Andre­as Schwarz, MdB: „Hil­fe für Stu­die­ren­de vom Bund“

Symbolbild Bildung
Andreas Schwarz, MdB

Andre­as Schwarz, MdB

Die Coro­na-Pan­de­mie wirft nicht nur ihre Schat­ten auf die Wirt­schaft und die Arbeits­welt, son­dern stellt auch vie­le jun­ge Erwach­se­ne vor finan­zi­el­le Her­aus­for­de­run­gen. „Ich habe schon früh Anfra­gen von besorg­ten Stu­die­ren­den erhal­ten, die in finan­zi­el­le Not­la­gen gera­ten sind, weil ihre Neben­jobs, mit denen sie ihr Stu­di­um finan­zie­ren, durch die Coro­na-Pan­de­mie weg­ge­bro­chen sind“, erläu­tert der Bam­berg-Forch­hei­mer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Andre­as Schwarz. „Nun hat Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­rin Kar­lic­zek end­lich eine Abhil­fe vor­ge­legt, um die finan­zi­el­le Not der Stu­die­ren­den abzufedern.“

Zum einen wird auf Druck der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on ein Not­hil­fe-Fond in Höhe von 100 Mil­lio­nen Euro auf­ge­legt. Die Mit­tel wer­den nach Anzahl der Stu­die­ren­den auf die Stu­die­ren­den­wer­ke ver­teilt. Stu­die­ren­de kön­nen dann Zuschüs­se bei ihrem zustän­di­gen Stu­die­ren­den­werk bean­tra­gen und zwi­schen 100 und 500 Euro für eine Dau­er von drei Mona­ten aus dem Fonds erhal­ten. Die­se Not­hil­fen müs­sen nicht zurück­ge­zahlt wer­den. Es gibt aller­dings kei­nen Rechts­an­spruch auf Gewäh­rung des Zuschus­ses, er wird nach Ermes­sen des jewei­li­gen Stu­die­ren­den­wer­kes gewährt.

Zudem kön­nen Stu­die­ren­de von der KfW einen Kre­dit bis maxi­mal 650 Euro im Monat erhal­ten. Der Stu­di­en­kre­dit ist von Mai 2020 bis März 2021 zins­frei und muss danach zum Zins­satz von rund 4,5 Pro­zent zurück­ge­zahlt wer­den. Anträ­ge von deut­schen und euro­päi­schen Stu­die­ren­den kön­nen seit 8. Mai gestellt wer­den. Eine För­de­rung ist bis zum 10. Fach­se­me­ster mög­lich und setzt einen Lei­stungs­nach­weis nach dem 6. Seme­ster voraus.

„Die­se bei­den nun vom Bil­dungs­mi­ni­ste­ri­um auf den Weg gebrach­ten Instru­men­te sind deut­lich zu spät gekom­men und in ihrer Aus­ge­stal­tung zu klein“, so der SPD-Abge­ord­ne­te Schwarz. „Das bedaue­re ich sehr. Eine zeit­wei­se Öff­nung des BAföG für hil­fe­su­chen­de Stu­die­ren­de wäre wegen der vor­han­de­nen Infra­struk­tur deut­lich unkom­pli­zier­ter für alle Betei­lig­ten und vor allem auch deut­lich schnel­ler gewe­sen. Auch das Deut­sche Stu­den­ten­werk hat­te Mini­ste­rin Kar­lic­zek einen ein­fa­che­ren Weg vorgeschlagen.“

„Nichts­de­sto­trotz konn­ten aber noch wei­te­re wich­ti­ge Ver­ein­ba­run­gen mit dem Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­ri­um getrof­fen wer­den, auf die wir mit dem „Akti­ons­plan für Men­schen in Aus­bil­dung und Stu­di­um“ hin­ge­ar­bei­tet haben und die den Stu­die­ren­den hel­fen wer­den, in Coro­na-Zei­ten zu stu­die­ren“, so Andre­as Schwarz weiter.

  • Für Stu­die­ren­de mit BAföG-Bezug wur­den die Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen, dass durch Coro­nabe­ding­te Ver­zö­ge­run­gen kei­ne För­der­lücken ent­ste­hen und För­der­zeit­räu­me vor­über­ge­hend aus­ge­wei­tet wer­den. Wir glau­ben, dass die Mini­ste­rin grund­sätz­lich klug bera­ten wäre, dass gesam­te Som­mer­se­me­ster 2020 nicht auf die För­der­höchst­dau­ern im BAföG anzurechnen.
  • Für all jene, bei denen die Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se der Eltern sich durch die Coro­na-Pan­de­mie ver­än­dert haben, wur­de ein ver­ein­fach­ter Aktua­li­sie­rungs­an­trag beim BAföG-Amt ermög­licht, damit Stu­die­ren­de, die bereits BAföG erhal­ten, bei Bedarf schnell mehr BAföG bekom­men kön­nen. Hier­von pro­fi­tie­ren auch Schü­le­rin­nen, Schü­ler und Stu­die­ren­de, die ihren ersten Antrag auf BAföG stellen.
  • Hin­zu­ver­dien­ste von Stu­die­ren­den aus system­re­le­van­ten Bran­chen und Beru­fen wer­den rück­wir­kend ab dem 1. März 2020 nicht auf das BAföG ange­rech­net. Damit wird ein Anreiz geschaf­fen, sich in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie gera­de im Sozi­al- und Gesund­heits­be­reich zu engagieren.

„Dies alles sind Maß­nah­men, die den Stu­die­ren­den hof­fent­lich hel­fen wer­den, um ihre Mie­ten zah­len zu kön­nen und ihren Lebens­un­ter­halt zu sichern. Das Bil­dungs­mi­ni­ste­ri­um mach­te es etwas kom­pli­zier­ter als nötig. Aber bes­ser spät als nie: Ich bin nun froh, dass Mini­ste­rin Kar­li­cek end­lich eine Vor­la­ge macht und lie­fert. Vie­le Stu­den­ten haben mona­te­lang dar­auf gewar­tet“, so Andre­as Schwarz abschließend.