Lich­ten­fels: „Lie­ben Sie Ihren Beruf, sonst war es nicht die rich­ti­ge Wahl“

Symbolbild Bildung

Die neu­en Lehramtsanwärter/​Innen im Schul­amts­be­zirk Lich­ten­fels stell­te Schul­amts­di­rek­to­rin Ste­fa­nie Mayr-Leid­necker (hin­ten Mit­te) vor. Die Ver­ei­di­gung nahm Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner (hin­ten links) im Land­rats­amt Lich­ten­fels im Bei­sein der Semi­nar­lei­te­rin für die Grund­schu­len, Rena­te Kienz­le (3. Rei­he, re.), und des Semi­nar­lei­ters für die Mit­tel­schu­len, Jür­gen Fuchs (hin­ten links) sowie des Vor­sit­zen­den des Per­so­nal­rats, Bern­hard Jeß­ber­ger (3. Rei­he, 2.v.re.) vor. Foto: Land­rats­amt Lichtenfels/​Heidi Bauer

LICH­TEN­FELS (07.09.2020). „Wer ein Jahr wir­ken will, der säe Korn. Wer zehn Jah­re wir­ken will, der pflan­ze einen Baum. Wer aber 100 Jah­re wir­ken will, der erzie­he Men­schen.“ Die­ses chi­ne­si­sche Sprich­wort gab die Fach­li­che Lei­te­rin des Staat­li­chen Schul­amts Lich­ten­fels, Ste­fa­nie Mayr-Leid­necker, – neben einer klei­nen Zucker­tü­te – den 13 Lehr­amts­an­wär­te­rin­nen und dem Lehr­amts­an­wär­ter am Mon­tag mit auf ihren beruf­li­chen Weg. Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner ver­ei­dig­te die Jung­leh­re­rin­nen und den Jung­leh­rer im Landratsamt.

Er beton­te, als Vater wis­se er nur zu gut, wel­che gro­ße Ver­ant­wor­tung für die Kin­der durch ihren „schö­nen Beruf“ auf den Schul­tern der jun­gen Leu­te lie­ge – sie sei­en für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wich­ti­ge Bezugs­per­so­nen. Für ihre Tätig­keit wünsch­te der Land­rat den Jung­leh­re­rin­nen und ‑leh­rern viel Erfolg und Freu­de – auch wenn sie mit Blick auf die Covid-Pan­de­mie in einer her­aus­for­dern­den Zeit ins Berufs­le­ben star­te­ten. Gleich­zei­tig sprach Meiß­ner die Hoff­nung aus, dass es der/​dem einen oder ande­ren viel­leicht so gut im Land­kreis Lich­ten­fels gefal­le, dass er sich dafür ent­schei­de, dau­er­haft hier­zu­blei­ben. Die Lebens­qua­li­tät hier sei hoch und der Land­kreis sei bestrebt, auch wei­ter­hin dafür die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen zu schaffen.

Schul­amts­di­rek­to­rin Ste­fa­nie Mayr-Leid­necker unter­strich, die Lehr­amts­an­wär­te­rin­nen und der Lehr­amts­an­wär­ter haben sich einen Beruf aus­ge­wählt, der einer der gestal­te­risch­sten und wert­voll­sten ist, den man sich vor­stel­len kann: „Sie erzie­hen Kin­der und Jugend­li­che, sie leh­ren die­se das, was sie in ihrem Leben brau­chen wer­den und for­men damit das Kapi­tal unse­rer Zukunft. Bei allem, was sie heu­te, in den näch­sten Tagen an Ihren neu­en Schu­len und im Semi­nar so mit­be­kom­men, ver­lie­ren Sie das nicht aus den Augen: Lie­ben Sie Ihren Beruf, sonst war es viel­leicht nicht die rich­ti­ge Wahl!“

