Bro­se Bas­kets Bam­berg: Roel Moors im Interview

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Roel Moors im Inter­view: „Ich bin sehr zufrie­den damit, dass es weitergeht.“

Nur noch eine knap­pe Woche, dann geht es für Bro­se Bam­berg nach Mün­chen ins Hotel. Einen Tag spä­ter steht mit der Par­tie gegen ALBA BER­LIN (9.6., 20.30 Uhr, live auf Magen­taSport) das erste Spiel des Final-Tur­niers 2020 auf dem Pro­gramm. Chef­trai­ner Roel Moors spricht im Inter­view über die lau­fen­de Vor­be­rei­tung, sei­ne Gedan­ken zu Gei­ster­spie­len und war­um Jor­dan Craw­ford jeden ein­zel­nen Spie­ler bes­ser macht…

Herr Moors, vor­ne­weg: sind aktu­ell alle gesund?

Ja, alle sind gesund, nur Lou­is und Bryce sind ver­letzt – aber das war ja bekannt.

Wie ist der Fit­ness­zu­stand? Waren wäh­rend der Pau­se alle fleißig?

Ich war über­rascht: alle sind in guter Form zurück­ge­kehrt und die Kon­di­ti­on und die Inten­si­tät im Trai­ning sind gut. Sicher­lich nicht ganz ide­al, aber wir sind zufrieden.

Wie wur­de denn sicher­ge­stellt, dass wäh­rend der Pau­se alle fit blei­ben und trainieren?

Alle Spie­ler haben ein Pro­gramm von San­dro Ben­car­di­no erhal­ten. Es war nicht ein­fach, das zu kon­trol­lie­ren, denn die Spie­ler in den USA dach­ten, die Sai­son sei vor­bei. Aber als rich­ti­ger Pro­fi muss man sich immer fit hal­ten. Und wenn ich das Niveau aktu­ell sehe, dann glau­be ich, dass alle ihren Job erle­digt haben.

Es sind zwar kei­ne rich­ti­gen Play­offs aber gibt es schon eini­ge Knif­fe und Ritua­le, die man jetzt umsetzt? Las­sen sich man­che Spie­ler viel­leicht schon Bär­te wachsen?

Nein, es ist eine ganz spe­zi­el­le Situa­ti­on. Es ist ein Mini-Wett­be­werb mit erst­mal vier Par­tien und wir schau­en von Spiel zu Spiel.

Es sind nur zwei Wochen Zeit für Mann­schafts­trai­ning. Reicht das aus und wo lie­gen die Trainingsschwerpunkte?

Im Moment sind wir sehr zufrie­den. Unser Job ist jetzt, dass wir die Spie­ler phy­sisch und tak­tisch best­mög­lich vor­be­rei­ten. Wir machen das aber mei­ner Mei­nung nach gut und ich den­ke, dass wir bereit sein werden.

Ist genü­gend Zeit, um auch Din­ge aus­zu­pro­bie­ren oder wor­um geht es speziell?

Wir arbei­ten viel an klei­nen Details. Eini­ge Din­ge wol­len wir anders machen, und ich hat­te in den ver­gan­ge­nen Wochen ja auch viel Zeit, um alle Spie­le noch­mal zu sehen.

Muss das Trai­ning viel­leicht auch ange­passt wer­den, da sich nie­mand ver­let­zen soll?

Ja, das ist auch das, was ich den Spie­lern zuerst gesagt habe. Wir wol­len zwar so ehr­gei­zig wie mög­lich sein, aber es liegt auch in unse­rer Ver­ant­wor­tung, dass das Ver­let­zungs­ri­si­ko mini­miert wird.

Muss das Coa­ching des­we­gen auch im Spiel ange­passt werden?

Ja, aber das betrifft alle Mann­schaf­ten. Es wird wohl mehr und schnel­ler gewechselt.

Wie ist denn Ihre per­sön­li­che Mei­nung zur Saisonfortsetzung?

Ich bin sehr zufrie­den damit, dass es wei­ter­geht. Ich bin natür­lich kein Spie­ler und habe kein Ver­let­zungs­ri­si­ko, aber ich lie­be den Wett­be­werb und bin mir sicher, dass die BBL auch für unse­re Sicher­heit sorgt.

Was hal­ten Sie vom Format?

Ich den­ke, es ist das beste For­mat. Durch Hin- und Rück­spiel nach der Grup­pen­pha­se ist klar, dass es immer nur zwei Spie­le gibt und die Mann­schaf­ten müs­sen nicht war­ten. So ist vor­her alles klar.

Sie hat­ten ja viel Zeit, um die Spie­le noch­mals zu sehen. Wel­che Erkennt­nis­se haben Sie dar­aus gezogen?

Wir hat­ten das Pro­blem, dass wir vie­le Spie­le unnö­tig am Ende ver­lo­ren haben. Wir hat­ten kei­nen ech­ten Spie­ler, der am Ende den Ball woll­te. Mit Jor­dan Craw­ford haben wir jetzt aber so einen. Das hat man in Würz­burg und auch im Trai­ning gese­hen. Außer­dem haben wir am Ende auch zu lang­sam gespielt, das müs­sen wir ändern.

Gibt es noch mehr Din­ge, die Sie ändern wollen?

Wir wol­len den Fokus auf das schnel­le Spiel legen. Und defen­siv hat­ten wir zwar ins­ge­samt nicht vie­le Pro­ble­me, aber auch dabei wol­len wir uns ver­bes­sern und aggres­si­ver spielen.

Wie ist der Fahr­plan bis zum Tur­nier? Gibt es mehr Ein­hei­ten als sonst und wann geht es nach München?

Auf der einen Sei­te müs­sen wir uns so gut wie mög­lich vor­be­rei­ten, auf der ande­ren Sei­te müs­sen wir aber auch wegen der Ver­let­zun­gen auf­pas­sen. Aktu­ell trai­nie­ren wir sehr gut, aber jeden Tag nur ein­mal. Das sind gute Trai­nings und wir haben mehr Zeit, um zu rege­ne­rie­ren. Wir gehen am 8. Juni nach Mün­chen und spie­len am 9. Juni gegen Berlin.

Jor­dan Craw­ford wur­de ja bereits ange­spro­chen und auch Geschäfts­füh­rer Arne Dirks hat ihn als Füh­rungs­spie­ler gelobt. Wie sieht sei­ne Rol­le in die­sem Tur­nier aus?

Sei­ne Rol­le ist sehr ein­fach: er muss sco­ren. Wenn ich das Spiel gegen Würz­burg sehe, dann macht sei­ne Prä­senz auch ande­re Spie­ler bes­ser. Er hat die Erfah­rung, auf sehr hohem Niveau gespielt zu haben. Spie­ler, die noch nicht auf die­sem Niveau waren, kön­nen zu ihm als Lea­der aufsehen.

Muss man sich auf Gei­ster­spie­le spe­zi­ell einstellen?

Es ist natür­lich nicht ein­fach, weil wir am lieb­sten mit Publi­kum und der Atmo­sphä­re in der Hal­le spie­len wol­len. Die Situa­ti­on ist aber ein­fach so, dass wir das akzep­tie­ren müs­sen und für mich gibt es lie­ber Spie­le ohne Zuschau­er als gar kei­ne Spie­le. Es ist ein biss­chen wie ein Vor­be­rei­tungs­spiel, aller­dings mit dem Unter­schied, dass die Ergeb­nis­se jetzt sehr wich­tig sind. Wir müs­sen von Anfang an bereit sein. Mein Job ist es, die Spie­ler dar­auf einzustellen.