Bay­reu­ther „Kraut & Rüben“-Openair trotzt Corona

Seit 2017 orga­ni­siert das Ver­an­stal­ter-Kol­lek­tiv „Saal­mit­te“ zwei­mal jähr­lich das Kraut & Rüben Open­air, bis­her stets auf der Wil­hel­mi­ne­naue. Seit­dem hat sich das Musik­fe­sti­val mit Bei­pro­gramm bei einem brei­ten Publi­kum in der Regi­on etabliert.
Die für Mai geplan­te Ver­an­stal­tung fiel durch den Lock­down aus.

Im Gegen­satz zu vie­len ande­ren Ver­an­stal­tern hat Saal­mit­te das Kon­zept nun nicht redu­ziert, son­dern das Festi­val zu einem viel­fäl­ti­gen Kunst- und Kul­tur­er­leb­nis ausgebaut.

Am 22. und 23. August gibt es im Bay­reu­ther Stadt­ge­biet ein umfas­sen­des Pro­gramm mit Live-Musik und DJs, Frei­luft­ki­no, Live-Pain­ting, Aus­stel­lun­gen und Krea­tiv­work­shops zu erleben.

Dabei steht der Name „Kraut und Rüben“ für die ori­gi­nel­len und unab­hän­gi­gen Kul­tur­pflan­zen der Regi­on, die auf dem Festi­val-Acker zu einem viel­fäl­ti­gen Öko­sy­stem zusam­men­ge­führt wer­den. Der regio­na­le Schwer­punkt ist also kein Lokal­pa­trio­tis­mus, son­dern zeigt eine Com­mu­ni­ty von Indi­vi­dua­li­sten, die alle eine gro­ße Büh­ne ver­dient haben.

Das Pro­gramm für Sams­tag, den 22. August hat den Schwer­punkt elek­tro­ni­sche Musik:

Head­li­ner ist Gri­scha Lich­ten­ber­ger (Ber­lin) vom legen­dä­ren Label Raster-Noton (mitt­ler­wei­le raster​.media), das für die Ver­bin­dung von elek­tro­ni­scher Klang­kunst und Bil­den­der Kunst steht. Er spielt ein Live-Set mit Visuals.

Ergänzt wird das Lin­e­up durch die DJa­ne Van Anh (Amster­dam) und den DJ unbe­månnt (Bay­reuth).

Der Künst­ler Mari­us Seid­litz (Bay­reuth) ist den gan­zen Tag über mit dem Live-Pain­ting eines groß­for­ma­ti­gen Wer­kes an dem Gesche­hen beteiligt.

Das Pro­gramm für Sonn­tag, den 23. August:

Nach­mit­tags gibt es ein Live-Kon­zert der Band Nick & June (Nürnberg/​Bayreuth) und abends Frei­luft­ki­no mit der Doku­men­ta­ti­on „Trees of Pro­test“. Der Jour­na­list Nick Scha­der hat zwei Jah­re lang die Pro­te­ste im Ham­ba­cher Forst ver­folgt: Die Doku zeigt Ein­blicke in das Leben der Baum­be­set­zer vor Ort, beglei­tet die Bür­ger­rechts­be­we­gung und den Gerichts­pro­zess. Inter­views mit Wis­sen­schaft­lern run­den das Bild ab. Nick Scha­der wird zum Publi­kums­ge­spräch anwe­send sein.

An bei­den Tagen ist die Aus­stel­lung „Bio­di­ver­si­tät in Enten­hau­sen“ des Natur­kun­de­mu­se­ums Bam­berg zu sehen, das die fik­ti­ve Tier­welt der Donald-Duck-Comics humor­voll präsentiert.

Dazu ent­steht die Pla­kat-Aus­stel­lung „can­cel cul­tu­re“ mit Pla­ka­ten von Bay­reu­ther Ver­an­stal­tun­gen, die durch den Lock­down aus­ge­fal­len sind, also Erin­ne­rung an den Ver­lust und Design-Aus­stel­lung zugleich.

Es ist eben­falls die Ana­gramm-Kar­te „Hey Braut!“ des Künst­lers Stef­fen Kas­pe­ra­vici­us (Bay­reuth) zu sehen, der die Namen von Stadt­tei­len, Gebie­ten, Gebäu­den und Orten im Umland so umge­stellt hat, dass sie neue und ori­gi­nel­le Bedeu­tun­gen bekommen.

Dazu fin­den Krea­tiv­work­shops statt.

Ort der Ver­an­stal­tung ist der gro­ße Jugend­zelt­platz Bay­reuth, der zu einem bun­ten Festi­val­ge­län­de umge­stal­tet wird.
Coro­na-bedingt ist das Gelän­de mit vie­len Sitz­ge­le­gen­hei­ten aus­ge­stat­tet, die Abstands­re­ge­lun­gen und Hygie­ne­maß­nah­men wer­den eingehalten.

Das Gelän­de ist bar­rie­re­frei zugänglich.

Es han­delt sich um ein nach­hal­ti­ges Festi­val, d. h. es gibt kei­ne Ein­weg-Pro­duk­te, kei­ne Stroh­hal­me, ein vegan-vege­ta­ri­sches Essens­an­ge­bot, lokal pro­du­zier­te Geträn­ke etc.

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