Erz­bi­schof Schick ruft in sei­ner Pre­digt beim Hein­richs­fest dazu auf, mis­sio­na­risch Kir­che zu sein

Symbolbild Religion

„Das Chri­sten­tum darf nicht verdunsten“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick sieht die Kri­se, die die Coro­na-Pan­de­mie aus­ge­löst hat, als „Auf­ruf zu einer gei­sti­gen Erneue­rung“. In sei­ner Pre­digt zum Hein­rich­fest sag­te Schick am Sonn­tag im Bam­ber­ger Dom, das Chri­sten­tum sei in unse­rer Gesell­schaft kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit mehr. Es wer­de zum Teil ver­ges­sen oder ver­drängt und auch bekämpft und abge­lehnt. Die Chri­sten sei­en auf­ge­ru­fen, mis­sio­na­risch Kir­che zu sein und zu evan­ge­li­sie­ren, „damit das Chri­sten­tum nicht verdunstet“.

Der christ­li­che Glau­be sei ein Ide­al, das das gan­ze Leben jedes ein­zel­nen Men­schen und jeder Gesell­schaft durch­drin­gen wol­le. „Das Chri­sten­tum ist eine Kul­tur des Ver­trau­ens und der Hoff­nung aus dem Glau­ben an den lie­ben­den Gott, der den Men­schen zur Näch­sten­lie­be befä­higt“, beton­te der Erz­bi­schof. „Es bil­det eine Kul­tur, in der Men­schen­wür­de und Men­schen­rech­te unein­ge­schränkt gel­ten. Es ent­wickelt eine Gesell­schaft der Ach­tung, des Respekts und der Für­sor­ge aller für alle. Es bringt eine Gemein­schaft der Barm­her­zig­keit her­vor, die kei­nen Men­schen fal­len lässt und die Schöp­fung als Gabe Got­tes für alle achtet.“

Das Wort Got­tes aus­zu­sä­en und die Wer­te des Evan­ge­li­ums für die Mensch­heit zu erhal­ten, sei Auf­ga­be der Kir­che. Dafür müs­se sie in den Pfar­rei­en und Seel­sor­ge­be­rei­chen, in Kin­der­gär­ten, Schu­len und Ver­ei­nen, sowie in den kari­ta­ti­ven Ein­rich­tun­gen wir­ken. „Evan­ge­li­sie­rung kennt kein Ver­falls­da­tum“, sag­te Erz­bi­schof Schick und füg­te hin­zu: „Damit Jesus Chri­stus, wenn er wie­der­kommt am Ende der Zei­ten, Glau­ben fin­det, ist die Glau­bens­ver­kün­di­gung Daueraufgabe.“

Das Hein­richs­fest 2020 rufe alle Getauf­ten dazu auf, sich des mis­sio­na­ri­schen Auf­trags neu bewusst zu wer­den, damit das Erbe des hei­li­gen Hein­rich erhal­ten bleibt: eine Kul­tur, die vom Chri­sten­tum geprägt, men­schen­freund­lich, wohl­wol­lend und barm­her­zig ist.

Das Erz­bis­tum Bam­berg fei­ert jedes Jahr am zwei­ten Juli-Wochen­en­de sei­nen Patron und Bis­tums­grün­der, den hei­li­gen Kai­ser Hein­rich. Wegen der Coro­na-Pan­de­mie fiel das Rah­men­pro­gramm zum Hein­richs­fest auf dem Dom­platz in die­sem Jahr aus. Die Got­tes­dien­ste wur­den im Live­stream übertragen.