Erlan­gen: Flucht- und Flücht­lings­for­schung im Auf­bruch Ver­bund­pro­jekt an der FAU gestar­tet – Auf­takt bil­det Online-Workshop

Symbolbild Bildung
Der­zeit sind fast 80 Mil­lio­nen Men­schen welt­weit unter­wegs, um Gewalt, Kata­stro­phen, Kon­flik­ten, Krie­gen und Aus­beu­tung zu ent­kom­men, was einen neu­en Höchst­stand dar­stellt. Flucht und Migra­ti­on sind bereits seit eini­gen Jah­ren unter den beherr­schen­den The­men, die Medi­en, Poli­tik und Gesell­schaft beschäf­ti­gen und vie­le Fra­gen auf­wer­fen. Vie­le die­ser Fra­gen ste­hen im Fokus eines Ver­bund­pro­jekts zur Flucht- und Flücht­lings­for­schung, das am Cent­re for Human Rights Erlan­gen-Nürn­berg (CHREN) der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg (FAU) gestar­tet ist. 
Für fünf Jah­re arbei­ten FAU-Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler unter der Pro­jekt­lei­tung von Prof. Dr. Petra Ben­del mit drei wei­te­ren Part­ner­insti­tu­ten, dem Insti­tut für Migra­ti­ons­for­schung und Inter­kul­tu­rel­le Stu­di­en (IMIS) der Uni­ver­si­tät Osna­brück, dem Bonn Inter­na­tio­nal Cen­ter for Con­ver­si­on (BICC) und dem Deut­schen Insti­tut für Ent­wick­lungs­po­li­tik (DIE) in Bonn, zum The­ma „Flucht- und Flücht­lings­for­schung: Ver­net­zung und Trans­fer“ (FFVT). Das vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung unter­stütz­te Vor­ha­ben zielt ab auf die Stär­kung einer inter­dis­zi­pli­nä­ren und ver­netz­ten Flucht- und Flücht­lings­for­schung in Deutschland.
„Zwar gibt es seit dem deut­li­chen Anstieg der Zahl der Schutz­su­chen­den 2014/2015 hier­zu­lan­de vie­le ein­zel­ne Pro­jek­te, die sich mit den unter­schied­li­chen Facet­ten der Flucht- und Flücht­lings­for­schung befas­sen, aber es fehlt an Struk­tur, Ver­net­zung und einem insti­tu­tio­nel­len Fun­da­ment in Form von Insti­tu­ten, Pro­fes­su­ren oder Stu­di­en­gän­gen“, sagt Dr. Lorenz Wie­se. Das will das FFVT-Ver­bund­pro­jekt ändern. Der Poli­to­lo­ge und Erlan­ger Pro­jekt-Mit­ar­bei­ter wei­ter: „Wir stre­ben an, die inter­na­tio­na­le Sicht­bar­keit der deut­schen Flucht- und Flücht­lings­for­schung in erheb­li­chem Maße zu ver­bes­sern, gemein­sa­me For­schun­gen auf den Weg zu brin­gen, Stu­di­en­gän­ge zu eta­blie­ren sowie den Dia­log zwi­schen Wis­sen­schaft, Pra­xis, Medi­en und Poli­tik zu fördern.“
Online-Work­shop am 9. und 10. Juli
Erreicht wer­den sol­len die­se Zie­le unter ande­rem durch Fel­low­ship-Pro­gram­me sowie Sum­mer­schools und Gra­du­ier­ten­zen­tren, die Betei­li­gung an inter­na­tio­na­len Kon­fe­ren­zen und durch das Initi­ie­ren von Foren und Work­shops. „Auf­ga­be der Wis­sen­schaft ist es auch, den Ent­schei­dungs­trä­ge­rin­nen und ‑trä­gern Räu­me zu bie­ten, in denen sie gemein­sam an Lösungs­an­sät­zen für eine der zwei­fel­los größ­ten glo­ba­len Her­aus­for­de­rung unse­rer Zeit arbei­ten kön­nen“, betont Dr. Lorenz Wie­se. Den Auf­takt in Erlan­gen bil­det dazu ein Online-Work­shop am 9. und 10. Juli, der sich an die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit, Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten sowie Exper­tin­nen und Exper­ten aus Poli­tik, Thinktanks und Ver­wal­tung richtet.
Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler sowie Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker neh­men dar­in Her­aus­for­de­run­gen der glo­ba­len, euro­päi­schen und natio­na­len Ebe­ne von Flucht, Regie­rungs­füh­rung und Men­schen­rech­ten im Bereich der Flucht­mi­gra­ti­on in den Blick: Wohin füh­ren die Glo­ba­len Pak­te für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge? Was soll im euro­päi­schen Asyl­sy­stem pas­sie­ren? Und was kann die im Juli begin­nen­de deut­sche EU-Rats­prä­si­dent­schaft im Bereich Migra­ti­on und Flucht ange­sichts von Coro­na ausrichten?
Am 9. Juli wird der inter­na­tio­nal renom­mier­te Men­schen­rechts­exper­te, Prof. Dr. Tho­mas Gam­melt­oft-Han­sen, eine Key­note zu den Ent­wick­lun­gen im inter­na­tio­na­len Flücht­lings­schutz hal­ten. Wel­che Rol­le Deutsch­lands EU-Rats­prä­si­dent­schaft in der zwei­ten Hälf­te des Jah­res 2020 in die­sem Zusam­men­hang spie­len kann, dis­ku­tie­ren Erik Mar­quardt (MdEP, Die Grünen/​EFA), Prof. Dr. Lars Castel­luc­ci (MdB, SPD), Dr. Syl­vie Nant­cha (Bun­des­vor­sit­zen­de des Afri­can Net­work of Ger­ma­ny, CDU) und Ulrich Wein­bren­ner (Lei­ter der Migra­ti­ons­ab­tei­lung des Bun­des­in­nen­mi­ni­ste­ri­ums) am 10. Juli.
Pro­gramm:
Don­ners­tag, 9.7.2020
14:15–14:30 Wel­co­me (Prof. Dr. Mar­kus Krajewski)
14:30–16:30 The Glo­bal Com­pacts for Migra­ti­on and on Refu­gees: cur­rent chal­lenges (Bot­schaf­ter a.D. David Donoghue, Cathe­ri­ne Wool­lard, Samir Abi, Prof. Dr. Cath­ryn Costel­lo, Dr. Anne Koch; Mode­ra­ti­on: Dr. Franck Düvell)
17:00–18:30 Evo­lu­ti­ons in Inter­na­tio­nal Refu­gee Law and Gover­nan­ce (Prof. Dr. Tho­mas Gam­melt­oft-Han­sen; Mode­ra­ti­on: Dr. Lorenz Wiese)
Frei­tag, 10.7.2020
9:15–9:30 Ope­ning (Prof. Dr. Anu­scheh Farahat)
9:30–11:00 The CEAS and the Brussels play­ing field (Prof. Dr. Ser­gio Car­rera, Prof. Dr. Dani­el Thym, Prof. Dr. Anu­scheh Fara­hat; Mode­ra­ti­on: Prof. Dr. Petra Bendel)
12:30–14:00 Das GEAS unter deut­scher Rats­prä­si­dent­schaft (Prof. Dr. Lars Castel­luc­ci, Dr. Syl­vie Nant­cha, Ulrich Wein­bren­ner, Erik Mar­quardt; Mode­ra­ti­on: Dr. Jörn Grävingholt)
Wei­te­re Informationen:
Dr. Lorenz Wiese
Cent­re for Human Rights Erlangen-Nürnberg