„Nachtfieber“ in Kulmbach – Gedenken an die Künstlerin Ursula Wolf
Literarisches Gemeinschaftsprojekt „Nachtfieber“ vorgestellt
Am Freitagabend fand in der Galerie von Marion Kotyba im Oberhacken 3 die Buchvorstellung zum Buch „Nachtfieber“ zu Ehren der (Wahl-)Kulmbacher Künstlerin Ursula Wolf statt, die heuer ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte. Dieses Buch ist ein Gemeinschaftsprojekt von Andrea Senf und ihrer Schreibstube Franken, dem Kulmbacher Literaturverein e.V. und der Kunstgalerie & Atelier Marion Kotyba.
Die Idee dazu hatte Andrea Senf während eines Besuchs der Vernissage „Ursula Wolf“ im letzten Jahr. „Ich hatte sofort mehrere Schreibideen für Geschichten im Kopf, als ich dieses Gemälde sah, und das sagte ich auch“, so Senf. Marion Kotyba und die damals anwesende Christina Flauder, stellvertretende Landrätin und persönliche Freundin der 1995 verstorbenen Ursula Wolf, waren von der Idee sofort angetan. So wurde das Gemälde kurzerhand fotografiert und Andrea Senf stellte das Projekt, Texte zum Kunstwerk von Ursula Wolf zu schreiben, während eines Vereinsabends den Mitgliedern des Kulmbacher Literaturvereins vor. Nicht lange dauerte es, und die ersten Texte gingen in der Schreibstube Franken ein. Auch im Rahmen eines kreativen Schreibabends der „Schreibwerkstatt on Tour“ stellte Andrea Senf die Aufgabe, eine Geschichte zu dem Bild von Frau Wolf zu schreiben. Gedichte, Geschichten und Textfragmente entstanden. Seit Freitag gibt es nun alle Texte gesammelt in dem Buch „Nachtfieber – Literarische Texte zum Werk von Ursula Wolf“. Die Buchvorstellung fand in den Räumen der Kunstgalerie Kotyba statt.
Marion Kotyba begrüßte Besucher wie Lesende herzlich. Sie erzählte, wie es zu diesem Buchprojekt kam und dankte allen Mitwirkenden. Danach verlas Christina Flauder sichtlich berührt ein Gedicht, welches sich die Künstlerin und enge Freundin Ursula Wolf zu ihrer Beerdigung gewünscht hatte: „Ich bin nicht weg, ich bin nur ins Zimmer nebenan gegangen…“, hieß es darin. Flauder betonte, dass sich Ursula Wolf gewünscht hatte, dass ihre Werke weiterleben und dankte allen, die zum Erfolg dieses Projektes beigetragen haben.
Die Autorinnen Lilo Bieley, Evi Weier, Renate Traorè-Bartels und Andrea Senf, sowie der Autor Henry Kersting trugen ihre Texte vor, die durch ein breites Spektrum bestachen. So wurden den Zuhörern kurzweilige Gedichte und bunte Prosa über Liebe, Mord und Sommerhitze geboten. Alle Vortragenden durften sich über anhaltenden Applaus zu ihren Texten freuen.
Karin Minet, die Vorsitzende des Kulmbacher Literaturvereins bedankte sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Literaturverein, der Schreibstube Franken und Marion Kotyba, die außer den Raum für die Vorstellung zu geben, auch den Buchumschlag entworfen hat, und schloss den Abend mit einem Textfragment von Thomas Seubold, der leider nicht persönlich anwesend sein konnte.
„Ich habe das Gefühl, die Ursel ist hier bei uns“, sagte Christina Flauder und nahm einen Blumenstrauß als Dankeschön in Empfang. Ein besseres Schlusswort hätte es für diese gelungene Veranstaltung wohl kaum geben können.
Weitere Kunstwerke der bekannten Künstlerin Ursula Wolf findet man in Kulmbach zum Beispiel in Form eines Bronzedenkmals für Johann Eck im Oberhacken und dem „Waafner“-Brunnen aus Granit.
Zu kaufen gibt es die von ihrem Gemälde inspirierten Bücher zum Preis von 5 Euro in der Kunstgalerie & Atelier Kotyba im Oberhacken 3 und bei der Buchhandlung Friedrich am Holzmarkt 12 in Kulmbach.
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