Peg­nit­zer Som­mer­kon­zer­te: Johann Seba­sti­an Bachs Toccatenwelt

Am Diens­tag, 28. Juli, fin­det um 20 Uhr in der St. Bar­tho­lo­mä­us-Kir­che in Peg­nitz ein Gedenk­kon­zert zum Todes­tag des berühm­ten Tho­mas­kan­tors statt. Im Zen­trum des Pro­gramms steht eine Gat­tung, die wie kei­ne zwei­te spe­zi­ell mit der Orgel und ihrer Musik ver­bun­den ist. Die Toc­ca­ta, abge­lei­tet vom ita­lie­ni­schen Wort toc­ca­re = schla­gen, berüh­ren ist eine der älte­sten Bezeich­nun­gen für Instru­men­tal­mu­sik. Sie zählt als Form zur freie­sten, unge­bun­de­nen impro­vi­sa­ti­ons­ar­ti­gen Musik in frei­er Abwechs­lung von Lauf­werk, Akkor­den und Viel­stim­mig­keit. Das macht sie nicht nur für Spie­ler, son­dern auch für Zuhö­rer zur unter­halt­sa­men Her­aus­for­de­rung. Der Abend beginnt mit zwei frü­hen Ver­tre­tern: Girola­mo Fres­co­bal­di, des­sen Musik Bach gekannt und zum Teil selbst abge­schrie­ben hat und von Johann Kas­par Kerll, zu sei­ner Zeit berühm­ter Hof­ka­pell­mei­ster in Mün­chen. Die­se Musik aus dem 16. Jahr­hun­dert ist moder­ner, viel­fäl­ti­ger und vir­tuo­ser, als man es hin­ter der Jah­res­an­ga­be ver­mu­ten wür­de. In der Form der Toc­ca­ta konn­te auch eine Ver­bin­dung der unter­schied­lich­sten und gegen­sätz­lich­sten, gera­de­zu mit­ein­an­der unver­ein­ba­ren Sti­len unter­nom­men wer­den. Die­ses Mei­ster­stück gelingt Die­te­rich Bux­te­hu­de in sei­ner klei­nen F‑Dur-Toc­ca­ta, in der Lau­ten­mu­sik und nord­deut­sches Pedal­so­lo, Ensem­ble­mu­sik und Fuge, fran­zö­si­scher und ita­lie­ni­scher Stil har­mo­nisch mit­ein­an­der in Dia­log tre­ten. Die gro­ße F‑Dur-Toc­ca­ta von Bux­te­hu­de hin­ge­gen ver­knüpft schnell wech­seln­de Bewe­gungs­rich­tun­gen und Cha­rak­te­re mit­ein­an­der, ohne dass die Musik in zusam­men­hangs­lo­se EIn­zel­tei­le zer­fällt. Für das „Schluss­wort“ sind zwei Toc­ca­ten von Johann Seba­sti­an Bach vor­ge­se­hen: die d‑Moll Toc­ca­ta, in der Bach an die Vor­bil­der von Fres­co­bal­di bis Bux­te­hu­de anknüpft und die soge­nann­te „Dori­sche Toc­ca­ta“, die anders als der Name eine alten Kir­chen­ton­art ver­mu­ten lässt, sti­li­stisch weit nach vor­ne weist. Jörg Fuhr spielt an der Haupt­or­gel der St. Bar­tho­lo­mä­us-Kir­che in Peg­nitz. Der Ein­tritt ist frei. Auf­grund der Vor­ga­ben für die Ver­an­stal­tung von Kon­zer­ten wird aber um Anmel­dung unter den unten ste­hen­den Adres­sen gebeten.

Am Sonn­tag, 2. August fin­det um 17 Uhr eben­falls in der St. Bar­tho­lo­mä­us-Kir­che in Peg­nitz unter dem Mot­to „Brunn­quell aller Güter“, geist­li­che Lie­der und Motet­ten für Alt und Bass der Abschluss der dies­jäh­ri­gen Peg­nit­zer Som­mer Kon­zer­te statt.

