„5G Pro­test­tag“ auch in Bam­berg und Stegaurach

Pres­se­mit­tei­lung der Bür­ger­initia­ti­ve Info 5G Bamberg:

„Für Gesund­heit statt 5G“. Unter die­sem Mot­to steht der für Sams­tag, den 25. Juli 2020 aus­ge­ru­fe­ne natio­na­le 5G Pro­test­tag des Bünd­nis‚ 5G-freie Zukunft, wel­ches deutsch­land­weit agiert und mitt­ler­wei­le mehr als 300 ein­ge­tra­ge­ne Bür­ger­initia­ti­ven zählt, dar­un­ter auch Info 5G aus Bam­berg und Ste­gau­rach. Die­ses Bünd­nis sieht sich als drin­gend not­wen­di­ger Gegen­pol zur mas­si­ven PRO-5G-Öffent­lich­keits­ar­beit der Mobil­funk­in­du­strie, wel­cher sich Poli­tik und Medi­en meist unge­prüft anschließen.

Mar­kus Stock­hausen, Mit­in­itia­tor der Bür­ger­initia­ti­ve 5G-frei­es Köln und wich­ti­ger Impuls­ge­ber des deutsch­land­wei­ten Bünd­nis‚ 5G-freie Zukunft führt zu den Moti­ven des Bünd­nis‚ aus: „Die Ein­füh­rung von 5G steht bei­spiel­los für eine Ent­mün­di­gung unse­rer Gesell­schaft. (…) Ohne uns zu fra­gen wird eine neue Tech­nik instal­liert, die das Leben aller bio­lo­gi­schen Syste­me (Mensch, Tier, Pflan­ze) stark beein­flus­sen und sehr wahr­schein­lich schä­di­gen wird, wie es jetzt – in schwä­che­rem Maße – auch schon 3G, 4G tun. Hier wird so mas­siv wie nie zuvor in der Geschich­te der Mensch­heit in die Pri­vat­sphä­re des Men­schen und die Natur ein­ge­grif­fen. Rich­tig wäre es, die Bür­ger abstim­men zu las­sen, ob sie in ihrer Gemein­de /​Stadt die­se alles durch­drin­gen­de – und kon­trol­lie­ren­de – Tech­nik haben wol­len. Beson­ders Kin­der, Alte und Schwa­che, sowie sen­si­ble Men­schen sind betrof­fen. Das bestä­tigt sogar das BfS (Bun­des­amt für Strahlenschutz).“

Die Bür­ger­initia­ti­ven arbei­ten lokal an der Auf­klä­rung der Men­schen ihrer Regi­on und lei­sten damit wich­ti­ge Basis­ar­beit. Sie klä­ren dar­über auf, die Men­schen für ihre Gesund­heit die Expo­si­ti­on gegen­über Funk­strah­lung ver­min­dern kön­nen. In vie­len Gerä­ten sind bei­spiels­wei­se heu­te WLAN-Modu­le ver­steckt, die auto­ma­tisch fun­ken, auch wenn sie nicht benutzt wer­den – teil­wei­se nicht ein­mal abstell­bar wie bei SMART-Fern­se­hern. Auch DECT-Tele­fo­ne sen­den per­ma­nent star­ke Feld­stär­ken aus. Dabei gibt es die gesün­de­ren ECO-DECT-Tele­fo­ne, die im Stand­by-Betrieb kei­ne Strah­lung aussenden. 

Für ihre Arbeit nut­zen sie die wis­sen­schaft­li­chen Aus­ar­bei­tun­gen unab­hän­gi­ger For­scher, wel­che bspw. durch die Dia­gno­se Funk, eine Umwelt- und Ver­brau­cher­or­ga­ni­sa­ti­on, die sich für den Schutz vor elek­tro­ma­gne­ti­scher Strah­lung ein­setzt, oder durch die Kom­pe­tenz­in­itia­ti­ve, die sich für einen zeit­ge­mä­ßen Gesund­heits- und Umwelt­schutz vor allem auf dem Gebiet des Mobil- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­funks enga­giert, zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Die Inter­es­sen der Bür­ger­initia­ti­ven sind dem­nach wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen und nicht dif­fu­sen Äng­sten geschuldet.

Das Argu­ment der dif­fu­sen Äng­ste ist in der Regel das meist­ge­nann­te der finanz­star­ken Mobil­funk­in­du­strie, wel­che in gesund­heit­li­cher Gedan­ken­lo­sig­keit mit­tels groß­flä­chi­ger Medi­en­kam­pa­gnen um die Gunst der Kon­su­men­ten buhlt, erklärt Nico­le Wolf, Initia­to­rin des Bünd­nis‚. Nicht umsonst herrscht in der unauf­ge­klär­ten Bevöl­ke­rung die Mei­nung vor, dass Mobil­funk­strah­lung dem Men­schen nichts anha­ben kön­ne, das hät­ten schließ­lich zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en belegt. Dass jedoch noch viel mehr Stu­di­en sehr wohl weit­rei­chen­de gesund­heit­li­che Fol­gen bele­gen, wird gern ausgelassen.

Die Bevöl­ke­rung ver­ges­se offen­bar recht schnell die Indu­strie­skan­da­le der Ver­gan­gen­heit, auch wenn die Par­al­le­len, ins­be­son­de­re der Umgang mit kri­ti­schen Wis­sen­schaft­lern enorm sind. Con­ter­gan in den 60ern, Asbest in den 70ern, Holz­schutz­mit­tel in den 80ern, Tabak in den 90ern, Gly­pho­sat aktu­ell. Lei­der hat es damals sehr lan­ge gedau­ert, bis die wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se akzep­tiert und in Ver­bo­te umge­wan­delt wur­den. Sind wir dies­mal intel­li­gen­ter und stop­pen 5G, das IoT und den gedan­ken­lo­sen Umgang mit Mobil­funk aus Vorsorgegründen? 

Der Umgang mit dem The­ma Mobil­funk soll nicht die Blau­pau­se die­ser Skan­da­le aus der Ver­gan­gen­heit werden. 

Beson­ders im Umgang mit der Lokal­po­li­tik sehen sich die Bür­ger­initia­ti­ven oft­mals Man­dats­trä­gern gegen­über, wel­che sich meist demü­tig hin­ter den Ent­schei­dun­gen Brüs­sels und Ber­lins ver­bar­ri­ka­die­ren und auf Bun­des­be­hör­den zum Schutz der Bevöl­ke­rung, wie bspw. das BfS (Bun­des­amt für Strah­len­schutz) ver­wei­sen. Dass die die­se Behör­den bera­ten­den Kom­mis­sio­nen wie die Strah­len­schutz­kom­mis­si­on auf natio­na­ler und die ICNIRP auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne eng mit der Mobil­funk­in­du­strie ver­wo­ben sind, hat bereits ein Recher­che­team von Inve­sti­ga­te Euro­pe her­aus­ge­fun­den. Erschie­nen sind die­se unge­sun­den Ver­flech­tun­gen bereits im Janu­ar 2019 im Tages­spie­gel. (1) Leh­ren wur­den dar­aus noch nicht gezo­gen, beklagt das Bündnis.

Das BMU (Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und nuklea­re Sicher­heit) soll­te sich in Anbe­tracht des­sen recht schnell regel­mä­ßig Rat bei von der Mobil­funk­in­du­strie unab­hän­gi­gen For­scher­ver­bän­den ein­ho­len, wel­che zu abso­lut gegen­tei­li­gen Ergeb­nis­sen kom­men. Umso mehr über­rasch­te die Aus­sa­ge von Frau Pau­li­ni, der Prä­si­den­tin des BfS in Salz­git­ter, am 15. Juli 2020 in der Braun­schwei­ger Zei­tung: „Ja, es gibt eine öffent­li­che Dis­kus­si­on über die­ses The­ma. Aber in der Wis­sen­schaft wird die­se Debat­te so nicht geführt. Die For­scher, die sich mit Strah­lung durch Mobil­funk aus­ken­nen, sind sich in ihrer Risi­ko­be­wer­tung in aller­größ­ten Tei­len einig.“ 

