Prä­si­dent des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg a. D. Micha­el Mei­sen­berg verstorben

Symbolbild Justiz

Im Alter von 75 Jah­ren ver­starb am 29. Juli 2020 der frü­he­re Prä­si­dent des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg Micha­el Mei­sen­berg. Er wird am 9. Sep­tem­ber 2020 in Unter­schleiß­heim beigesetzt.

Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg a. D. Michael Meisenberg. © berlandesgericht Bamberg

Prä­si­dent des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg a. D. Micha­el Mei­sen­berg. © ber­lan­des­ge­richt Bamberg

Micha­el Mei­sen­berg wur­de am 31. Okto­ber 1944 in Bad Wie­s­see gebo­ren. Nach dem Stu­di­um der Rechts­wis­sen­schaft an der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen und dem Refe­ren­da­ri­at in Regens­burg begann er sei­ne Justiz­lauf­bahn im Jahr 1972 im Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um der Justiz. Nach­dem er als Staats­an­walt bei der Staats­an­walt­schaft Mün­chen I, als Rich­ter beim Land­ge­richt Mün­chen I und am Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen ein­ge­setzt war, wur­de er bereits in jun­gen Jah­ren an die Dienst­stel­le des baye­ri­schen Staats­mi­ni­sters für Bun­des­an­ge­le­gen­hei­ten in Bonn abge­ord­net. Von 1976 bis 1979 war er per­sön­li­cher Refe­rent des Staats­mi­ni­sters a. D. Dr. Karl Hil­ler­mei­er. Anschlie­ßend führ­te ihn sein beruf­li­cher Weg als Rich­ter in die Kam­mer für Pres­se­sa­chen des Land­ge­richts Mün­chen I, als Regie­rungs-direk­tor in die Straf­rechts­ab­tei­lung des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums der Justiz und als Rich­ter an das Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen. Ab Okto­ber 1985 war er in der Per­so­nal­ab­tei­lung des Staats­mi­ni­ste­ri­ums der Justiz tätig, wel­che er von 1991 an lei­te­te. Die Ernen­nung zum Prä­si­den­ten des Ober­lan­des-gerichts Bam­berg am 1. August 2002 krön­te sei­nen beruf­li­chen Lebensweg.

Herrn Mei­sen­berg lag beson­ders die Öff­nung der Justiz für die Öffent­lich­keit am Her­zen, wofür er sich neben sei­nen umfas­sen­den Ver­wal­tungs­tä­tig­kei­ten ein­setz­te. Des Wei­te­ren stand er dem 6. Zivil­se­nat des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg vor, wel­cher für Zivil­sa­chen all­ge­mei­ner Art zustän­dig war.

In sei­ner Amts­zeit wur­de im Dezem­ber 2003 auf sei­ne Initia­ti­ve die Juri­sti­sche Gesell­schaft Ober- und Unter­fran­ken wie­der­be­grün­det, deren Anlie­gen es ist, recht­li­che Fra­gen aller Art durch Vor­trä­ge und Dis­kus­sio­nen wis­sen­schaft­lich zu behan­deln. Nach sei­ner Wahl zum ersten Vor­sit­zen­den, zeich­ne­te sich Herr Mei­sen­berg durch die Orga­ni­sa­ti­on von Ver­an­stal­tun­gen aus, an denen hoch-karä­ti­ge Refe­ren­ten teil­nah­men. Ins­be­son­de­re ist hier der Vor­trag des ehe­ma­li­gen baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Dr. Edmund Stoi­ber am 2. Okto­ber 2009 in Bam­berg zu erwähnen.

Im Juli 2007 wur­de Herrn Mei­sen­berg für sei­ne viel­fäl­ti­gen Lei­stun­gen der Baye­ri­sche Ver­dienst­or­den verliehen.

Nach­dem er sie­ben Jah­re an der Spit­ze des Ober­lan­des­ge­richts stand, wur­de er am 1. Novem­ber 2009 in den Ruhe­stand verabschiedet.

Die baye­ri­sche Justiz und ins­be­son­de­re das Ober­lan­des­ge­richt Bam­berg haben dem Ver­stor­be­nen viel zu verdanken.