Kirchweihfest in Aisch: „Ein denkwürdiger Kirchweihgottesdienst“

Symbolbild Religion

Am ersten Augustwochenende feiert die Aischer Pfarrgemeinde traditionell ihr Kirchweihfest. Auf Grund der coronabedingten Auflagen war eine „Kerwa“, wie sie die Aischer kennen und mögen, leider nicht möglich. Aber gerade darin bot sich die Chance den eigentlichen Charakter dieses Festes, nämlich den Weihetag der Pfarrkirche St. Laurentius, in den Fokus zu stellen. So lud Pfarrer Thomas Ringer seine Gläubigen zum Festgottesdienst in den Pfarrgarten ein. Der Wetterbericht ließ Grund zur Hoffnung, doch während der Chor das Gloria anstimmte, öffnete der Himmel seine Schleusen. Wer konnte rettete sich unter einen Schirm oder suchte Obdach unter einem der Bäume. Nachdem keine Besserung in Sicht war, beschloss Pfarrer Ringer den Gottesdienst in der Pfarrkirche weiterzufeiern.

Ziemlich nass und unter Einhaltung der Hygienevorschriften folgte zumindest ein Teil der Gottesdienstbesucher mit in die Kirche. Dort erinnerte Pfarrer Ringer in seiner Predigt an die Hausaufgabe der Gottesdienstbesucher, einen Bierkrug mitzubringen. Dieser sei ein Symbol für Lebenskultur, Tradition und Gemeinschaft, die sowohl im weltlichen, wie auch im religiösen Umfeld, von besonderer Bedeutung sind. Dabei sollte man daran denken offen zu bleiben, wie ein Bierkrug: offen für Neues, offen für die Menschen, aber auch offen für Gott. Durch diese Offenheit kann der Raum des Kruges gefüllt werden. In der Realität mit Bier, im übertragenen Sinn mit dem, was die Menschen in die Gemeinschaft einbringen möchten.

„Ich wünsche uns, dass unsere Gemeinde ist wie ein Bierkrug. Fest und stabil, mit einem Henkel, an dem man sich festhalten kann. Vor allem aber wünsche ich uns immer Offenheit für neue Ideen und Gedanken, für neue Menschen, vor allem aber Offenheit für Gott und seinen Geist. Seien wir eine lebendige Gemeinschaft, die Raum bietet für Begegnung untereinander und mit Gott.“

Am Ende des Gottesdienstes wurde Pastoralreferent Christian Lauger nach seinem einjährigen Einsatz in Adelsdorf und Aisch verabschiedet und Pater Samson begrüßt. Der 36-jährige Kapuzinerpater aus der Diözese Kerala promoviert derzeit in Münster und vertritt Pfarrer Ringer während dessen Urlaub. Zum „Amtsantritt“ durfte er, unter fachkundiger Anleitung von Bürgermeister und Pfarrer, sein erstes Fass anstechen und die mitgebrachten Bierkrüge füllen.