Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz mit Sozi­al­preis der Ober­fran­ken­stif­tung ausgezeichnet

Muse­ums­zü­ge sind wie­der plan­mä­ßig unterwegs

Die Aus­zeich­nung kam für die Akti­ven des Ver­eins Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz e.V. (DFS) unver­hofft. Dafür ist die Freu­de bei Johan­nes Fün­gers, dem Vor­sit­zen­den des gut 400 Mit­glie­der zäh­len­den Ver­eins, und sei­nem Stell­ver­tre­ter, Alfred Tra­bert, umso grö­ßer. Am 7. Juli ver­lieh Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz dem 1974 gegrün­de­ten Ver­ein auf Schloss Thur­n­au den mit 10.000 € dotier­ten Sozi­al­preis der Ober­fran­ken­stif­tung. Mit dem Preis wird das seit über 45 Jah­ren hohe ehren­amt­li­che Enga­ge­ment gewürdigt.

„Die Dampf­bahn Fränkische Schweiz wäre eigent­lich in ver­schie­de­nen Preis­ka­te­go­rien gut auf­ge­ho­ben. Denn der Ver­ein nimmt sich eines Denk­mals an und hält ein Kul­tur­gut leben­dig. Wir haben uns aber ent­schie­den, ihn in der Kate­go­rie ‚Sozia­les‘ aus­zu­zeich­nen. Denn sozi­al han­delt nicht nur, wer sich ver­dienst­vol­ler­wei­se um Not­lei­den­de kümmert. Sozia­les Tun heißt ganz all­ge­mein: sich ein­set­zen für die All­ge­mein­heit“, so Piwer­netz, die auch Vor­sit­zen­de des Stif­tungs­ra­tes der Ober­fran­ken­stif­tung ist. Seit vier Jahr­zehn­ten bewältige der Ver­ein eine Her­ku­les­auf­ga­be. Die von den akti­ven Mit­glie­dern an den Tag geleg­te Ein­satz­freu­de, gepaart mit Sach­ver­stand, sei bewundernswert.

Für die DFS kommt der Preis gera­de zur rech­ten Zeit, denn in weni­gen Wochen, Anfang August jährt sich die Auf­nah­me des Muse­ums­bahn­be­trie­bes auf der 1976 von der Bun­des­bahn still­ge­leg­ten ver­eins­ei­ge­nen Strecke im roman­ti­schen Wie­sent­tal zum 40. Mal. Und noch aus einem ande­ren Grund ist das Preis­geld eine gro­ße Hil­fe: Da der Sai­son­start wegen Coro­na um gut einen Monat ver­scho­ben wer­den muss­te und seit­her auch nur ein Drit­tel der Plät­ze im Muse­ums­zug belegt wer­den durf­ten, fehlt ein nicht uner­heb­li­cher Teil der Ein­nah­men, die für die Unter­hal­tung von Strecke und Fahr­zeu­gen gebraucht wer­den. „Aber ab dem 12. Juli kön­nen wie­der alle Plät­ze im Zug belegt wer­den“, zei­gen sich Fün­gers und Tra­bert über die Locke­run­gen für tou­ri­sti­sche Bah­nen in Bay­ern erleich­tert. Frei­lich gel­ten aus gutem Grund wei­ter­hin Hygie­ne­auf­la­gen. So ist im Muse­ums­zug das Tra­gen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht. Und auf die Bewir­tung im Dampf­zug muss vor­erst noch ver­zich­tet wer­den. Die ehren­amt­lich akti­ven Muse­ums­bah­ner zei­gen sich den­noch opti­mi­stisch, dass nun­mehr wie­der vie­le Fahr­gä­ste die Chan­ce nut­zen, sich im Wie­sent­tal Eisen­bahn­ro­man­tik um die Nase wehen zu las­sen. Von Kli­ma­an­la­gen droht jeden­falls kei­ne Virus-Gefahr. Im Gegen­teil: Im Muse­ums­zug ist das Lüf­ten kein Pro­blem, denn anders als bei der moder­nen Bahn las­sen sich noch alle Fen­ster in den Wagen öff­nen. Gera­de jetzt, wo vie­le Men­schen in Deutsch­land Urlaub mach­ten, gel­te, das was die Regie­rungs­prä­si­den­tin in ihrer Lau­da­tio wie folgt for­mu­lier­te: „Seit vier Jahr­zehn­ten ermöglichen die ein­satz­freu­di­gen Ver­eins­mit­glie­der eine tou­ri­sti­sche Attrak­ti­on, die von Frem­den wie von Ein­hei­mi­schen, von Groß und Klein gern ange­nom­men wird.“ Die Muse­ums­zü­ge fah­ren nach festem Fahr­plan an allen Sonn- und Fei­er­ta­gen bis Ende Okto­ber. Der Dampf­zug kommt in den baye­ri­schen Schul­fe­ri­en am 26. Juli, 2., 16. und 30. August zum Ein­satz. Alle Infor­ma­tio­nen zu den Fahr­ten, zum Erwerb der Fahr­kar­te und den Sta­tio­nen, an denen der Zustieg mög­lich ist, fin­den sich auf www​.dampf​bahn​.net

Der Sozi­al­preis ist frei­lich nicht die ein­zi­ge Unter­stüt­zung der Ober­fran­ken­stif­tung für die Muse­ums­bahn im Wie­sent­tal. Viel­mehr för­dert die Stif­tung die denk­mal­ge­rech­te Sanie­rung der 16 km lan­gen Strecke seit 2019 mit einem sehr nam­haf­ten Betrag. „So konn­ten im Früh­jahr bereits die Schwel­len von zwei Wei­chen in Eber­mann­stadt und Mug­gen­dorf aus­ge­wech­selt wer­den. Und in die­sen Tagen beginnt die Sanie­rung zwei­er Brücken bei Gas­sel­dorf“, wis­sen Fün­gers und Tra­bert zu berich­ten. Die DFS sei sehr dank­bar, dass sich ins­be­son­de­re auch Land­rat Dr. Her­mann Ulm sowie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge für das Pro­jekt stark gemacht haben.