Infor­ma­tio­nen zur gesam­ten Rei­he, aber auch den ein­zel­nen Ver­an­stal­tun­gen sind erhält­lich bei „Peg­nit­zer Som­mer Kon­zer­te“, Rosen­gas­se 41, 91257 Peg­nitz, Tele­fon 09241/2965, bei den Frem­den­ver­kehrs­äm­tern der Regi­on und in den Kir­chen der Ver­an­stal­tungs­or­te und nähe­ren Umge­bung. Kar­ten­vor­be­stel­lun­gen bevor­zugt online bis Frei­tag, 3. Juli unter www​.peg​nit​zer​som​mer​kon​zer​te​.de . Auch das evang.-luth. Pfarr­amt Peg­nitz kann unter der Tele­fon­num­mer 09241–6086, Fax: 09241–2927 sowie das Kan­to­rat Peg­nitz unter der Ruf­num­mer 09241–2965, E‑Mail: kantorei.pegnitz@t‑online.de Bestel­lun­gen ent­ge­gen­neh­men. Der Ver­sand der Ein­tritts­kar­ten erfolgt über­wie­gend digi­tal. Die Besu­cher­plät­ze sind num­me­riert und wer­den in der Rei­hen­fol­ge des Bestell­ein­gangs ver­ge­ben. Auf­grund der Vor­schrit­ten zur Coro­na-Abwehr sind Plat­zie­rungs­wün­sche lei­der nicht mög­lich. Per­so­nen aus dem­sel­ben Haus­stand kön­nen aber zusam­men sitzen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auch im Inter­net unter www​.peg​nit​zer​som​mer​kon​zer​te​.de, sowie unter www​.soli​deo​.de, der Sei­te der evan­ge­li­schen Kir­chen­mu­sik in Bay­ern und auf der Sei­te www​.peg​nitz​-evan​ge​lisch​.de der evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Pegnitz.

Ausführende

Trom­pe­ter Jür­gen Hahn, der ein klas­si­sches Stu­di­um sowie ein Jazz­stu­di­um an der Musik­hoch­schu­le Würz­burg hin­ter sich hat, ist bekannt nicht nur als Mit­glied des „Sun­day­nigh­tor­che­stras“, son­dern auch als Band­lea­der des „Jür­gen Hahn Quintett‚s“ mit dem er den För­der­preis der L.A.G. Jazz in Bay­ern sowie den Kul­tur­preis der Stadt Bad Rei­chen­hall erhal­ten hat​.Er unter­rich­tet Jazz­trom­pe­te an der Musik­hoch­schu­le Dresden.

Mathi­as Grabisch, vir­tuo­ser Bass­po­sau­nist, beglei­te­te Stars wie Al Mar­ti­no, Howard Car­penda­le und Rober­to Blan­co, er spiel­te Musi­cals im Thea­ter­or­che­ster Hof und Baden-Baden, er musi­ziert seit Jah­ren mit der „Ron Spiel­man Band“.

Sören Fischer lebt seit 1985 in Ber­lin, wo er an der Hoch­schu­le der Kün­ste Ber­lin bei David Fried­man und Jer­ry Gra­nel­li stu­dier­te. Wei­ter­hin bil­de­te er sich in New York, Banff/​Kanada und Gam­bia weiter.

Zunächst gehör­te er zum Ensem­ble von Micha­el Sell und war als Posau­nist an zwei Ein­spie­lun­gen von des­sen Wer­ken betei­ligt. Dann war er Teil des Ber­lin Con­tem­po­ra­ry Jazz Orche­stra, das mit Alex­an­der von Schlip­pen­bach arbei­te­te. Er ist Mit­glied der RIAS Big Band Ber­lin und der Big­band der Deut­schen Oper Ber­lin. Fischer gehört wei­ter­hin zu Thä­ri­chens Ten­tett, mit dem er durch Chi­na, Süd-Indi­en und Viet­nam tour­te. Auch ist er auf Alben von Lisa Bas­sen­ge, Jaz­z­a­no­va und Wolf­gang Haff­ner zu hören. Wei­ter­hin arbei­te­te er mit Ray Brown, Scor­pi­ons, James Mor­ri­son, Toots Thie­le­manns, Cyn­di Lau­per, Hol­ly Cole, Till Brön­ner, Jim McNee­ly, Richie Bei­rach, Joe Gall­ar­do, Aki Taka­se, Con­ny Bau­er, Nils Pet­ter Mol­vaer, De Phazz, der Ger­man Trom­bo­ne Vibra­ti­on und der NDR-Big­band. Als Stu­dio­mu­si­ker war er zudem für Rob­bie Wil­liams, Metal­li­ca, Pigor & Eich­horn, Udo Jür­gens und Nana Mouskou­ri tätig.

Fischer war Lehr­be­auf­trag­ter für Posau­ne an der Hoch­schu­le für Musik „Hanns Eis­ler“ Ber­lin, am Jazz-Insti­tut Ber­lin und der UdK Ber­lin und unter­rich­tet u. a. an den Musik­schu­len Fried­richs­hain-Kreuz­berg und City West.[4]

Es sind bis­her 4 CD‚s der „Very litt­le big­band“ erschienen:

  • 1997 Richard Roblee‚s „VERY LITT­LE BIG BAND“
  • 2001 Goin‚ to the Roots erhält­lich bei Amazon.
  • 2007 It’s cal­led Ipho­fen bei Amazon
  • 2015 Are you ready