Bay­ern: Rück­läu­fi­ge Bor­ken­kä­fer­zah­len im baye­ri­schen Staatswald

Gute Nach­rich­ten kom­men aus dem Staats­wald: Zum zwei­ten Mal in Fol­ge sin­ken die käfer­be­ding­ten Schad­holz­men­gen im Ver­gleich zum Vor­jahr. Nach­dem bereits im Mai 2020 weni­ger Bor­ken­kä­fer­holz­men­gen als im Mai 2019 ver­bucht wur­den, lie­gen auch die Juni-Zah­len unter denen des Vor­jah­res. Grün­de und genaue Zah­len ent­neh­men Sie bit­te unse­rer Pres­se­mel­dung. Das Bild im Anhang kön­nen Sie unter Anga­be des fol­gen­den Foto­credits kosten­frei nut­zen: Baye­ri­sche Staats­for­sten, Mar­tin Hertel.

Ver­gleichs­wei­se mehr Nie­der­schlä­ge und kei­ne Tem­pe­ra­tur­re­kor­de: Im Juni wie­der rück­läu­fi­ge Bor­ken­kä­fer­zah­len im baye­ri­schen Staatswald

News­ticker der Baye­ri­schen Staats­for­sten: Juni 2020 

Regens­burg, 01. Juli 2020 – Gute Nach­rich­ten aus dem Staats­wald: Zum zwei­ten Mal in Fol­ge sin­ken die käfer­be­ding­ten Schad­holz­men­gen im Ver­gleich zum Vor­jahr. Nach­dem bereits im Mai 2020 weni­ger Bor­ken­kä­fer­holz­men­gen als im Mai 2019 ver­bucht wur­den, lie­gen auch die Juni-Zah­len unter denen des Vor­jah­res. Die Bor­ken­kä­fer­su­che und ‑auf­ar­bei­tung bleibt aber zen­tra­le Auf­ga­be, um den Wald best­mög­lich zu schüt­zen. Denn Ende Juni stie­gen die Tem­pe­ra­tu­ren und vor allem in den beson­ders gefähr­de­ten Gebie­ten im Nor­den und Osten Bay­erns schwärm­ten gro­ße Men­gen der gefähr­li­chen Käfer aus.

Juni 2020 – Aktu­el­le Situa­ti­on und Zahlen

Die Bor­ken­kä­fer­zah­len sind im Ver­gleich zum letz­ten Jahr gesun­ken. Und anders als im Mai lie­gen die Zah­len sogar unter dem 5‑Jah­res-Durch­schnitts­wert. Den­noch heißt es, wei­ter kon­se­quen­tes Bor­ken­kä­fer­ma­nage­ment betrei­ben und nicht unvor­sich­tig werden:

  • Gebuch­te Käfer­holz­men­ge Juni 2020: rund 42.000 fm
  • Gebuch­te Käfer­holz­men­ge Juni 2019: rund 103.000 fm
  • Gebuch­te Durch­schnitts-Käfer­holz­men­ge Juni der letz­ten 5 Jah­re: rund 64.000 fm

Auch kumu­liert sind die Wer­te für Mai/​Juni 2020 mit 121.000 fm im Ver­gleich zum sel­ben Zeit­raum des Jah­res 2019 mit 192.000 fm (-37 Pro­zent) gesunken.

Inter­pre­ta­ti­on

„Der ver­hält­nis­mä­ßig kal­te und nas­se Juni hat uns bis­her in die Kar­ten gespielt. Das hat die Ent­wick­lung der Bor­ken­kä­fer etwas gebremst und die Abwehr­kraft der Fich­ten gestärkt“, so ein Spre­cher der Baye­ri­schen Staats­for­sten. Der Regen hat für die För­ste­rin­nen und För­ster aber auch eine Kehr­sei­te: „Je nas­ser es ist, desto schwe­rer fällt es auch, vom Bor­ken­kä­fer befal­le­ne Bäu­me zu fin­den“, so der Spre­cher wei­ter. Denn wenn es nass ist, wird das Bohr­mehl der Käfer, das sich bei Trocken­heit gut sicht­bar am Stamm abla­gert, ein­fach abge­wa­schen und die Bor­ken­kä­fer-Sucher kön­nen nichts fin­den. Des­we­gen muss die Auf­merk­sam­keit bei der Bor­ken­kä­fer­su­che und die Geschwin­dig­keit bei der Abfuhr des Hol­zes aus dem Wald hoch blei­ben. „Nur, wenn wir so kon­se­quent wie bis­her wei­ter­ar­bei­ten, schaf­fen wir es, den Wald best­mög­lich zu schüt­zen und zu erhalten.“

Hin­ter­grund / Wissenswertes

Als „Bor­ken­kä­fer-Hot­spots“ kri­stal­li­sie­ren sich momen­tan Nord­bay­ern – und hier beson­ders der Fran­ken­wald – sowie der Baye­ri­sche Wald her­aus. Hier gibt es hohe Fang­zah­len in den Bor­ken­kä­fer­fal­len. Um die Beschäf­tig­ten in die­sen Regio­nen vor Ort bei der Käfer­su­che zu unter­stüt­zen, hel­fen Forst­wir­te aus ande­ren Staats­forst­be­trie­ben in die­sen Regio­nen, damit Käfer­bäu­me schnellst­mög­lich gefun­den und aus dem Wald gebracht wer­den können.

Im Süden und Süd­we­sten ist es hin­sicht­lich des Bor­ken­kä­fers ver­hält­nis­mä­ßig ruhig. „Im Süd­we­sten wer­den gera­de die letz­ten Schä­den des Febru­ar­sturms Sabi­ne auf­ge­ar­bei­tet. Durch eine wahr­haf­te Ener­gie-Lei­stung ist es den Mit­ar­bei­tern dort gelun­gen, das Sturm­holz aus dem Wald zu brin­gen und so den Käfern kein neu­es Brut­ma­te­ri­al zu bie­ten“, so der Spre­cher weiter.

Die wei­te­re Ent­wick­lung bleibt abzu­war­ten. Aus den Erfah­run­gen der ver­gan­ge­nen Jah­re ist mit dem Höhe­punkt der Bor­ken­kä­fer­wel­le bis Mit­te August zu rech­nen. Wenn es bis dahin wei­ter aus­rei­chend Nie­der­schlä­ge gibt, könn­te die Bor­ken­kä­fer­sai­son 2020 im Staats­wald im Ver­gleich zum letz­ten Jahr etwas glimpf­li­cher ausfallen.

Den ersten News­ticker kön­nen sie hier nach­le­sen: https://​www​.baysf​.de/​d​e​/​m​e​d​i​e​n​r​a​u​m​/​p​r​e​s​s​e​m​i​t​t​e​i​l​u​n​g​e​n​/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​/​d​e​t​a​i​l​/​b​o​r​k​e​n​k​a​e​f​e​r​-​n​e​w​s​t​i​c​k​e​r​-​d​e​r​-​b​a​y​e​r​i​s​c​h​e​n​-​s​t​a​a​t​s​f​o​r​s​t​e​n​.​h​tml