DLRG Bamberg – Gaustadt: Baderegeln nicht vergessen!

Über Monate haben Ausgangssperre, ausgefallener Schwimmunterricht und geschlossene Bäder die Menschen vom Wasser ferngehalten. Zwar ist der „Hausarrest“ inzwischen Geschichte, und viele Schwimmbäder sind wieder geöffnet. Doch ist deren Besuch mit ungewohntem Aufwand und einer Reihe Beschränkungen verbunden.

Die Umstände verleiten möglicherweise viele, zum Baden und Schwimmen offene Gewässer, Flüsse und Seen, aufzusuchen. Wer dies bislang noch nie getan hatte, steht vor etlichen noch ungewohnten, vielleicht unbekannten Gefahren: Schiffs- und Bootsverkehr, Strömungen und Strudel, starke Temperaturdifferenzen auf engstem Raum, unter der Oberfläche verborgene Hindernisse, wechselnde Wassertiefe, Wasserpflanzen und anderes mehr. Auch die eigene körperliche Verfassung sieht sich höheren Anforderungen ausgesetzt als in der eher begrenzten Badeanstalt. Je nach Örtlichkeit gefährden und bedrohen die Menschen aber auch die Lebensräume schützenswerter Pflanzen und Tiere dies- wie jenseits des Ufers.

Die kürzlich zu beklagenden Ertrinkungsfälle – auch in Oberfranken – mahnen zur Vorsicht. Freigewässer im Binnenland sind in der Regel nicht beaufsichtigt. So fehlen nicht nur fachkundig mahnende resp. beratende Stimmen. Kritische Situationen oder gar Unglücksfälle werden oft eher zufällig bemerkt. Bis Hilfe eintrifft, kann es zu spät sein.

Der Ortsverband Bamberg – Gaustadt der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mahnt daher zu Besonnenheit und Umsicht. Grundsätzlich sollte nur dort ins Wasser gegangen werden, wo es behördlich ausdrücklich gestattet ist. Niemand darf allein sein, so dass gegebenenfalls schnell (ohne Eigengefährdung!) geholfen oder Hilfe angefordert werden kann. Zudem sollte immer jemand zugegen sein, der das Gewässer bereits kennt. Elementar: Kinder am und im Wasser müssen ununterbrochen beaufsichtigt werden. Eine Schwimmweste ist empfehlenswert, befreit indes nicht von der Aufsichtspflicht. Luftgefülltes Spielzeug (Luftmatratze, Wasserball, sogenannte Schwimmreifen und -hilfen, auch in Tierform, sowie Schwimmflügel) bietet keine Sicherheit, verleitet möglicherweise sogar zu Leichtsinn.

Der Freistaat Bayern weist seit vielen Jahren die meisten Ertrinkungstoten im Ländervergleich auf. Eine wesentliche Rolle spielen Leichtsinn, Selbstüberschätzung und die Vielzahl attraktiv erscheinender Freigewässer. Rettungsschwimmerin Rita Stadter-Bönig weist aus diesem Grund auf die notwendige Beachtung der Baderegeln hin. Sie können jederzeit unter www.dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/baderegeln/, www.dlrg.net/global/Apps/Asset/assetService.php?db=0210000&aid=00000293&wm=no&v=o und www.bamberg-gaustadt.dlrg.de/informieren/baderegeln/ nachgelesen werden.

Leider ist es pandemiebedingt derzeit nicht möglich, die beliebten Kindergarten- und Grundschulprojekte (www.bamberg-gaustadt.dlrg.de/fileadmin/groups/2010160/Dateien/Allgemein/KiGa/Flyer%20Kindergartenprojekt%200510.pdf) zur kindgerechten Gefahrenaufklärung durchzuführen. Die DLRG appelliert daher an alle Eltern, ihren Sprösslingen die Verhaltensregeln, die sie unter den genannten Netzadressen finden, nahezubringen.

Rita Stadter-Bönig
Kinder(garten)projekt

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
Ortsverband Bamberg – Gaustadt e.V.
Wasserrettungszentrum
Margaretendamm 39
96052 Bamberg