Bam­berg: 40.000 € für Auf­klä­rung und Chan­cen­gleich­heit in Bay­ern – För­der­kreis gool­kids ruft zur Unter­stüt­zung auf

Bam­ber­ger gool­kids star­ten Crowd­fun­ding-Pro­jekt / Foto: Privat

In unse­rer Gesell­schaft sind noch lan­ge nicht alle Men­schen gleich­be­rech­tigt. Dies­mal geht es nicht um Frau und Mann. Es geht um Men­schen mit Behin­de­rung, die oft­mals nicht beach­tet wer­den und noch sel­te­ner auf offe­ne Ohren oder Ver­ständ­nis sto­ßen. In Bam­berg gibt es eine Bewe­gung, die hier­ge­gen angeht. Wir als gool­kids möch­ten in der Regi­on Bam­berg dar­auf auf­merk­sam machen und sport­lich für den Gedan­ken der Inklu­si­on sen­si­bi­li­sie­ren. Ganz nach dem Mot­to unse­res zwei­ten Bür­ger­mei­sters Jonas Glü­sen­kamp: „Inklu­si­on gelingt am besten Mit­ein­an­der“, wol­len wir anset­zen. Die Idee ist ein­fach, doch wir­kungs­voll: Wir­möch­ten fort­an mit eige­nen zwölf Sport­roll­stüh­len, mit Sport­ver­ei­ne und ‑ver­bän­de, Pro­jek­te, Fir­men und auch mit Schu­len koope­rie­ren, um Auf­klä­rung und Chan­cen für Men­schen mit Behin­de­rung zu för­dern. Finan­ziert wer­den sol­len die Roll­stüh­le durch die Gemein­schaft Gleich­ge­sinn­ter; sprich mit­tels „Crowd­fun­ding“.

Crow­fun­ding star­tet am 21. September

Das Wort „Crowd­fun­ding“ setzt sich aus den eng­li­schen Begrif­fen Crowd (Men­schen­men­ge) und Fun­ding (Finan­zie­rung) zusam­men. Wer sich anschlie­ßen möch­te, der kann dies ab dem 21. Sep­tem­ber unter www​.toyo​ta​-crowd​.de/​g​o​o​l​k​i​d​s​tun. „Wir sind glück­lich“, meint Vor­stands­mit­glied Wolf­gang Heyder, „dass wir die Mög­lich­keit haben, den Roll­stuhl­bas­ket­ball nut­zen zu kön­nen, um gemein­sam mit Top­ath­le­ten die inklu­si­ve Auf­klä­rungs­ar­beit an ver­schie­de­nen baye­ri­schen Schu­len aktiv vor­an­zu­trei­ben“. Sogleich kün­digt er noch für die­ses Schul­jahr acht Pro­jekt­ta­ge an, bei denen die Sport­roll­stüh­le zusätz­lich zum Ein­satz kom­men wer­den. „Genau­so wich­tig ist es uns, den Gedan­ken der Inklu­si­on im und durch Sport nach­hal­tig in die Brei­te zu tra­gen, wes­halb wir uns zudem eige­ne Sport­roll­stüh­le wün­schen, die wir Ver­ei­nen, Ver­bän­den oder Schu­len auf Anfra­ge über­las­sen können.“Um mehr Betei­li­gung für das Crowd­fun­ding zu gene­rie­ren, bie­tet der För­der­kreis attrak­ti­ve Prä­mi­en zum Kauf an. So besteht die Mög­lich­keit, sich auf dem dazu­ge­hö­ri­gen Anhän­ger oder auf den Spei­chen der Sport­roll­stüh­le werb­lich zu ver­ewi­gen oder sei­ne Ver­bun­den­heit durch den Kauf eines eigens für die­ses Pro­jekt design­ten T‑Shirts sicht­bar zu machen. Ins­ge­samt benö­ti­gen Heyder und sei­ne Mit­strei­ter für die­ses Vor­ha­ben 40.000 Euro.

So ein Pro­jekt braucht nicht nur Zeit, son­dern auch tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung. Soll­te das­an­ge­streb­te Finan­zie­rungs­ziel über­trof­fen wer­den, plant der För­der­kreis gool­kids außer­dem die Ein­stel­lung eines festen Mit­ar­bei­ters. Er oder sie wird die Über­las­sung der Sport­roll­stüh­le zukünf­tig koor­di­nie­ren. Heyder kon­kre­ti­siert: „auf die­se Wei­se wol­len­wir die Mög­lich­keit schaf­fen, Brücken in Form von sport­li­chen Begeg­nun­gen zu bau­en und Per­spek­ti­ven zu ändern. Wir zei­gen den Men­schen, wie leicht der Sport mit­ein­an­der funk­tio­nie­ren kann.“

gool­kids­Be­tei­lig­te Einrichtungen/​Kooperationspartner:Konrad Böhn­lein GmbH & Co. KG, REWE- Markt Rudel, cle­ver­fit Bam­berg und san­so­sen­se AG.

