GEW Bay­ern: Ab dem 8. Sep­tem­ber täg­li­che Groß­ver­an­stal­tun­gen ohne Abstand Hygie­ne Atemschutz?

Schon vor dem Schul­be­ginn in Bay­ern wer­den die The­men Mas­ken­pflicht, Coro­na-Tests, stei­gen­de Infek­ti­ons­zah­len, Sor­ge um die Gesund­heit des Schul­per­so­nals und die der Schüler*innen viel­sei­tig diskutiert.

Vie­le wün­schen sich eine Rück­kehr zu einem schu­li­schen Nor­mal­be­trieb. Das ist all­zu ver­ständ­lich. Die­ser Wunsch wird von allen Lehrer*innen und wei­te­ren päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten weit­ge­hend geteilt. Und trotz­dem über­wie­gen Ver­un­si­che­rung und Angst.

An die­ser Stel­le sei dar­an erin­nert, dass in Bay­ern aus Grün­den des Infek­ti­ons­schut­zes ledig­lich Ver­an­stal­tun­gen mit maxi­mal 100 Per­so­nen, bei gekenn­zeich­ne­ten Plät­zen bis zu 200 Per­so­nen in Innen­räu­men erlaubt sind – der Min­dest­ab­stand zwi­schen den Per­so­nen muss 1,5 Meter betra­gen, ein Schutz‑, Hygie­ne- und Lüf­tungs­kon­zept muss vor­lie­gen und ein­ge­hal­ten werden…Bei Ver­stö­ßen dro­hen Bußgelder.

Das baye­ri­sche Kul­tus­mi­ni­ste­ri­um plant den Schul­be­ginn mit meh­re­ren Szenarien.

Das momen­tan bevor­zug­te ist, wie in den ande­ren Bun­des­län­dern auch, der „Regel­be­trieb unter beson­de­ren Hygiene-Auflagen“.

Frei über­setzt heißt das: Prä­senz­un­ter­richt für alle Schüler*innen aller Jahr­gangs­stu­fen, Mon­tag bis Frei­tag, ohne Tei­lung der Klas­sen. Und ohne Min­dest­ab­stand! Mit oder ohne Masken!

Das bedeu­tet ab dem 8. Sep­tem­ber ver­an­stal­ten die Schu­len in Bay­ern auf Anwei­sung des Kul­tus­mi­ni­ste­ri­ums täg­lich Groß­ver­an­stal­tun­gen, ohne den Min­dest­ab­stand ein­zu­hal­ten und ohne hin­rei­chend über­prüf­ba­re bzw. ein­halt­ba­re Hygie­ne­kon­zep­te anzubieten.

Das bedeu­tet aber auch, Schü­le­rin­nen und Schü­ler und das gesam­te Schul­per­so­nal sind einem stän­di­gen Infek­ti­ons­ri­si­ko aus­ge­setzt, da in den Klas­sen­zim­mern weder Abstand noch son­sti­ge Hygie­ne­re­geln sinn­voll ein­ge­hal­ten wer­den können.

Das kann nicht sein!

Des­halb for­dert die GEW Bayern:

· den Schul­be­trieb mit wei­ter­hin hal­bier­ter Schüler*innenzahl zu beginnen

· Risi­ko­grup­pen wei­ter­hin kon­se­quent zu schützen

· umfas­sen­den Infek­ti­ons­schutz an den Schu­len zu organisieren

· eng­ma­schi­ge Testun­gen auf das Coro­na-Virus für alle Men­schen im Schul­be­trieb durch­gän­gig anzubieten

· flä­chen­decken­de Betreu­ung aller Schu­len durch Betriebsärzt*innen und Fach­kräf­te für Arbeits­si­cher­heit sicherzustellen

Die­se For­de­run­gen sind, das ist uns klar, mit gro­ßen Zumu­tun­gen für etli­che Betei­lig­te verbunden:

· für die Eltern, die ihre Kin­der beim Ler­nen zu Hau­se unter­stüt­zen müs­sen: Daher müs­sen für die­se Rege­lun­gen getrof­fen wer­den, damit sie kurz­fri­stig bei voll­stän­di­ger Lohn­fort­zah­lung von ihrer Arbeit fern­blei­ben können.

· für die Schüler*innen, die wenig Unter­stüt­zung beim Ler­nen zu Hau­se bekom­men: für die­se müs­sen Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te der Jugend­hil­fe geschaf­fen wer­den. Zudem müs­sen Inter­net­zu­gän­ge für alle Schüler*innen über Ver­ein­ba­run­gen mit Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men sicher­ge­stellt werden!

· für die Lehr­kräf­te, die bis­her ihre pri­va­ten End­ge­rä­te für den Distanz­un­ter­richt ver­wen­den muss­ten: not­wen­dig sind hier Dienst­ge­rä­te für alle und die ange­kün­dig­te Platt­form für Video­kon­fe­ren­zen in Mebis inte­griert. Micro­soft Teams mit dem mög­li­chen Zugriff ame­ri­ka­ni­scher Geheim­dien­ste auf die Daten ist kei­ne Lösung!