Land­kreis Bam­berg: Halb­zeit bei der Som­mer­tour 2020 – „Zwi­schen Zukunfts­äng­sten und Zuversicht“

Wie jeden Som­mer ist der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Andre­as Schwarz unter­wegs, um bei sei­ner Som­mer­tour den All­tag und die All­tags­sor­gen der Men­schen ken­nen­zu­ler­nen. Die­ses Jahr hat er unter ande­rem den Kon­zert­ver­an­stal­ter John­ny Tho­mann (rechts) und sein Team besucht. / Foto: Privat

Die der­zei­ti­ge Coro­na-Pan­de­mie lässt kei­nen unbe­rührt. Jeder war und ist als Pri­vat­per­son und im Arbeits­le­ben in den ver­gan­ge­nen Mona­ten extrem gefor­dert. Aus die­sem Grund hat der Bam­berg-Forch­hei­mer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te sei­ne dies­jäh­ri­ge Som­mer­tour unter das Zei­chen von Coro­na gestellt.

Sei­ne Som­mer­tour ist für den SPD-Abge­ord­ne­ten immer etwas ganz Beson­de­res. Wäh­rend der par­la­men­ta­ri­schen Som­mer­pau­se nimmt sich Andre­as Schwarz viel Zeit: Zeit um zuzu­hö­ren und um am ganz nor­ma­len All­tag der Men­schen teil­zu­ha­ben. Für ihn sind die Rück­mel­dun­gen der Men­schen aus der Regi­on ein unver­zicht­ba­rer Bau­stein für sei­ne Arbeit.

„Natür­lich sehen mei­ne Besu­che in die­sem Jahr etwas anders aus. Kein direk­ter Kon­takt, kein „Mit­an­packen“ wie sonst. Aber nichts­de­sto­trotz will ich den Men­schen begeg­nen und erfah­ren, wo sie nach vier Mona­ten Coro­na ste­hen. Wie haben sie die­se Zeit erlebt? Beson­ders wich­tig ist mir, zu hören, wie die Hil­fen des Bun­des hier in der Regi­on Bam­berg und Forch­heim ankom­men. Wo lie­gen die Probleme?“

Beim Miche­lin­werk in Hall­stadt lie­gen die Her­aus­for­de­run­gen auf der Hand: Ende 2020 wird die Pro­duk­ti­on ein­ge­stellt und die Mit­ar­bei­ter des Rei­fen­her­stel­lers suchen eine neue Arbeits­stel­le. Im Rah­men der Mög­lich­kei­ten sei man zufrie­den über Inter­es­sens­aus­gleich und Sozi­al­plan, berich­tet der Betriebs­rat beim Tref­fen mit Andre­as Schwarz. Man habe eine hohe Fle­xi­bi­li­tät für die Mit­ar­bei­ter errei­chen kön­nen, bei der eine Absi­che­rung bis Ende 2022 aus­ge­stal­tet wer­den kann. Bis dahin sei jede/​r Beschäf­tig­te finan­zi­ell abgesichert.

Gedrück­te Stim­mung begeg­ne­te dem Abge­ord­ne­ten bei Tho­mann Manage­ment in Bam­berg. Der Kon­zert­ver­an­stal­ter John­ny Tho­mann kämpft mit sei­nem zehn­köp­fi­gen Mit­ar­bei­ter­team wegen Coro­na nach 49 Geschäfts­jah­ren ums wirt­schaft­li­che Über­le­ben. 150 Kon­zer­te muss­ten die­ses Jahr bereits abge­sagt oder ver­scho­ben wer­den. Am schwer­sten wie­ge die Unge­wiss­heit, wann man wie­der ein­ge­schränkt Ver­an­stal­tun­gen durch­füh­ren könne.

„Vol­le Kraft vor­aus“ geht es im Kin­der­gar­ten St. Gise­la in der Gereuth in Bam­berg. Die Freu­de über den Gewinn des ersten Plat­zes beim Deut­schen Kita-Preis moti­viert das Team um Kin­der­gar­ten­lei­te­rin Nad­ja Hein­buch und der iSo e.V. Stadt­teil­ma­na­ge­rin Jan­na Wolf, in Zukunft wei­te­re schö­ne Pro­jek­te für die Kin­der und Fami­li­en im Bam­ber­ger Stadt­teil Gereuth auf die Bei­ne zu stellen.

Als „gedämpft opti­mi­stisch“ bezeich­net Joa­chim Kast­ner, Betrei­ber des Hotels Schloss Bur­gel­lern und Kreis­vor­sit­zen­der der Deho­ga Bam­berg, die Stim­mung der Hotels und Gast­stät­ten in der Regi­on. Nach mona­te­lan­gem Still­stand sei lang­sam wie­der etwas Betrieb mög­lich, auch wenn die Gäste­zah­len nach wie vor nur bei einem Bruch­teil der son­sti­gen lie­gen. Viel Krea­ti­vi­tät sei zudem von den Betrei­bern der Hotels und Gast­stät­ten gefor­dert, z.B. für die Umset­zung der Coro­na-Schutz­maß­nah­men. Wenn nicht bald Per­spek­ti­ven für Clubs und Knei­pen geschaf­fen wür­den, befürch­tet der Kreis­vor­sit­zen­de gro­ße Ver­lu­ste: „Ein deutsch­land­weit ein­heit­li­ches Vor­ge­hen in Sachen Coro­na wäre wün­schens­wert, damit es zu einem bes­se­ren Ver­ständ­nis der Bevöl­ke­rung kommt. Die Öff­nung von Bars und Dis­ko­the­ken – wenn auch unter Auf­la­gen – ist enorm wich­tig, anson­sten geht unse­re Knei­pen- und Club­kul­tur für lan­ge Zeit ver­lo­ren“, betont Kastner.

Erleich­te­rung herrscht bei der Kar­stadt-Beleg­schaft und bei Geschäfts­füh­rer Mathi­as Bal­u­ses, dass das Tra­di­ti­ons­haus, das für die Bam­ber­ger Innen­stadt ein wich­ti­ges Ele­ment ist, nicht von den Schlie­ßun­gen betrof­fen ist. Andre­as Schwarz sprach mit dem Geschäfts­füh­rer über die wei­te­ren Per­spek­ti­ven des Kauf­hau­ses ange­sichts der Coro­na­kri­se und des sich ver­än­dern­den Verbraucherverhaltens.

Ein groß­ar­ti­ges ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment legen die Mit­glie­der des Ukrai­ni­schen Ver­eins BA:UA an den Tag. Mit Pro­jek­ten, wie einem Schü­ler­aus­tausch, der Sams­tags­schu­le für Kin­der oder der Teil­nah­me am Inter­kul­tu­rel­len Weih­nachts­markt lei­sten die Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten einen unschätz­ba­ren Bei­trag zur Völ­ker­ver­stän­di­gung zwi­schen Deutsch­land und der Ukraine.

„Immer wie­der über­wäl­tigt es mich bei mei­ner Som­mer­tour, welch‘ eine Moti­va­ti­on, Lie­be und Enga­ge­ment die Men­schen in unse­rer Regi­on in ihre Tätig­kei­ten legen. Ich bin so dank­bar, dass die Unter­neh­men, Ein­rich­tun­gen und Ver­ei­ne mir die­sen wert­vol­len Blick hin­ter die Kulis­sen und in ihr täg­li­ches Leben geneh­mi­gen“, so Schwarz abschließend.