Grä­fen­berg: Mit Irm­gard Gin­zel geht eine „Insti­tu­ti­on in Rente“

Abschied „mit wehen­den Fah­nen“: Ihr Team schenk­te Irm­gard Gin­zel (1.v.r.) eine Wim­pel­ket­te mit per­sön­li­chen Grü­ßen zum Abschied. / Foto: Diakonie

Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim ver­ab­schie­de­te Irm­gard Gin­zel als Lei­te­rin der Dia­ko­nie­sta­ti­on Grä­fen­berg in den Ruhestand

„Irm­gard Gin­zel und Ruhe­stand – das sind zwei Begrif­fe, die über­haupt nicht zusam­men­pas­sen.“ Mit die­sen Wor­ten eröff­ne­te der Forch­hei­mer Land­rat Dr. Her­mann Ulm sein Gruß­wort zur Ver­ab­schie­dung der lang­jäh­ri­gen Lei­te­rin der Dia­ko­nie­sta­ti­on Grä­fen­berg. Zum Got­tes­dienst in die Grä­fen­ber­ger evan­ge­li­sche Kir­che waren so vie­le Gäste wie Coro­na-bedingt erlaubt gekom­men, um Irm­gard Gin­zel zu dan­ken und sich von ihr als Lei­tungs­kraft der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim zu verabschieden.

27 Jah­re lang lei­te­te Irm­gard Gin­zel die Dia­ko­nie­sta­ti­on Grä­fen­berg und seit elf Jah­ren das ange­glie­der­te Tages­zen­trum Most­viel der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim. Die erfah­re­ne Pfle­ge­fach­kraft war maß­geb­lich am Auf­bau der Dia­ko­nie­sta­ti­on Grä­fen­berg betei­ligt. Das hob auch Land­rat Ulm in sei­ner Rede her­vor und ver­wies im Beson­de­ren auf die Aus­wei­tung des Ser­vice­ge­biets unter Irm­gard Gin­zels Lei­tung und den Auf­bau des Tages­zen­trums Most­viel: „Du wuss­test schon immer, was die Men­schen hier brauchen.“

„Was Dia­ko­nie heu­te im Grä­fen­ber­ger Raum aus­macht, das haben wir zum gro­ßen Teil Dir zu ver­dan­ken“, hob auch Jür­gen Kasch als Ver­tre­ter der ört­li­chen Dia­ko­nie­ver­ei­ne, aber auch als Mit­glied des Ver­wal­tungs­ra­tes der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim her­vor. „Dia­ko­nie und Kir­che sind untrenn­bar ver­bun­den“, hat­te bereits Pfar­rer und stellv. Dekan Axel Bert­holdt in sei­ner Pre­digt fest­ge­stellt. Auch in der Kir­chen­ge­mein­de gäbe es Dia­ko­nie, aber „in Fach­ge­bie­ten braucht es in der Dia­ko­nie Spe­zia­li­sten: hier will Näch­sten­lie­be orga­ni­siert sein.“

Das Gesicht der Dia­ko­nie in Gräfenberg

Dass die Zusam­men­ar­beit von Dia­ko­ni­schem Werk, Kir­chen­ge­mein­den und Kom­mu­ne in Grä­fen­berg gut funk­tio­niert, sei auch Irm­gard Gin­zel zu ver­dan­ken, bestä­tig­te Dr. Nor­bert Kern, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim: „Wir sind als Werk groß in der Flä­che. Des­halb sind die Mit­ar­bei­ten­den vor Ort das Gesicht der Dia­ko­nie, nicht der Vor­stand. Hier in Grä­fen­berg waren das immer Sie!“, rich­te­te Kern sein Gruß­wort an die lang­jäh­ri­ge Mit­ar­bei­te­rin. Durch ihre Arbeit sei die Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim als ver­läss­li­cher Part­ner in der Regi­on wahr­ge­nom­men wor­den und wei­te­re Ange­bo­te von Kin­der­be­treu­ung bis zu Bera­tung in allen Lebens­la­gen ent­stan­den. Dafür dank­te er ihr gemein­sam mit Chri­sti­ne Aßhoff, die die Abtei­lung ambu­lan­te Alten­hil­fe der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim leitet.

Nach­fol­ge gesichert

Dass Irm­gard Gin­zel aber nicht nur in Sachen Repu­ta­ti­on, Ideen­reich­tum und Netz­wer­ken in der Regi­on viel bewirkt hat, beton­ten die Mit­ar­bei­ten­den der Dia­ko­nie­sta­ti­on und des Tages­zen­trums. Da auf­grund der Coro­na-Rege­lun­gen nicht alle bei der Ver­ab­schie­dung dabei sein konn­ten, hat­ten sie der schei­den­den Che­fin eine Fah­nen­ket­te gestal­tet, auf der jede und jeder Irm­gard Gin­zel gute Wün­sche mit in den Ruhe­stand gab. „Du warst immer eine von uns. Zu jeder Zeit warst Du bereit, auch in der Pfle­ge oder in der Küche zu hel­fen“, atte­stier­ten ihr ihre Mit­ar­bei­ten­den. Die Arbeit an den gemein­sa­men Wer­ten und deren leben­di­ge Umset­zung im Beruf lag Irm­gard Gin­zel für ihr Team, aber auch für den Trä­ger am Her­zen. „Ihr Enga­ge­ment, ihre Ideen, ihre Arbeit ver­die­nen höch­ste Aner­ken­nung“, fass­te Grä­fen­bergs Bür­ger­mei­ster Ralf Kunz­mann alle Dan­kes­wor­te zusam­men. Er freue sich, dass mit dem gut ein­ge­spiel­ten Team und Domi­ni­que Pil­ho­fer als Nach­fol­ge­rin von Irm­gard Gin­zel die Ser­vice­lei­stun­gen für die Men­schen in und um Grä­fen­berg ver­läss­lich wei­ter­ge­führt werden.

Zeit für neue Herausforderungen

Irm­gard Gin­zel selbst bedank­te sich bei all den Men­schen, die sie in ihrem beruf­li­chen Leben beglei­tet haben. Einen beson­de­ren Dank rich­te­te sie an die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen, die ihr Zuhau­se für sie geöff­net und ihr Ver­trau­en geschenkt haben, und an ihren Mann Fritz, der – wie schon die Mit­ar­bei­ten­den in ihrem Gruß­wort erwähnt hat­ten – der „stil­le Held im Hin­ter­grund“ war und sie immer unter­stützt habe. Jetzt aber will Irm­gard Gin­zel sich mehr Zeit für die Fami­lie neh­men, freut sich aber schon auf neue Her­aus­for­de­run­gen in ihrem „Un-Ruhe-Stand“.