40 Jah­re Lehr­an­stalt für Fische­rei: Ent­hül­lung des „Phan­ta­sti­schen Karpfens“

Der „Phantastische Karpfen“, Foto: Sophie Zeuß
Der „Phantastische Karpfen“, Foto: Sophie Zeuß
Altbezirkstagspräsident Günther Denzler, Direktor der Bezirksverwaltung Peter Meyer (verdeckt), Bezirksrat Florian Köhler, Künstlerin Petra Blume, weiterer Bezirkstagsvizepräsident Dr. Stefan Specht, Bezirksrat Holger Grießhammer, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Sonja Denzler, Leiter der Fachberatung für Fischerei Dr. Thomas Speierl, stellvertretende Betriebsleiterin Isabell Schwegel und Bezirksrat Thomas Söder.Foto: Sophie Zeuß

Alt­be­zirks­tags­prä­si­dent Gün­ther Denz­ler, Direk­tor der Bezirks­ver­wal­tung Peter Mey­er (ver­deckt), Bezirks­rat Flo­ri­an Köh­ler, Künst­le­rin Petra Blu­me, wei­te­rer Bezirks­tags­vi­ze­prä­si­dent Dr. Ste­fan Specht, Bezirks­rat Hol­ger Grieß­ham­mer, Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm, Son­ja Denz­ler, Lei­ter der Fach­be­ra­tung für Fische­rei Dr. Tho­mas Spei­erl, stell­ver­tre­ten­de Betriebs­lei­te­rin Isa­bell Schwe­gel und Bezirks­rat Tho­mas Söder. Foto: Sophie Zeuß

Die Lehr­an­stalt für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken kann auf 40 Jah­re erfolg­rei­ches Wir­ken für die ober­frän­ki­sche Fische­rei und Teich­wirt­schaft zurück­blicken. Die­ser Anlass wur­de am Mitt­woch, den 19. August am Fische­rei-Betrieb in Auf­seß gebüh­rend gefei­ert. Im Rah­men des Fest­ak­tes wur­de der „Phan­ta­sti­sche Karp­fen“, gestal­tet durch die Künst­ler­grup­pe Rote Kat­ze e.V., enthüllt.

Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm wür­dig­te die bezirks­ei­ge­ne Fisch­zucht: „Mit dem Auf­stel­len des ´Phan­ta­sti­schen Karp­fens´ wol­len wir sym­bol­haft die Bedeu­tung der Lehr­an­stalt für Fische­rei und die hier gelei­ste­te Arbeit sicht­bar wert­schät­zen. Zugleich ist dies auch eine Wür­di­gung des Enga­ge­ments unse­rer Mit­ar­bei­ter in der Fische­rei, deren qua­li­fi­zier­ter Arbeit wir es zu ver­dan­ken haben, dass die Lehr­an­stalt für Fische­rei Auf­seß einen aus­ge­zeich­ne­ten Ruf besitzt und aus der baye­ri­schen Fische­rei nicht mehr weg­zu­den­ken ist.“

Ent­wick­lung zum Kompetenzzentrum

Auf Initia­ti­ve von Dr. Robert Klupp, ehe­ma­li­ger Lei­ter der Fach­be­ra­tung für Fische­rei, nahm die Lehr­an­stalt für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken am 1. Mai 1980 ihre Arbeit auf. Bedeu­ten­de Mit­strei­ter bei der Pla­nung und Umset­zung sowie in der Koope­ra­ti­on über alle Jah­re waren die Teich­ge­nos­sen­schaft Ober­fran­ken sowie der Bezirks­fi­sche­rei­ver­band Oberfranken.

Der­zei­ti­ger Lei­ter Dr. Tho­mas Spei­erl erläu­ter­te, dass das Auf­ga­ben­ge­biet in den vier Jahr­zenten seit der Grün­dung bun­ter, viel­fäl­ti­ger und facet­ten­rei­cher gewor­den ist: „Die Lehr­an­stalt für Fische­rei ist nicht nur Bei­spiel­be­trieb für die Berei­che Teich­wirt­schaft und Angel­fi­sche­rei, son­dern auch Bil­dungs- und For­schungs­ein­rich­tung, Auf­zucht­sta­ti­on und ein wich­ti­ger Dienst­lei­ster für die Teich­wirt­schaft und Fische­rei in Ober­fran­ken. Sie hat einen her­vor­ra­gen­den Ruf als Kom­pe­tenz­zen­trum in allen Fra­gen rund um den Fisch und die Gewässer.“

Mit über 2.000 regi­strier­ten Betrie­ben hat die Lehr­an­stalt für Fische­rei eine Viel­falt in der hei­mi­schen Teich­wirt­schaft wie kein ande­rer Bezirk in Bay­ern (ins­ge­samt 8000 Betrie­be). Über 14.000 Tei­che mit fast 3.000 ha Flä­che und 2.000 km Ufer­län­ge spre­chen für sich.

Enge und wich­ti­ge Ver­knüp­fung der Lehr­an­stalt mit den Praktikern

Die enge und wich­ti­ge Ver­knüp­fung der Lehr­an­stalt mit den Prak­ti­kern – den Angel­fi­schern und Teich­wir­ten – hoben die Ver­tre­ter des Bezirks­fi­sche­rei­ver­ban­des und der Teich­ge­nos­sen­schaft her­vor. Vize­prä­si­dent Rein­hard Krug vom Bezirks­fi­sche­rei­ver­band Ober­fran­ken beton­te, dass ohne die wert­vol­le züch­te­ri­sche Arbeit bei gefähr­de­ten hei­mi­schen Fisch­ar­ten wie Bach­fo­rel­le und Äsche das seit Jah­ren aus­ge­führ­te Arten­hilfs­pro­gramm für die­se Fisch­ar­ten nicht in die­sem Aus­maß mög­lich sei. Die­ser Bei­trag für den Fisch­ar­ten­schutz sei enorm wich­tig. Über 70% der hei­mi­schen Fisch­ar­ten sind aktu­ell gefährdet.

Dr. Peter Tho­ma, 1. Vor­sit­zen­der der Teich­ge­nos­sen­schaft Ober­fran­ken, sprach eben­falls deut­lich die aktu­el­len Pro­blem­fel­der an und unter­strich, wie wich­tig auch in die­sem Bereich die enge Koope­ra­ti­on mit der Lehr­an­stalt ist, um die hei­mi­schen Teich­wir­te zu infor­mie­ren und beraten.

Unter den Gästen waren auch die Vor­sit­zen­den der ARGE Fische Tir­schen­reuth und der Teich­ge­nos­sen­schaft Ober­fran­ken, mit denen die ober­frän­ki­sche Fische­rei über das Euro­päi­sche Fisch­wirt­schafts­ge­biet Wald­naa­baue bzw. über den Aisch­grund eng ver­bun­den ist.

Auf­sess‚ Bür­ger­mei­ster Alex­an­der Schrü­fer gra­tu­lier­te zum Jubi­lä­um und über­reich­te eine Urkun­de. Die Lehr­an­stalt für Fische­rei sei aus der Gemein­de nicht mehr weg­zu­den­ken und stel­le mit ihren etwa 5.000 Besu­chern jähr­lich ein wich­ti­ges und bele­ben­des Ele­ment für die Gemein­de dar. Er hofft auf eine wei­ter­hin aus­ge­zeich­ne­te Zusammenarbeit.

Ent­hül­lung des „Phan­ta­sti­schen Karpfens“

2004 wur­de das Pro­jekt „Phan­ta­sti­scher Karp­fen“ von der Arbeits­ge­mein­schaft (ARGE) Fisch ins Leben geru­fen. Die bunt bemal­ten über­le­bens­gro­ßen Karp­fen sind beson­ders im Land­kreis Tir­schen­reuth ver­tre­ten und nun auch in Auf­seß: Anläss­lich des Jubi­lä­ums­jahrs wur­de die Lehr­an­stalt für Fische­rei mit einem „Phan­ta­sti­schen Karp­fen“ ausgestattet.

Die Künst­le­rin Petra Blu­me vom Ver­ein Rote e.V., deren Ent­wurf umge­setzt wor­den ist, stell­te den Fisch vor: „Wir beschäf­ti­gen uns schon län­ger mit dem The­ma Fisch und waren des­halb sofort von dem Pro­jekt begei­stert. Mir war es wich­tig, dass mein Ent­wurf far­ben­froh und ein Blick­fang ist. Zu den Fischen gehört nicht nur das Was­ser, son­dern auch die Natur und der Him­mel, was sich durch die Far­ben in den drei Ebe­nen wider­spie­gelt.“ Sie schwärm­te davon, dass der erste Pin­sel­strich ein ganz beson­de­rer Moment war.

Der Ver­ein unter­stützt Men­schen mit psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen bei der Ent­deckung und Ent­wick­lung ihrer krea­ti­ven Bega­bun­gen. Im Rah­men der Fest­lich­keit über­reich­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm den Ver­ein eine Geld­spen­de von 300 Euro.

Nach der span­nen­den Ent­hül­lung wur­de das Jubi­lä­um mit einem Fisch­im­biss durch die Fisch­zucht Degen aus Holl­feld ausgeklungen.