The­men­feld: Inklu­si­on in die Gesell­schaft bringen

Pro­jekt­zie­le: Ziel ist es Inklu­si­on in die Gesell­schaft zu brin­gen und die­se für das The­ma zu sen­si­bi­li­sie­ren. Durch Inklu­si­on soll kei­ner aus­ge­grenzt wer­den und die Gesell­schaft zu einer wah­ren Gemein­schaft her­an­wach­sen. Die Anschaf­fung von Sport­roll­stüh­len für nord­bay­ern­wei­ten Ein­satz ist ein erster Schritt dafür, um die Nach­hal­tig­keit in Schu­len, Ver­ei­nen und Fir­men bei Events oder Tagun­gen zu gewähren.

Kurz­be­schrei­bung: Mit Hil­fe der Sport­roll­stüh­le wol­len wir die Mög­lich­keit schaf­fen, sport­li­che Brücken zu bau­en und den Men­schen zei­gen, wie leicht der Sport mit­ein­an­der funk­tio­nie­ren kann. Die Roll­stüh­le die­nen als Mit­tel für Events und sogar für neue bunt gemisch­te Sport­grup­pen, die dar­aus ent­ste­hen kön­nen. Wir möch­ten den Gedan­ken der Inklu­si­on im und durch Sport daher auch über unse­re Ver­eins­gren­zen hin­aus in die Gesell­schaft tra­gen, Begeg­nun­gen von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung schaf­fen und sport­li­che Per­spek­tiv­wech­sel ermög­li­chen! Wir pla­nen die ange­schaff­ten Sport­roll­stüh­le Sport­ver­ei­nen, –ver­bän­den, Schu­len oder Fir­men auf Anfra­ge zu über­las­sen, damit die­se Insti­tu­tio­nen die Mög­lich­keit haben, ihre Sport­ler, Mit­glie­der, Schü­ler oder Teil­neh­mer von Events durch das gemein­sa­me Sport­trei­ben im Roll­stuhl für den Gedan­ken der Inklu­si­on zu sensibilisieren.

Projektdauer:3 Wochen, ab Mon­tag, 21.09.2020, 9 Uhr Gesamt­sum­me: 15 000 € (fair­plaid) / 40 000 € (ins­ge­samt)

Relevanz:Für unse­re Gesell­schaft hat die­ses Pro­jekt eine hohe Rele­vanz. Da 10 Mil­lio­nen Men­schen in unse­rer Gesell­schaft eine Behin­de­rung haben und davon 7,5 Mil­lio­nen Men­schen schwer­be­hin­dert sind, ist es enorm wich­tig, die Inte­gra­ti­on von Men­schen mit Behin­de­rung im Beruf und im All­tag zu för­dern. (Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on der UN, 2008)

“Inklu­si­on im und durch Sport ist das Mot­to unse­res Pro­jek­tes „ginaS ‑gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler“. Gemein­sam mit Sport­ver­bän­den, ‑ver­ei­nen und ‑grup­pen ermög­li­chen wir Men­schen mit und ohne Behin­de­rung gemein­sam Sport zu trei­ben. Beein­träch­ti­gun­gen, sozia­le Her­kunft oder reli­giö­se Welt­an­schau­un­gen spie­len bei uns kei­ne Rol­le. Im Vor­der­grund steht ein­zig der Spaßam Sport und die gemein­sa­me Bewe­gung. Mit Hil­fe der Sport­roll­stüh­le wol­len wir die Mög­lich­keit schaf­fen, sport­li­che Brücken zu bau­en und den Men­schen zei­gen, wie leicht der Sport mit­ein­an­der funk­tio­nie­ren kann. Die Roll­stüh­le die­nen als Mit­tel für Events und sogar für neue bunt gemisch­te Sport­grup­pen, die dar­aus ent­ste­hen kön­nen. Wir möch­ten den Gedan­ken der Inklu­si­on im und durch Sport daher auch über unse­re Ver­eins­gren­zen hin­aus in die Gesell­schaft tra­gen, Begeg­nun­gen von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung schaf­fen und sport­li­che Per­spek­tiv­wech­sel ermög­li­chen! Mit dem ein­ge­sam­mel­ten Geld möch­ten wir zwölf Sport­roll­stüh­le sowie einen pas­sen­den Anhän­ger für den Trans­port kau­fen. Ins­ge­samt benö­ti­gen wir für die­ses Vor­ha­ben 40.000 Euro, die bereits teil­wei­se durch Zuwen­dun­gen von loka­len Stif­tun­gen abge­deckt sind. Wir pla­nen die ange­schaff­ten Sport­roll­stüh­le den Sport­ver­ei­nen, ‑ver­bän­den oder Schu­len auf Anfra­ge zu über­las­sen, damit die­se Orga­ni­sa­tio­nen oder Insti­tu­tio­nen die Mög­lich­keit haben, Ihre Sport­ler, Mit­glie­der, Schü­ler oder Teil­neh­mer von Events durch das gemein­sa­me Sport­trei­ben im Sport­roll­stuhl für den Gedan­ken der Inklu­si­on zu sen­si­bi­li­sie­ren. Zu die­sem Zweck pla­nen wir außer­dem Stu­die­ren­de und/​oder Ehren­amt­li­che bei der Hand­ha­bung und Betreu­ung von Sport­roll­stüh­len ein­zu­bin­den, um kom­pe­ten­te Assi­sten­ten für die­se Sport­ein­hei­ten stel­len zu kön­nen. Für den Fall, dass wir die ange­peil­te Sum­me über­tref­fen, wür­den wir außer­dem ger­ne einen Mit­ar­bei­ter einstellen,der die Über­las­sung der Sport­roll­stüh­le koordiniert.

State­ments: Chri­sti­an Undie­ner (Roll­stuhl­be­auf­trag­ter der Stadt Bamberg)„Hallo, mein Name ist Chri­sti­an Undie­ner. Seit 36 Jah­ren benö­ti­ge ich einen Roll­stuhl als Hilfs­mit­tel um mich damit fort zu bewe­gen. Ich füh­le mich lei­der oft beein­träch­tigt durch Hin­der­nis­se und Bar­rie­ren, die mir im All­tag auf mei­nen Bemü­hun­gen mich fort zu bewe­gen, begeg­nen. Ob dies defek­te Auf­zü­ge sind, Bord­stein­kann­ten, Trep­pen, das sind nur weni­ge Bei­spie­le, über die ich stän­dig stol­pe­re. Nun bin ich jemand der sich nicht so schnell ein­schüch­tern lässt, aber was ist mit Men­schen, die sich nicht zu weh­ren ver­mö­gen? Des­halb ist es mir ein gro­ßes Anlie­gen, nicht nur auf mich, son­dern auf alle Men­schen, die sich durch zu vie­le Bar­rie­ren beein­träch­tigt wer­den, auf­merk­sam zu machen, zu infor­mie­ren und auf­zu­klä­ren. Denn Bar­rie­re­frei­heit ist nicht für alle gleich – im Gegen­satz zu mir hilft einem seh­be­ein­träch­ti­gen Men­schen die Bord­stein­kan­te zur Ori­en­tie­rung. Ich möch­te auch dar­auf auf­merk­sam machen, das es nicht leicht für mich war und ist, einen mobi­len Aktiv Roll­stuhl von der Kran­ken­kas­se bezahlt zu bekom­men, obwohl ich offen­sicht­lich mit mei­nem E‑Rolli weder ein Hal­len­bad noch eine Sport­hal­le besu­chen kann, um mich dort sport­lich zu betä­ti­gen, mei­ne Frei­zeit- Mög­lich­kei­ten z.b. Schwim­men oder Bas­ket­ball spie­len oder all­ge­mein am Leben teil­zu­neh­men sind wegen dem Trans­port mit einem E – Roll­stuhl nicht mög­lich oder sehr oder sehr ein­ge­schränkt. Trotz­dem woll­te mir die Kran­ken­kas­se kei­nen Aktiv Roll­stuhl, um die Teil­ha­be am Leben teil­zu­neh­men, geneh­mi­gen. Durch lan­ge Gesprä­che und schrift­li­che Wider­sprü­che konn­te ich mich durchsetzen.Ich könn­te Ihnen noch Stun­den­lang über mei­ne Erfah­run­gen mit Bar­rie­ren berich­ten, aber heu­te möch­te ich moti­vie­ren, dafür das Men­schen mit Beein­träch­ti­gung in der Gesell­schaft wie im Sport mehr Chan­cen bekom­men. Des­halb sind die­se Sport­roll­stüh­le so wich­tig, um Men­schen in ihrer Teil­ha­be und Gesell­schaft zu unter­stüt­zen. Vie­len Dank für Ihre Auf­merk­sam­keit Für Fra­gen ste­he ich ger­ne zur Verfügung“