Sonntagsgedanken: Wir sind die Erntearbeiter
Evangelium nach Matthäus Kapitel 9 V. 35 bis 10 V. 7, Teil II
Jesus schickte seine Jünger damals in die Ernte, d. h. er vertraute, dass Gott bereits das Feld bestellt hatte, dass er die Frucht reifen ließ. Manche meinen, durch die Verbesserung der Verwaltung, durch Gemeindeaufbauprogramme, durch neue Modelle für den Religionsunterricht oder durch intensivierte Öffentlichkeitsarbeit die Frohe Botschaft voranbringen zu können. Doch am Anfang muss stets das Gebet um den Heiligen Geist stehen, auch bevor man anfängt, eine christliche Andacht zu schreiben. Wenn Gott unser Tun nicht segnet, dann sind all unsere Bemühungen und Planungen umsonst.
Wo aber liegt nun unser Einsatzbereich, unser Erntefeld? Ich möchte mit Martin Luther sprechen: „Schau auf Deinen Stand!“ Es geht nicht darum, große Heldentaten zu vollbringen, sondern an unserem Platz unser Bestes zu geben als Vater oder Mutter, als Landwirt oder Beamter, als Kindergärtnerin oder Sekretärin.
Jesus sandte seine Jünger zu zweien aus und deshalb brauchen auch wir den Gedankenaustausch mit den anderen Christen, ihre Hilfe, ihren Rat. Aber klingt es nicht doch etwas übertrieben, was Jesus in unserem Bibeltext prophezeit, dass seine Jünger Krankheiten heilen, ja sogar böse Geister austreiben? Warum erleben wir nichts davon? Wirklich nicht? Oder sehen wir die vielen Wunder bloß nicht, die täglich in unserem Haus, in unserer Umgebung geschehen? Wenn Eltern ihre Kinder christlich erziehen, wenn sich ein Kranker, einsamer Mensch über einen Besuch freut, wenn jemand einen Streit schlichtet, wenn jemand neue Kraft schöpft aus einer Predigt, dann sind dies Taten des Heiligen Geistes durch Menschenhand.
Neueste Kommentare