IHK for­dert, die Bau­zeit der Bay­reu­ther Hoch­brücke mög­lichst zu halbieren

Der IHK-Ver­kehrs­exper­te / Foto: Jörg Lichtenegger

Regio­na­le Wirt­schaft for­dert Bau­zeit­ver­kür­zung, um Bela­stun­gen zu minimieren

Die Hoch­brücke in Bay­reuth auf Höhe der Auto­bahn­aus­fahrt Bay­reuth Nord soll stück­wei­se abge­ris­sen und kom­plett neu gebaut wer­den. Der­zeit läuft das Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren. „Die Groß­bau­stel­le hat auch Aus­wir­kun­gen auf vie­le Unter­neh­men im Wirt­schafts­raum Bay­reuth und dar­über hin­aus. Dabei geht es nicht nur um den Lie­fer­ver­kehr von gro­ßen Unter­neh­men in Auto­bahn­nä­he, son­dern auch um den Han­del und natür­lich die vie­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die zur Arbeit pen­deln müs­sen“, betont Jörg Lich­ten­eg­ger, IHK-Vize­prä­si­dent und Vor­sit­zen­der des IHK-Gre­mi­ums Bay­reuth. Aus die­sem Grund haben IHK und IHK-Gre­mi­um Hin­wei­se und Anre­gun­gen an die zustän­di­gen Behör­den for­mu­liert, um die Bela­stun­gen so klein wie mög­lich zu halten.

Die aus dem Jahr 1972 stam­men­de Hoch­brücke weist einen kri­ti­schen Bau­werks­zu­stand auf. Eine Sanie­rung ist laut Auto­bahn­di­rek­ti­on tech­nisch und wirt­schaft­lich nicht dar­stell­bar. Die Bau­maß­nah­me soll in zwei Bau­ab­schnit­ten erfol­gen, die ins­ge­samt rund vier Jah­re dau­ern sol­len. Für den Abbruch der Brücke ist jeweils eine zeit­lich begrenz­te Voll­sper­rung der Auto­bahn A 9 erfor­der­lich. Wäh­rend der Ver­kehr stadt­aus­wärts per­ma­nent mög­lich sein soll, muss der stadt­ein­wärts flie­ßen­de Ver­kehr umge­lei­tet wer­den. Vor allem die lan­ge Bau­zeit ist es, die Ver­tre­ter der Wirt­schaft auf den Plan ruft: „Die geplan­te Bau­zeit muss deut­lich ver­kürzt wer­den, um die Bela­stun­gen für die Wirt­schaft zu redu­zie­ren. Durch die Ein­rich­tung von Tages- und Nacht­bau­stel­len in festen Zeit­fen­stern könn­te die Bau­zeit nahe­zu hal­biert wer­den. Hier muss der gesetz­lich zuläs­si­ge Rah­men aus­ge­nutzt wer­den“, so Lich­ten­eg­ger. Eine kür­ze­re Bau­zeit wür­de nach sei­ner Ansicht nicht nur die Ver­kehrs­si­tua­ti­on ent­la­sten, son­dern auch Kosten­stei­ge­run­gen entgegenwirken.

Park & Ride-Park­plät­ze einrichten

Zudem bit­tet das IHK-Gre­mi­um Bay­reuth die bau­aus­füh­ren­den Behör­den, die Ein­rich­tung eines Systems von Park & Ride-Park­plät­zen (P&R) im Stadt­ge­biet und im städ­ti­schen Umland zu prü­fen, um Pend­ler­ver­keh­re wäh­rend der Bau­zeit auf ande­re Ver­kehrs­mit­tel umzu­len­ken. Als Stand­or­te bringt die IHK Flä­chen in der Nähe der Bahn­hö­fe Bind­lach und Wei­den­berg in die Dis­kus­si­on. P&R‑Flächen mit Absperr­mög­lich­kei­ten soll­ten an aus­ge­wähl­ten Punk­ten in Bay­reuth auch für Fahr­rä­der geschaf­fen wer­den, wenn die Rad­we­ge­strecken Rich­tung Bind­lach und Wei­den­berg ertüch­tigt wer­den. „Die Ein­rich­tung eines Park-und-Ride-Systems kann auch zur Erpro­bung einer Dau­er­lö­sung zur nach­hal­ti­gen Ver­kehrs­ent­la­stung des Gewer­be­ge­bie­tes genutzt wer­den“, ergänzt Lichtenegger.

Ver­kehr auf Aus­weich­rou­ten regeln

Kon­kre­te Vor­schlä­ge macht die Indu­strie- und Han­dels­kam­mer auch zu den Ver­kehrs­füh­run­gen wäh­rend der Bau­zeit. „Das Umlei­tungs­kon­zept ist zwar schlüs­sig, den­noch soll­te man prü­fen, ob eine län­ger­fri­sti­ge Ein­rich­tung der Behelfs­aus­fahrt als Aus- und Auf­fahrt wäh­rend der Bau­zeit zur Ent­la­stung und Ver­kür­zung der wei­te­ren Umlei­tungs­strecken füh­ren kann“, betont der IHK-Vize­prä­si­dent. Erfah­rungs­ge­mäß hiel­ten sich gera­de Orts­kun­di­ge nicht an die aus­ge­wie­se­nen Umlei­tun­gen, ins­be­son­de­re wenn sich der Ver­kehr staut. „In der Haupt­bau­pha­se wird sich bei Stau­un­gen die Lage an den Aus­weich­rou­ten ver­schär­fen und die anlie­gen­den Unter­neh­men zusätz­lich bela­sten“, so Lich­ten­eg­ger. Das wer­de zu Pro­ble­men bei der Ein- und Aus­fahrt auf man­ches Fir­men­ge­län­de füh­ren. Die­ser abseh­ba­ren Ent­wick­lung müs­se man im Vor­hin­ein begeg­nen und ver­kehrs­re­geln­de Maß­nah­men vor­se­hen, etwa in der Ber­necker Straße.