Forst­be­trieb Ebrach: FÖJ-lerin Ina Hoh­le stellt ihr Pro­jekt „Baum­ar­ten für den Kli­ma­wald“ vor

Ina Hohle vom stellt ihr Projekt vor, welches sie im Rahmen ihres freiwilligen ökologischen Jahrs am Fiestbetrieb Ebrach entwickelt hat.

Ina Hoh­le vom stellt ihr Pro­jekt vor, wel­ches sie im Rah­men ihres frei­wil­li­gen öko­lo­gi­schen Jahrs am Fiestbe­trieb Ebrach ent­wickelt hat.

Der Kli­ma­wan­del und wie Wald­be­sit­zer dar­auf reagiert müs­sen, ist ein hoch­ak­tu­el­les The­ma. Dazu hat Frau Ina Hoh­le bei Mut­zen­roth im Land­kreis Schwein­furt den The­men­pfad „Baum­ar­ten für den Kli­ma­wald“ ange­legt. Von einem Seil geführt fin­det der Wald­be­su­cher auf dem 300 Meter lan­gen The­men­pfad Infor­ma­ti­ons­ta­feln über 12 hei­mi­schen Baum­ar­ten. Dass an dem 10 Hekt­ar gro­ße Wald­ort so vie­le Baum­ar­ten vor­kom­men ist der Weit­sicht frü­he­rer För­ster und Wald­ar­bei­ter zu ver­dan­ken. Frau Hoh­le hat ein Jahr lang ein frei­wil­li­ges öko­lo­gi­sches Jahr am Forst­be­trieb Ebrach absolviert.

„Mit dem The­men­pfad möch­te ich den Wald­be­su­cher zum Nach­den­ken anre­gen“, so Frau Hoh­le. Das The­ma Kli­ma­wan­del habe sie das gan­ze Jahr über beschäf­tigt. Gleich am Beginn ihres FÖJ-Jah­res habe sie Erhe­bun­gen über Blatt­ver­lu­ste in Wäl­dern des Forst­be­triebs Ebrach durch­ge­führt. Die vor­jäh­ri­ge Trocken­heit hat ins­be­son­de­re die Buche stark geschä­digt. Die Idee zu dem Pro­jekt habe ihr Regi­na Bert­ram, die zustän­di­ge Revier­lei­te­rin ver­mit­telt. „Das Pro­jekt vor­zu­be­rei­ten und umzu­set­zen, war für mich eine tol­le Erfah­rung“, ergänzt Hoh­le, die sich inzwi­schen für ein Stu­di­um der Forst­wirt­schaft ent­schie­den hat.

Der The­men­weg befin­det sich in der Wald­ab­tei­lung Klin­gen­tän­nig zwi­schen Mut­zen­roth und der Kli­nik am Stei­ger­wald, gleich hin­ter dem Infor­ma­ti­ons­pa­vil­lon. „Die Wald­be­su­cher gehen meist acht­los dar­an vor­bei, mein­te der Forst­be­triebs­lei­ter Ulrich Mer­gner anläss­lich der Eröff­nung. Es sei jedoch ein ganz beson­de­rer Wald. Frau Bert­ram weiß, das vor über 50 Jah­ren die­ser „Muster­wald“ begrün­det wur­de. „Eine sehr weit­sich­ti­ge Maß­nah­me“, freut sich die Revier­lei­te­rin. Es sei ein Misch­wald mit unter­schied­lich­sten Baum­ar­ten. Es kön­ne davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass ein Teil davon kann auch Zei­ten des Kli­ma­wan­dels überleben.

Der The­men­pfad beginnt am Infor­ma­ti­ons­pa­vil­lon, ca. 850 m west­lich von Mut­zen­roth (Gemein­de Ober­schwarz­ach, Land­kreis Schwein­furt). Der Wald­be­su­cher bewegt sich auf dem natür­li­chen Wald­bo­den, ledig­lich die Boden­ve­ge­ta­ti­on wur­de zurückgeschnitten.

Forst­be­trieb bie­tet seit 15 Jah­ren eine FÖJ-Stelle

Jedes Jahr kom­men jun­ge Men­schen an den Forst­be­trieb Ebrach, um ein frei­wil­li­ges öko­lo­gi­sches Jahr (FÖJ) zu absol­vie­ren. Seit 2006 finan­zie­ren die Baye­ri­schen Staats­for­sten dafür eine Stel­le in Koope­ra­ti­on mit der Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on des BUND Natur­schut­zes Bay­ern (JBN).

Mit der FÖJ-Stel­le wird dem Schwer­punkt des Forst­be­triebs beim Wald­na­tur­schutz Rech­nung getra­gen. Ins­be­son­de­re die Ver­ein­ba­rung von Schutz der Arten­viel­falt und Nut­zung des wert­vol­len Roh­stof­fes Holz stellt eine beson­de­re per­so­nel­le Her­aus­for­de­rung dar. „Da sind uns unse­re jun­gen FÖJ-ler eine wert­vol­le Unter­stüt­zung“, infor­miert Mer­gner. Bei­spiels­wei­se mar­kier­ten die­se Bio­top­bäu­me, damit die­se nicht ver­se­hent­lich gefällt wer­den. Sie unter­stüt­zen wis­sen­schaft­li­che Arbei­ten auf dem Gebiet des Wald­na­tur­schut­zes. Sie küm­mern sich um das spe­zi­el­le Arten-Moni­to­ring wie die Erfas­sung von Sta­chel­bart­pil­zen. Aber auch forst­be­trieb­li­che Arbei­ten wie Pflan­zen oder Pfle­gen und natür­lich die wald­ge­rech­te Jagd zum Schut­ze der jun­gen Wald­bäu­me und einer arten­rei­chen Boden­ve­ge­ta­ti­on sind Teil ihres Aufgabenspektrums.

Der Ein­satz der FÖJ-Mit­ar­bei­te­rIn­nen dau­ert vom 1. Sep­tem­ber bis zum 31. August eines jeden Jah­res. Die FÖJ-Stel­le am Forst­be­trieb ist sehr viel­sei­tig und des­halb außer­or­dent­lich begehrt. Ins­be­son­de­re jun­ge Men­schen, die sich für „Grü­ne Beru­fe“ inter­es­sie­ren, sehen das FÖJ-Jahr als Ori­en­tie­rungs­pha­se. An Bewer­bern man­ge­le es des­halb nicht, freut sich der Forst­be­triebs­lei­ter. Auch für das kom­men­de Jahr sei die Stel­le bereits vergeben.