Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge: Im „Gstei­nigt“ bei Arz­berg herrscht abso­lu­te Lebensgefahr!

Naturpark-Ranger Ronald Ledermüller fragt sich: Was ist an diesen Sperrschildern nicht zu verstehen? „Das ist keine Spaß!“
Naturpark-Ranger Ronald Ledermüller fragt sich: Was ist an diesen Sperrschildern nicht zu verstehen? „Das ist keine Spaß!“

Unein­sich­ti­ge Wan­de­rer igno­rie­ren Wegsperrung

Die Schil­der an den bei­den Zugän­gen zum Wan­der­weg durchs „Gstei­nigt“ bei Arz­berg sind nicht zu über­se­hen. Quer über den Weg gespannt steht da in gro­ßen Buch­sta­ben: „Stopp! Forst­ar­bei­ten! Lebens­ge­fahr!“ Auch die Sym­bo­le dazu sind ein­deu­tig, für die­je­ni­gen, die der deut­schen Schrift und Spra­che nicht mäch­tig ist. Und doch gibt es Wan­de­rer und Rad­fah­rer die die Sper­run­gen umge­hen. „Die­se Leu­te müs­sen ver­rückt sein! Hier herrscht der­zeit abso­lu­te Lebens­ge­fahr! Das ist kein Spaß!“ Sagt Natur­park-Ran­ger Ronald Ledermüller.

Stefan Berger (links) und Valentin Hofweller (rechts) fällen die abgestorbenen Bäume in dem sehr steilen und schwierigen Gelände.

Ste­fan Ber­ger (links) und Valen­tin Hof­wel­ler (rechts) fäl­len die abge­stor­be­nen Bäu­me in dem sehr stei­len und schwie­ri­gen Gelände.

Im Auf­trag des Fich­tel­ge­birgs­ver­eins fäl­len Mit­ar­bei­ter des Natur­park-Instand­set­zungs­trupps der­zeit eine grö­ße­re Anzahl abge­stor­be­ner Fich­ten in einem Steil­hang. Die Bäu­me wer­den von Forst­wirt Valen­tin Hof­wel­ler und sei­nem Kol­le­gen Ste­fan Ber­ger fach­ge­recht gefällt und müs­sen danach müh­sam mit einem Hand­greif­zug so in Posi­ti­on gezo­gen wer­den, dass sie dau­er­haft und lie­gen blei­ben kön­nen. Eine schwe­re und auch nicht unge­fähr­li­che Arbeit, die vol­le Kon­zen­tra­ti­on erfor­dert. „Es ist schlicht unmög­lich, die Stäm­me aus dem fast unzu­gäng­li­chen Gelän­de her­aus zu trans­por­tie­ren. Außer­dem bie­ten sie auch als lie­gen­des Tot­holz noch wert­vol­len Lebens­raum, Nah­rung und Unter­schlupf für zahl­rei­che Tie­re, Pflan­ze und Pil­ze“, erklärt der Ran­ger. Auf dem fla­chen Boden der Eger­hän­ge haben die bei­den letz­ten trocke­nen Som­mer beson­ders den Fich­ten sehr zuge­setzt. Der Bor­ken­kä­fer hat­te da leich­tes Spiel. Vie­le der zum Teil sehr alten Nadel­bäu­me in dem Tal­ab­schnitt der Eger zwi­schen Eli­sen­fels und Arz­berg sind abgestorben.

Grund für die Fäl­lun­gen in dem Schutz­ge­biet, in dem der Mensch eigent­lich nur so wenig wie mög­lich ein­grei­fen will, ist die Sicher­heit der Wan­de­rer. „Das gro­ße Käfer­nest liegt im Steil­hang direkt ober­halb des Wan­der­wegs. Noch sind die Stäm­me sta­bil. In weni­gen Jah­ren wer­den sie so morsch, dass sie unver­mit­telt abbre­chen und auf den Weg stür­zen könn­ten. Hier geht die Sicher­heit vor.“ Pro­ble­ma­tisch an der Fäl­lung ist, dass das Gelän­de sehr unüber­sicht­lich ist. Die Arbei­ter im Hang kön­nen den Weg nicht ein­se­hen und her­an­na­hen­de Wan­de­rer nicht erken­nen. Des­halb sind zwei Mit­ar­bei­ter zusätz­lich zu den Sperr­schil­dern an den bei­den Zugän­ge zu dem engen Tal­weg postiert. Dabei hat­ten sie schon meh­re­re unan­ge­neh­me Begeg­nun­gen, wie Her­bert Prell und Fabi­an Jahr­eiß berich­ten: „Wir wer­den teil­wei­se wüst beschimpft, wenn wir die Leu­te auf­hal­ten und zurück schicken. Man­che drän­geln sich sogar ein­fach vor­bei, weil sie sich angeb­lich ihrer Frei­heit nicht berau­ben las­sen wol­len. Die wol­len ein­fach nicht begrei­fen, dass sie sich in abso­lu­te Lebens­ge­fahr begeben!“

Die Ver­ant­wort­li­chen des Natur­parks und des Fich­tel­ge­birgs­ver­eins bit­ten des­halb noch­mals ein­dring­lich dar­um, die Weg­sper­run­gen zu beach­ten und den Anwei­sun­gen der Natur­park-Mit­ar­bei­ter vor Ort fol­ge zu lei­sten! Die Sper­rung wird min­de­stens noch bis 14. August andauern!