In den Schu­len erwar­te die Jung­leh­re­rin­nen und Jung­leh­rer ein extrem viel­fäl­ti­ges Auf­ga­ben­feld in einem sich wan­deln­den gesell­schaft­li­chen Umfeld. Defi­niert sei die Grund­la­ge ihrer Arbeit durch den Arti­kel 131 der Baye­ri­schen Ver­fas­sung: „nicht nur Wis­sen und Kön­nen ver­mit­teln, son­dern Herz und Cha­rak­ter bil­den“, stell­te die Schul­amts­lei­te­rin her­aus. Neben den klas­si­schen Auf­ga­ben von Schu­le, gewän­nen aber auch „neue“ Auf­ga­ben­fel­der zuneh­mend an Bedeu­tung: So sei­en Digi­ta­li­sie­rung und Home Schoo­ling Schlag­wor­te, die auch in Ver­bin­dung mit Leh­ren und Ler­nen nicht mehr weg­zu­den­ken sind aus der aktu­el­len Diskussion.

Aber auch die Inklu­si­on, die Inte­gra­ti­on von Schü­le­rin­nen und Schü­lern aus ande­ren Natio­nen und Kul­tur­krei­sen und die Ver­mitt­lung von Wer­ten, die die heu­ti­ge Zeit for­dert, sei­en Her­aus­for­de­run­gen, die die Anwär­ter neben ihren Grund­auf­ga­ben, dem Ver­mit­teln der Kom­pe­ten­zen, auch noch mei­stern müs­sen. Doch sei die­ser Spa­gat mög­lich, wenn sich die jun­gen Leu­te ihrer Vor­bild­funk­ti­on bewusst sind und die wich­ti­gen Wer­te vorleben.

Einen kur­zen Über­blick gab die Schul­amts­lei­te­rin über die Stand­or­te und Grö­ße der ein­zel­nen Grund- und Mit­tel­schu­len im Land­kreis. Sie ließ wis­sen, dass die Zahl der Schul­an­fän­ger zum Beginn des neu­en Schul­jah­res im Ver­gleich zum ver­gan­ge­nen auf 470 gesun­ken sei. Aktu­ell zäh­len die Grund­schu­len 2113, die Mit­tel­schu­len 918 Schü­le­rin­nen und Schüler.

Anschlie­ßend nahm der Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner als recht­li­cher Lei­ter des Staat­li­chen Schul­amts die Ver­ei­di­gung vor und nahm die acht Lehramtsanwärter*Innen für Grund­schu­len, drei Lehr­amts­an­wär­te­rin­nen für Mit­tel­schu­len und eine Fach­leh­rer­an­wär­te­rin für den Bereich Sozia­les sowie eine För­der­leh­rer­an­wär­te­rin in das Beam­ten­ver­hält­nis auf Wider­ruf auf.

Die Jung­leh­re­rin­nen und Jung­leh­rer sind an Grund- und Mit­tel­schu­len des Land­krei­ses im Ein­satz und unter­rich­ten dort an drei Tagen pro Woche eigen­ver­ant­wort­lich in ihren stu­dier­ten Fächern. Zwei Tage pro Woche besu­chen sie ein Semi­nar, in dem sie die theo­re­ti­schen Inhal­te der zwei­ten Pha­se der Leh­rer­bil­dung ver­mit­telt bekom­men. Die Semi­nar­lei­te­rin für die Grund­schu­len, Rena­te Kienz­le, und der Semi­nar­lei­ter für die Mit­tel­schu­len, Jür­gen Fuchs, hie­ßen die Anwär­ter eben­falls herz­lich will­kom­men und wünsch­ten ihnen zwei erfolg­rei­che und gewinn­brin­gen­de Jah­re an den Schu­len und im Seminar.

Für den ört­li­chen Per­so­nal­rat über­mit­tel­te Vor­sit­zen­der Bern­hard Jeß­ber­ger die besten Will­kom­mens­grü­ße. Er erläu­ter­te die Bedeu­tung des Gre­mi­ums und bot den Kol­le­gen Unter­stüt­zung bei Pro­ble­men in den Schu­len an. Aus­ge­stat­tet mit einer klei­nen Schul­tü­te bega­ben sich die frisch ver­ei­dig­ten Lehr­amts­an­wär­ter anschlie­ßend zu den Schul­jah­res­an­fangs­kon­fe­ren­zen ihrer Schulen