Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erinnert zum Vorstandswechsel der Joseph-Stiftung an kirchliche Pflicht zur Wohnungsversorgung

Symbolbild Religion

Dipl.-Ing. Andreas F. Heipp (Vorstand), Dipl.-Ing. Reinhard Zingler (Vorstand bis 31.07.2020), Domdekan Dr. iur. can. Hubert Schiepek (Stiftungsratsvorsitzender), Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Dr. Wolfgang Pößl (stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender), Dr. Wolfgang Pfeuffer (Vorstandssprecher bis 31.07.2020) und Dr. Klemens Deinzer (Vorstand). / Foto: Privat

Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat am Montag, 27. Juli, Andreas F. Heipp als neues Vorstandsmitglied der Joseph-Stiftung, dem kirchlichen Wohnungsunternehmen im Erzbistum Bamberg, begrüßt. Während des Gespräches im Bischofshaus erinnerte Erzbischof Schick an die Pflicht der Kirche „zum Hausbau, zur Wohnungsbeschaffung und Wohnungsverwaltung“ und lobte die Joseph-Stiftung für die Erfüllung dieser Aufgaben.

Seit dem 1. Juli 2020 ist Andreas F. Heipp neues Vorstandsmitglied der Bamberger Joseph-Stiftung. Er übernimmt beim kirchlichen Wohnungsunternehmen eine Doppelfunktion als kaufmännischer und technischer Vorstand. Gemeinsam mit Dr. Klemens Deinzer, der im Vorstand verbleibt, wird Heipp künftig die Geschicke der Joseph-Stiftung lenken. Heipp übernimmt die Aufgaben der scheidenden Vorstände Dr. Wolfgang Pfeuffer und Dipl.-Ing. Reinhard Zingler, die sich beide zum 31. Juli 2020 in den Ruhestand verabschieden.

Am Montag tauschte sich Erzbischof Schick mit den zurzeit vier aktiven Vorständen im Bischofshaus aus. Hierbei erinnerte er an die Gründungsgeschichte und die damit verbundene Verantwortung des Wohnungsunternehmens. „Die Joseph-Stiftung wurde 1948 von einem meiner Vorgänger, Erzbischof Joseph Otto Kolb, gegründet. In der notvollen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren Wohnungen, besonders für sozial schwache Familien, rar und notwendig. Die Joseph-Stiftung hat in den vergangenen Jahrzehnten durch den sozialen Wohnungsbau segensreich für das Gemeinwohl im Erzbistum Bamberg und darüber hinaus gewirkt“, sagte Erzbischof Schick. Seit der Gründung der Stiftung fungiert der jeweils amtierende Bamberger Erzbischof als Protektor der Joseph-Stiftung. Im obliegen die Besetzung des Stiftungsrats und eventuelle Änderungen des Stiftungsstatuts.

Der neue Vorstand Andreas F. Heipp ist Dipl.-Ing. Architektur und MSc Real Estate (Immobilienwirtschaft). Heipp ist verheiratet und hat vier Kinder, geboren wurde er 1967 in Saarbrücken. Vor seinem Wechsel nach Bamberg war er Geschäftsführer der Unternehmensgruppe der NUWOG Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Neu-Ulm GmbH. „Ich freue mich sehr auf die Arbeit in der Joseph-Stiftung. Sie blickt auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung zurück. Hieran möchte ich anknüpfen und Schwerpunkte setzen, die über die reine Wohnraumversorgung weit hinausgehen: Dies bedeutet soziale Verantwortung zu übernehmen und mit einem hohen Anspruch an Architektur und Städtebau zu gestalten“, sagte Andreas F. Heipp.

Das Thema soziale Verantwortung liegt Erzbischof Schick besonders am Herzen. Auch heute, 75 Jahre nach Kriegsende, seien bezahlbare Wohnungen für Familien, für Menschen mit geringerem Einkommen, Seniorinnen und Senioren, sowie Studierende gesucht, so Erzbischof Schick. „Es gibt auch heute zu wenig sozialen Wohnraum. Die Joseph-Stiftung schafft auch heute Abhilfe. Damit nimmt sie am sozial-karitativen Auftrag der Kirche teil“, sagte Erzbischof Schick und fügte hinzu: „Das Gebot Jesu zur Nächstenliebe, sein Auftrag, sich besonders der Armen anzunehmen und seine Bitte, allen Menschen eine angemessene Wohnung zu garantieren, verpflichtet die Kirche zum Hausbau, zur Wohnungsbeschaffung und Wohnungsverwaltung. Das leistet die Joseph-Stiftung.“

Für die Erfüllung dieser Aufgaben dankte Erzbischof Schick den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Joseph-Stiftung und sprach den beiden scheidenden Vorständen, Dank und Anerkennung aus. „Für die Wahrnehmung des christlichen und kirchlichen Auftrags erbitte ich der Joseph-Stiftung weiterhin Gottes Segen und wünsche ihr eine gute Zukunft. Dem neuen Vorstand, Herrn Andreas Heipp, wünsche ich einen guten Einstand, viel Erfolg bei all seinem Tun und erbitte ihm Gottes reichen Segen“, sagte Erzbischof Schick.

