Moor­re­natu­rie­rung Ober­wei­ßen­bach: Kli­ma-und Umwelt­schutz Hand in Hand

Nach dem Krieg wur­den auch im Fich­tel­ge­bir­ge Moo­re trocken­ge­legt, um dort Nah­rungs­mit­tel für Mensch und Tier anbau­en zu kön­nen. Sie wur­den zu Wie­sen und Acker­land umfunk­tio­niert. Heu­te wer­den eini­ge die­ser Flä­chen für sol­che Zwecke nicht mehr zwin­gend benö­tigt und kön­nen des­halb rena­tu­riert wer­den. Nahe Ober­wei­ßen­bach bei Selb ist eine sol­che Rena­tu­ie­rung der­zeit im Gang. Der Land­kreis hat eine Flä­che gekauft und nun die erfor­der­li­chen Maß­nah­men in die Wege geleitet.

Alte Drai­na­gen wur­den syste­ma­tisch zer­stört, Grä­ben ver­schlos­sen und Was­ser­flä­chen ange­legt. Das bis­her in den Bach ablau­fen­de Was­ser ver­bleibt nun fast voll­stän­dig in den aus­ge­trock­ne­ten Moor­flä­chen und wird die­se dau­er­haft wie­der vern­äs­sen. Hier­durch kann sich der alte Moor­stand­ort, nach gut 100 Jah­ren Ent­wäs­se­rung, lang­sam wie­der erholen.

Bei sol­chen Pro­jek­ten arbei­ten im Fich­tel­ge­bir­ge Umwelt- und Kli­ma­schutz Hand in Hand. Denn die Rena­tu­ie­rung ist nicht ein­fach ein kos­me­ti­scher Ein­griff in die Land­schaft. Er kommt einer­seits der Arten­viel­falt bei Pflan­zen und Insek­ten, ande­rer­seits aber auch der CO2-Bilanz zu Gute. Denn – was vie­len nicht bewußt ist – inak­te Moo­re spei­chern gro­ße Men­gen CO2 und wir­ken so der Kli­ma­er­wär­mung ent­ge­gen. (Zur Ein­ord­nung: Ein Hekt­ar Moor bin­det pro Jahr zwi­schen 14 und 24 Ton­nen CO2, das ent­spricht bei einem durch­schnitt­li­chen PKW (Ben­zin; 7,8 Liter Ver­brauch auf 100 km) dem Aus­stoß, den er bei einer Lauf­lei­stung, die zwi­schen 60.000 und 110.000 Kilo­me­tern liegt, produziert.)