Bayreuth: White Paper – Bedeutung von Innovationslaboren für oberfränkische Unternehmen

Symbolbild Bildung

Innovationsfähigkeit und -tätigkeit sind für Unternehmen aller Branchen und Größen von zentraler Bedeutung, um auf dem Markt dauerhaft bestehen zu können. Auch oberfränkische Unternehmen haben in den letzten Jahren u.a. mit der Etablierung eines strategischen Innovationsmanagements und der Einrichtung von sogenannten Innovationslaboren hierauf reagiert. Die Stabsabteilung Entrepreneurship und Innovation der Universität Bayreuth hat jetzt ein White Paper herausgegeben, das nicht nur Beispiele für betriebliche Innovationslabore in Oberfranken nennt, sondern auch überbetriebliche Kooperationen oder Kooperationen mit weiteren Partnern des regionalen Innovationsökosystems anstößt und die Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Universität Bayreuth aufzeigt.

In vielen Branchen reicht die Weiterentwicklung eines Produkts nicht mehr aus, um künftig erfolgreich zu bleiben. Es müssen komplett neue Wege, Ideen, Strukturen gefunden werden. Doch diese besondere Herausforderung ist neben dem Tagesgeschäft oft nur schwer umsetzbar. „In einem betrieblichen Innovationslabor werden die Verpflichtungen des Tagesgeschäftsausgesetzt: Innovationslabore schaffen einen geschützten Raum und eine kollaborative Arbeitsumgebung, um kreatives Denken jenseits der üblichen Grenzen zu ermöglichen“, erläutert Dr. Petra Beermann, Leiterin der Stabsabteilung Entrepreneurship und Innovation, die das White Paper gemeinsam mit ihrem Kollegen David Eder verfasst hat. Hierarchiefreiheit, Interdisziplinarität, multidimensional-flexibles Denken und Fehlertoleranz prägen diese Innovationslabore. „So werden sie zu Keimzellen und Kraftzentren für zukunftsweisende Innovationen“, sagt Beermann, „das brauchen auch und gerade KMUs in Oberfranken“.

Fünf oberfränkische Innovationslabore werden in dem White Paper beispielhaft vorgestellt. Im Vordergrund stehen die jeweiligen Herausforderungen, die Motivation zur Einrichtung sowie die Erfolgsfaktoren dieser Einheiten. Außerdem werden am Beispiel der Universität Bayreuth das Zusammenspiel im Innovationsökösystem sowie Handlungsoptionen für Unternehmen aufgezeigt, die über kein eigenes Innovationslabor verfügen. „Wir wollen ganz bewusst den Erfahrungsaustausch zwischen den bestehenden und im Aufbau befindlichen betrieblichen Innovationslaben Oberfrankens anstoßen. Zudem wollen wir den Unternehmen, die kein eigenes Innovationslabor planen, mit passgenauen Angeboten zur Seite stehen“, erläutert Eder. Denn: Viele KMUs werden auch mittel- und langfristig nicht über die erforderlichen Strukturen und Ressourcen verfügen, um ein eigenes Innovationslabor einzurichten. Für diese Unternehmen bietet sich die Kooperation mit Hochschulen, Universitäten bzw. Gründer- und Innovationszentren an. Sie können zum Beispiel später für sog. „Innovation Sabbaticals“ (deutsch: Innovationsauszeiten) im geplanten Regionalen Gründer- und Innovationszentrum (RIZ) Räume auf Zeit angemietet werden und in Kooperation mit den Partnern des Innovationsnetzwerks rund um die Universität Bayreuth ihre Innovationsvorhaben entwickeln. Die Universität Bayreuth baut ihre Angebote auf diesem Feld kontinuierlich aus. Das White Paper dient als Impuls für eine weiterführende Diskussion und Projekte.