Pot­ten­stei­ner Künst­le­rin Lea von Wint­zin­ge­ro­de erhält Begab­ten­preis des Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Wis­sen­schaft und Kunst

Kunst­mi­ni­ster Bernd Sibler gibt sechs Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger in der Spar­te „Bil­den­de Kunst“ bekannt – „Krea­ti­ve und tief­grün­di­ge Wer­ke, die Betrach­ter zur Aus­ein­an­der­set­zung herausfordern“

Den Kunst­för­der­preis 2020 in der Spar­te „Bil­den­de Kunst“ erhal­ten in die­sem Jahr die drei Münch­ner Ste­phan Jani­tz­ky, Pau­la Leal Ollo­qui und Iri­na Ojo­van sowie Lea von Wint­zin­ge­ro­de aus Pot­ten­stein. Der Spe­zi­al­preis „Glas und Kera­mik“ geht an das Künst­ler­duo Vio­la Rel­le und Rapha­el Weilg­uni aus Mün­chen. Das gab Kunst­mi­ni­ster Bernd Sibler gestern in Mün­chen bekannt. „Die dies­jäh­ri­gen Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger ste­chen unter den jun­gen Bil­den­den Künst­le­rin­nen und Künst­lern im Frei­staat beson­ders her­vor. Mit ihren krea­ti­ven, tief­grün­di­gen, auf den ersten Blick mög­li­cher­wei­se auch irri­tie­ren­den Wer­ken tre­ten sie mit uns auf ihre ganz beson­de­re Art in einen Dia­log. Für unser kul­tu­rel­les Leben ist das eine wert­vol­le Berei­che­rung. Mit dem Baye­ri­schen Kunst­för­der­preis wol­len wir das künst­le­ri­sche Schaf­fen die­ser beson­ders begab­ten jun­gen Talen­te wür­di­gen und sie zugleich bei ihrer krea­ti­ven Arbeit unterstützen.“

Der Baye­ri­sche Kunst­för­der­preis in der Spar­te „Bil­den­de Kunst“ soll Aner­ken­nung für das bis­he­ri­ge künst­le­ri­sche Wir­ken begab­ter Nach­wuchs­künst­le­rin­nen und ‑künst­ler und Ansporn für ihr künf­ti­ges Schaf­fen sein. Mit dem Spe­zi­al­preis für Glas und Kera­mik wür­digt die Jury in die­sem Jahr eine der älte­sten künst­le­ri­schen Tech­ni­ken und Dis­zi­pli­nen, die auch in Zei­ten der Digi­ta­li­sie­rung ihren festen Platz in der zeit­ge­nös­si­schen Kunst hat.

Lea von Wintzingerode

Die Künst­le­rin Lea von Wint­zin­ge­ro­de wur­de 1990 in Bay­reuth gebo­ren, stu­dier­te zunächst an der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste in Mün­chen und schloss ihr Stu­di­um 2016 mit dem Master of Fine Arts an der Hoch­schu­le für Bil­den­de Kün­ste Ham­burg ab. In ihrer Male­rei reflek­tie­re Lea von Wint­zin­ge­ro­de das Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen Inner­lich­keit und der Rol­le des Sub­jekts als sozia­lem Wesen, urteilt die Jury. Ihre Grup­pen­dar­stel­lun­gen und Por­träts wirk­li­cher und fik­ti­ver Per­so­nen chan­gier­ten zwi­schen Idea­li­sie­rung des Dar­ge­stell­ten im Sin­ne gesell­schaft­li­cher Uto­pien und dem Lei­den an den Ver­hält­nis­sen, so wie sie seien.

Lea von Wint­zin­ge­ro­de gewin­ne ihrer mit den Stil­mit­teln der „Ama­teur­ma­le­rei“ spie­len­den Mal­wei­se ein erstaun­lich gro­ßes Spek­trum an male­ri­scher und emo­tio­na­ler Nuan­ciert­heit ab. Durch Musik­per­for­man­ces und Sound­ar­bei­ten, die häu­fig zusam­men mit ihrer Male­rei zu sehen sei­en, ergän­ze sie die­se Dia­lek­tik von Ver­letz­lich­keit und öffent­li­chem Spre­chen. Die Jury beein­druck­te ins­be­son­de­re das hohe Maß an Selbst­re­fle­xi­vi­tät, das Lea von Wint­zin­ge­ro­de in ihrer künst­le­ri­schen Pra­xis her­stellt: „Mit gro­ßer Leich­tig­keit gelingt es ihr, eine prä­zi­se Selbst­ver­or­tung als Künst­le­rin in der Gesell­schaft mit der ein­dring­li­chen Dar­stel­lung der damit ver­bun­de­nen Gefüh­le zu verbinden.“

Bis zu 16 Baye­ri­sche Kunst­för­der­prei­se in vier Sparten

Jedes Jahr ver­leiht der Frei­staat bis zu 16 Kunst­för­der­prei­se in den vier Spar­ten „Bil­den­de Kunst“, „Dar­stel­len­de Kunst“, „Musik und Tanz“ sowie „Lite­ra­tur“. Die Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger müs­sen ihre Aus­bil­dung abge­schlos­sen haben, in Bay­ern leben, hier ihren Schaf­fens­mit­tel­punkt haben und dür­fen höch­stens 40 Jah­re alt sein. Vor­aus­set­zung ist zudem, dass sie über eine außer­ge­wöhn­li­che künst­le­ri­sche Bega­bung ver­fü­gen und auf her­aus­ra­gen­de Lei­stun­gen ver­wei­sen kön­nen. Die Prei­se wer­den vom Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ster für Wis­sen­schaft und Kunst auf Vor­schlag von Fach­ju­rys vergeben.