Die Bür­ger­initia­ti­ven hal­ten die­se Aus­sa­ge für gewagt. Frau Pau­li­ni wird dies mit Zah­len, Daten, Fak­ten bele­gen und dar­le­gen müs­sen, von wel­chen For­schern sie in ihrer Aus­sa­ge sprach und wel­che sie aus­klam­mer­te. Spä­te­stens dann wird zuta­ge geför­dert, auf welch ein­sei­ti­gem For­schungs­stand sich das Bun­des­um­welt­mi­ni­ste­ri­um (BMU), bera­ten vom BfS, stützt. 48% der Deut­schen sind gegen den Auf­bau von Mobil­funk­sen­de­ma­sten, das war das Ergeb­nis einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge im Auf­trag von Bit­kom (3). Kom­mu­nen sehen sich oft­mals dem Druck ihrer Ein­woh­ner aus­ge­setzt und sind meist von ihrer Ohn­macht gegen den Mobil­funk­aus­bau über­zeugt. Ganz im Gegen­teil, sie haben sehr wohl Ein­fluss­mög­lich­kei­ten. Die Bür­ger­initia­ti­ven machen dafür auf sich auf­merk­sam und suchen wie­der­holt das Gespräch mit den Man­dats­trä­gern ihrer Kom­mu­nen, um die­se gemein­sam herauszuarbeiten.

Anläss­lich des 5G-Pro­test­ta­ges gibt es vie­le unter­schied­li­che Ver­an­stal­tun­gen in vie­len Regio­nen. Kund­ge­bun­gen, Info­stän­de, Offe­ne Brie­fe an Kom­mu­nal­ver­tre­ter, Pres­se­mit­tei­lun­gen, Bünd­nis­be­kun­dun­gen. Die poli­ti­sche und media­le Auf­merk­sam­keit, die die finanz­star­ke Mobil­funk­in­du­strie mit­tels Kam­pa­gnen und Lob­by­ar­beit erhält, erar­bei­ten sich die red­li­chen Bür­ger­initia­ti­ven durch ihre ehren­amt­li­che Arbeit. Es ist höch­ste Zeit, ihnen und ihren fun­dier­ten Argu­men­ten min­de­stens die glei­che Auf­merk­sam­keit zu schenken.

Der Pro­test­tag kann hier ver­folgt wer­den: https://​news​-buend​nis​-5g​-frei​.atlas​si​an​.net/​w​i​k​i​/​s​p​a​c​e​s​/​P​U​B​L​I​C​/​o​v​e​r​v​iew.

Quel­len: 
(1) https://​www​.tages​spie​gel​.de/​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​m​o​b​i​l​f​u​n​k​-​w​i​e​-​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​s​s​c​h​a​e​d​l​i​c​h​-​i​s​t​-​5​g​-​w​i​r​k​l​i​c​h​/​2​3​8​5​2​3​8​4​.​h​tml
(2) https://​www​.braun​schwei​ger​-zei​tung​.de/​m​i​t​r​e​d​e​n​/​a​n​t​w​o​r​t​e​n​/​a​r​t​i​c​l​e​2​1​7​0​8​8​7​3​3​/​G​r​e​n​z​w​e​r​t​e​-​f​u​e​r​-​5​G​-​u​n​d​-​E​-​M​o​b​i​l​i​t​a​e​t​-​r​e​i​c​h​e​n​-​v​o​e​l​l​i​g​-​a​u​s​.​h​tml
(3) https://​www​.bit​kom​.org/​P​r​e​s​s​e​/​P​r​e​s​s​e​i​n​f​o​r​m​a​t​i​o​n​/​S​t​u​d​i​e​-​z​u​r​-​A​k​z​e​p​t​a​n​z​-​v​o​n​-​M​o​b​i​l​f​u​n​k​m​a​s​ten