einer ein­ma­li­gen Chro­nik kamen bei den Ver­ei­nen sehr gut an, wes­halb schon 80 Vor­be­stel­lun­gen ver­merkt wur­den, wor­auf­hin der Druck beschlos­sen wur­de. Es wur­den bereits zwei Ange­bo­te ein­ge­holt, bei wei­te­ren Drucke­rei­en wird noch ange­fragt. Die 500 Sei­ten star­ke Chro­nik wird 25 Euro kosten und ab etwa Janu­ar aus­ge­lie­fert. Eine Vor­be­stel­lung ist per For­mu­lar auf der Bezirks­web­sei­te bis zum 1. Dezem­ber möglich.

Wie bereits bekannt ist, wur­de die lau­fen­de Schach­sai­son auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie unter­bro­chen. Zu vie­le Unklar­hei­ten bezüg­lich der Spiel­räu­me und der Bereit­schaft der teil­neh­men­den Mann­schaf­ten zwan­gen den erwei­ter­ten Bezirks­vor­stand, auch den Nach­hol­spiel­tag im Sep­tem­ber abzu­sa­gen. Statt­des­sen befrag­te man die Ver­ei­ne, wel­che wie­der­um ihre Spie­ler befrag­ten. Es gab ein gemisch­tes Mei­nungs­bild. Vie­le Ver­ei­ne woll­ten die lau­fen­de Sai­son abbre­chen, um Wett­be­werbs­ver­zer­rung zu ver­hin­dern. Für eine neue Sai­son waren dann aber mehr Ver­ei­ne, wes­halb die Ver­samm­lung zunächst beschloss, im Novem­ber eine regu­lä­re Sai­son zu spie­len. Nach hef­ti­gen Dis­kus­sio­nen über Spie­ler mit Husten oder Schnup­fen, wel­che nach dem Hygie­ne­kon­zept nicht spie­len dür­fen, brach­te Bezirks­vor­sit­zen­der Ingo Thorn einen schlich­ten­den Kom­pro­miss. Die neue Sai­son star­tet im Febru­ar, also nach einer even­tu­ell statt­fin­den Ein­zel­mei­ster­schaft. Der erwei­ter­te Bezirks­vor­stand wird sich wei­te­re Gedan­ken zur neu­en Sai­son machen. Die Bezirks­spiel­lei­tung wur­de außer­dem ermäch­tigt, für eine neue Sai­son die Anzahl der Bret­ter auf sechs zu ver­rin­gern und in Aus­nah­me­fäl­len (coro­nabe­ding­te Absa­ge) Geld­bu­ßen aus­zu­set­zen. Eben­so darf im Jugend­be­reich die Anzahl der Spie­le ver­rin­gert wer­den bzw. schon vor Febru­ar ange­fan­gen wer­den, um so Fri­sten der BSJ ein­zu­hal­ten. Somit gibt es bis zum Febru­ar vor­erst kei­ne offi­zi­el­len Mann­schafts­kämp­fe in Ober­fran­ken, Ein­zel­tur­nie­re kön­nen aber durch­aus stattfinden.

Nach den Beschlüs­sen der Ver­samm­lung sind fol­gen­de Ver­ei­ne neue Mei­ster und stei­gen auf, sofern die baye­ri­schen Ligen fort­ge­setzt wer­den: PTSV-SK Hof (Bezirks­ober­li­ga), 1.FC Markt­leu­then 2 (Bezirks­li­ga Ost), SK Michel­au (Bezirks­li­ga West).

Die Abstei­ger erge­ben sich erst, wenn bekannt ist, wie vie­le Mann­schaf­ten aus der Regio­nal­li­ga nach Ober­fran­ken absteigen.
Bezirks­ju­gend­lei­ter Tobi­as Pfa­den­hau­er ehr­te zugleich die Jugend­mei­ster, wel­che noch im Sep­tem­ber den Bezirk auf baye­ri­scher Ebe­ne ver­tre­ten. In der U14 gewann der SC Höch­stadt mit zwei Punk­ten Vor­sprung (ohne den letz­ten Spiel­tag zu spie­len). Mei­ster der U16 wur­de der SC Bam­berg, in der U20 der Kro­na­cher SK.

Über wei­te­re Anträ­ge, wel­che das Jubi­lä­um und den Spiel­be­trieb betref­fen, wur­de nach einer Mit­tags­pau­se abge­stimmt. Ange­nom­men wur­de der Antrag, einen Schnell­schach-Grand-Prix zu ver­an­stal­ten. Hier sol­len bestehen­de ein­tä­gi­ge Tur­nie­re in eine Tur­nier­se­rie inte­griert und mit hoch­wer­ti­gen Prei­sen dotiert wer­den. Falls bereits dafür ange­dach­te Tur­nie­re wegen Coro­na aus­fal­len müs­sen, ver­sucht man die­se zu ver­schie­ben oder an ande­ren Orten statt­fin­den zu las­sen (grö­ße­re Räum­lich­kei­ten). Auf Antrag des SV Seu­bels­dorf wird ab der Sai­son 22/23 mit der Spiel­zeit “Fischer kurz” (90min für 40 Züge + 30min + 30sec/​Zug ab dem ersten Zug) in allen Ober­frän­ki­schen Wett­be­wer­ben mit lan­ger Bedenk­zeit (aus­ge­nom­men Jugend) gespielt. Man möch­te sich den über­ge­ord­ne­ten Ver­bän­den anglei­chen und zugleich mit der lan­gen Vor­lauf­zeit den klei­nen Ver­ei­nen eine Chan­ce geben, sich digi­ta­le Uhren anzu­schaf­fen. Für einen Fest­akt anläss­lich des Jubi­lä­ums sowie eine Wer­be­ak­ti­on wur­de eben­falls auf Antrag Geld zurück­ge­stellt. Zudem fin­den die baye­ri­schen Mei­ster­schaf­ten 2021 auf Schloss Schney statt. Hier rech­net man mit gerin­gen Kosten (900 Euro), da der BSB die mei­sten Kosten sowie die Orga­ni­sa­ti­on trägt. Ledig­lich eini­ge Hel­fer müs­sen vom Bezirk gestellt werden.

Last but not least wur­den eini­ge ver­dien­te Funk­tio­nä­re mit der Ehren­na­del des Bezirks geehrt:

  • Bron­ze: Tobi­as Pfa­den­hau­er, Ulri­ke Pfa­den­hau­er, Franz Gei­sen­set­ter, Ger­hard Gro­schwitz, Alex­an­der Dohlus, Mir­ko Fuchs, Tobi­as Feigel, Ulrich Her­tel, Wolf­gang Hor­nung, Petra Wolf
  • Sil­ber: Claus Kuh­lemann, Olaf Knauer

Den Lud­wig-Schirner-Ehren­preis für lang­jäh­ri­ge ehren­amt­li­che Tätig­keit erhielt Ste­fan Wun­der vom FC Nord­hal­ben. Der Jugend­preis des Schach­be­zirks ging an den SC Waldsassen.

Text und Foto: Eli­as Pfann, Web­ma­ster des Schach­be­zirks Oberfranken