Der Stiftungsrat der Joseph-Stiftung ist überzeugt, mit der Verpflichtung von Andreas F. Heipp die positive Entwicklung des kirchlichen Wohnungsunternehmens fortführen zu können. Domdekan Dr. iur. can. Hubert Schiepek, Stiftungsratsvorsitzender der Joseph-Stiftung: „Seine bisherigen Stationen, seine Qualifikationen und seine Persönlichkeit haben beim Stiftungsrat einen starken Eindruck hinterlassen. Wir sind davon überzeugt, dass Herr Heipp gemeinsam mit Dr. Klemens Deinzer, der weiterhin Vorstand bleibt, die Joseph-Stiftung in eine erfolgreiche Zukunft führen wird. Wir freuen uns auf eine produktive Zusammenarbeit mit Herrn Heipp.“

Mit Dr. Wolfgang Pfeuffer (Vorstandsmitglied seit 1987, ab 1995 Vorstandssprecher) und Dipl.-Ing. Reinhard Zingler (Vorstandsmitglied seit 1988) verlassen zwei prägende Persönlichkeiten das Unternehmen. „Wir wünschen Dr. Wolfgang Pfeuffer und Reinhard Zingler alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand. Sie haben die Joseph-Stiftung in den vergangenen drei Jahrzehnten mit Ihrer Arbeit geprägt und zu einem der größten Wohnungsunternehmen Nordbayerns mit bundesweiter Reputation entwickelt und für die kommenden Herausforderungen sehr gut aufgestellt. Dafür möchte ich mich im Namen des Stiftungsrates ausdrücklich bedanken“, sagte Stiftungsratsvorsitzender Domdekan Dr. iur. can. Hubert Schiepek.

Der scheidende Vorstandssprecher Dr. Wolfgang Pfeuffer blickte mit Dankbarkeit auf fast 40 Jahre bei der Joseph-Stiftung zurück: „Am Ende meines Berufslebens gilt mein Dank dem Stiftungsrat für das in mich gesetzte Vertrauen und die eingeräumten Möglichkeiten für kreatives unternehmerisches Handeln. Ebenso danke ich von Herzen den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung für die mehr als dreißigjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. Dem gemeinsamen Nachfolger von Herrn Zingler und mir, Herrn Andreas Heipp, wünsche ich zusammen mit seinem Kollegen Dr. Klemens Deinzer viel Erfolg bei der Bewältigung künftiger Aufgaben.“

Unternehmensdaten:

Gründung und Stiftungszweck

Die Joseph-Stiftung als kirchliches Wohnungsunternehmen wurde 1948 durch den Bamberger Erzbischof Joseph Otto Kolb gegründet. Sie ist christlichen Grundwerten verpflichtet. Stiftungszweck ist die Wohnungsversorgung insbesondere in der Erzdiözese Bamberg für sozial schwache Zielgruppen zu verbessern.

Kerngeschäftsfelder und Wirkungsbereich

Das Unternehmen ist in den Bereichen Neubau und Bauträger, Baubetreuung für Dritte und in der Immobilienverwaltung tätig. Mit etwa 180 Mitarbeitern und einer jährlichen Bilanzsumme von rund 370 Millionen Euro ist die Joseph-Stiftung eines der größten Wohnungsunternehmen in Nordbayern.

Geschäftsumfang

Der eigene Wohnungsbestand umfasst rund 3800 Mietwohnungen und 1550 Studentenapartments. Er konzentriert sich auf die Metropolregion Nürnberg, sowie Dresden und Regensburg. Im Immobilienmanagement verwaltet die Stiftung aktuell etwa 6220 Einheiten. Neben dem Hauptsitz in Bamberg betreibt das Unternehmen Geschäftsstellen und Kundenzentren in Bayreuth, Erlangen, Nürnberg, Forchheim, Ansbach und Fürth.