Sonn­tags­ge­dan­ken: Die gro­ße Einladung

Symbolbild Religion

Evan­ge­li­um des Mat­thä­us Kapi­tel 22 V. 1 – 14, Teil II

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Beim gründ­li­chen Lesen stel­len sich eini­ge Fra­gen, ja die­ser Text ver­wirrt uns gera­de­zu. Im Lukas­evan­ge­li­um Kapi­tel 14 gibt es eine ganz ähn­li­che Geschich­te, frei­lich mit bezeich­nen­den Unter­schie­den. Bei Lukas lädt ein rei­cher Mann sei­ne Freun­de ein, hier rich­tet der König die Hoch­zeit sei­nes Soh­nes aus. Auch der Gast­ge­ber reagiert im 3. Evan­ge­li­um anders. Er schickt sei­ne Leu­te noch­mals aus, um die Rand­sied­ler der Gesell­schaft, die Armen und Kran­ken, her­bei­zu­füh­ren. Lukas betont, dass Jesus gera­de die klei­nen Leu­te zu sich holen will. Er unter­streicht den mis­sio­na­ri­schen Aspekt der Fro­hen Bot­schaft, ein Auf­trag auch für uns heute.

Bei Mat­thä­us lesen wir es anders: Die könig­li­chen Boten wer­den nicht nur abge­wie­sen, son­dern sogar ermor­det und der König gerät in Rage, zer­stört mit Feu­er und Schwert die Städ­te der Täter. Doch wer ist so ver­rückt, dass er die Ein­la­dung zur Hoch­zeit eines Prin­zen zurück­weist, noch dazu auf die­se Wei­se? Aber so ver­hal­ten sich die Men­schen seit Jahr­tau­sen­den. Schon in der Para­diesge­schich­te lehnt sich der Mensch auf gegen Gott, weil man selbst der Herr sei­nes Lebens sein will. Spä­ter tanzt Isra­el ums Gol­de­ne Kalb, um den selbst geba­stel­ten Göt­zen. Seit ewi­gen Zei­ten sind die mei­sten Men­schen auf ihren Vor­teil aus, auf das lie­be Geld, kon­zen­trie­ren sich auf das Sicht­ba­re, das rasch Erreich­ba­re. Die Pro­phe­ten Isra­els, die Gott zu sei­nem Volk sand­te, muss­ten offe­ne Gewalt erlei­den. So erging es auch Jesus, sei­nen Apo­steln und bis heu­te vie­len über­zeug­ten Chri­sten. Gera­de in unse­rer schein­bar so auf­ge­klär­ten Epo­che tra­gen sich die schlimm­sten Chri­sten­ver­fol­gun­gen aller Zei­ten zu, was jede Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on bezeugt.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind