„Fahr­zeug­wei­he der ande­ren Art“ in Neun­kir­chen am Brand

Fahrzeugweihe der FFW Neunkirchen. Foto: Harry Roth
Fahrzeugweihe der FFW Neunkirchen. Foto: Harry Roth

Am Mon­tag, den 25.5., fand die Fahr­zeug­seg­nung des neu­en Feu­er­wehr­fahr­zeugs der FFW Neun­kir­chen statt. Nicht, wie sonst üblich, mit gro­ßem Pro­gramm unter Anwe­sen­heit von Feu­er­weh­ren, Poli­ti­kern und der Bevöl­ke­rung, son­dern im klein­sten Rah­men; geschul­det der all­ge­mei­nen Situa­ti­on. Das Fahr­zeug wur­de von den Pfar­ren Joa­chim Cibu­ra und Axel Bert­hold im Bei­sein der Kom­man­dan­ten und des Vor­stan­des geseg­net. Auch Bür­ger­mei­ster Mar­tin Walz war mit anwe­send und nahm so sei­nen ersten offi­zi­el­len Ter­min bei sei­ner Feu­er­wehr wahr.

Das Fahr­zeug vom Typ LF20 wur­de bereits im März von der Fir­ma Zieg­ler abge­holt. Jedoch eine Woche spä­ter began­nen die Sicher­heits­vor­keh­run­gen auf­grund der Pan­de­mie, so dass weder ein Übungs­be­trieb noch die geplan­te gro­ße Fahr­zeug­wei­he Anfang Mai statt­fin­den konn­ten. So stand das neue Fahr­zeug nun zwei Mona­te nahe­zu unge­nutzt in der Fahr­zeug­hal­le. Durch die all­ge­mei­nen und stu­fen­wei­sen Locke­run­gen dür­fen nun auch wie­der Übun­gen im klein­sten Kreis stattfinden.

Da jedoch auf abseh­ba­re Zeit kei­ne grö­ße­re Fei­er mach­bar sein wird, jedoch das Fahr­zeug ohne den kirch­li­chen Segen nicht in Betrieb gehen soll­te, wur­de die­se „klein­ste Fahr­zeug­seg­nung, die es jemals gab“ durch­ge­führt. Bereits am Abend star­te­te dann die erste Übungs­ein­heit, von nun an täg­lich, immer sechs Per­so­nen im Wech­sel, die das Fahr­zeug ken­nen­ler­nen und die Tech­nik beüben kön­nen. In ein paar Wochen soll das Fahr­zeug dann in den nor­ma­len Ein­satz­be­trieb auf­ge­nom­men wird.

Das Lösch­grup­pen­fahr­zeug mit einen Anschaf­fungs­preis von knapp 500.000€ ist auf einem MAN TGM-Fahr­ge­stell mit 290 PS auf­ge­baut. Im Auf­bau ist u.a. eine Pum­pe mit einer Lei­stung von 2000 l/​min, eine Schaum­zu­misch­an­la­ge, ein Lösch­was­ser­tank mit 2000 l Inhalt, eine Seil­win­de der Fir­ma Rotz­ler und ein Licht­mast ein­ge­baut. Zur umfang­rei­chen Aus­rü­stung gehört unter ande­rem Steck- und Schieb­lei­tern, Strom­erzeu­ger, Has­peln am Heck mit Schlauch- und Ver­kehrs­ab­si­che­rungs­ma­te­ri­al, Ret­tungs­platt­form, Ret­tungs­sä­ge und Gerä­te zur ein­fa­chen Tech­ni­schen Hil­fe­lei­stung, Hoch­lei­stungs­lüf­ter, Tauch­pum­pe, Schnell­an­griffs­vor­rich­tun­gen sowie diver­ses Werk­zeug- und Schlauch­ma­te­ri­al vor­han­den. In der Mann­schafts­ka­bi­ne, die Platz für neun Per­so­nen bie­tet, sind vier Atem­schutz­ge­rä­te ver­baut, die wäh­rend der Anfahrt zum Ein­satz­ort ange­legt wer­den kön­nen. Das neue Fahr­zeug wur­de bela­de­tech­nisch für Brand­ein­sät­ze kon­zi­piert, sei es ein Wald-. Haus‑, Indu­strie- oder Fahr­zeug­brand und wird in solch einem Alarm­fall als erstes Aus­rücken. Das bereits vor­han­de­ne LF 16/12 ist hin­ge­gen mit wesent­lich mehr Mate­ri­al zur tech­ni­schen Hil­fe­lei­stung (bei z.B. Ver­kehrs­un­fäl­len) aus­ge­stat­tet und rückt in die­sem Fall als erstes aus. Somit ist mit dem neu­en Fahr­zeug eine idea­le Auf­wer­tung der Ein­satz­be­reit­schaft der FFW Neun­kir­chen gelungen.

Das LF 20 wird das Tank­lösch­fahr­zeug aus dem Jahr 1990 erset­zen, das 30 Jah­re zum Schutz und zur Ret­tung hilfs­be­dürf­ti­ger Men­schen in Neun­kir­chen und Umge­bung ein­ge­setzt war. