Dach­decker im Kreis Kulm­bach sol­len mehr Geld bekommen

100 Beschäf­tig­te im Kreis Kulm­bach – Trotz Coro­na vol­le Auftragsbücher

Kri­sen­fe­stes Hand­werk: Die rund 100 Dach­decker im Land­kreis Kulm­bach haben wäh­rend der Pan­de­mie voll durch­ge­ar­bei­tet. Jetzt sol­len sie an der guten Wirt­schafts­la­ge der Bran­che betei­ligt wer­den, for­dert die Indu­strie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU). „Die Auf­trags­bü­cher im Dach­decker­hand­werk sind voll, die War­te­zei­ten für Kun­den lang. Für die Beschäf­tig­ten muss sich die kör­per­lich anstren­gen­de Arbeit auch im Geld­beu­tel bemerk­bar machen“, sagt Gerald Nick­las, Bezirks­vor­sit­zen­der der IG BAU Ober­fran­ken. Die Gewerk­schaft ver­langt in der lau­fen­den Tarif­run­de ein Lohn-Plus von 4,8 Pro­zent, 100 Euro monat­lich mehr für Aus­zu­bil­den­de sowie die Siche­rung der Zusatz­ren­te in der jet­zi­gen Höhe.

Bis­lang hät­ten die Arbeit­ge­ber jedoch kein Ange­bot vor­ge­legt, kri­ti­siert Car­sten Bur­ck­hardt vom IG BAU-Bun­des­vor­stand, der die Ver­hand­lun­gen führt: „Geht es nach den Unter­neh­men, sol­len sich die Beschäf­tig­ten mit einer Null­run­de begnü­gen. Das ist eine Unver­schämt­heit – eben­so wie die For­de­rung nach Ein­schnit­ten bei der tarif­li­chen Zusatz­ren­te. Nur die aller­we­nig­sten Dach­decker hal­ten bis zum gesetz­li­chen Ren­ten­al­ter durch. Und dann lie­gen die Bezü­ge oft deut­lich unter 1.000 Euro. Des­halb ist eine Extra-Ren­te so wich­tig. Hier darf den Beschäf­tig­ten nicht in die Tasche gegrif­fen wer­den – weder bei den künf­ti­gen Rent­nern noch bei denen, die heu­te schon im Ruhe­stand sind“, so Burckhardt.

Nach Anga­ben des Sta­ti­sti­schen Bun­des­am­tes stie­gen die Umsät­ze in der Dach­decke­rei und Bau­speng­le­rei in der ersten, von der Pan­de­mie gepräg­ten Hälf­te des Jah­res um 6,7 Pro­zent. Die IG BAU ruft den Zen­tral­ver­band des Deut­schen Dach­decker­hand­werks dazu auf, nun ein akzep­ta­bles Lohn-Ange­bot vor­zu­le­gen. Die Zusatz­ren­te dür­fe nicht ange­ta­stet wer­den. Die Ver­hand­lun­gen wer­den am 7. Okto­ber in Frank­furt am Main fortgesetzt.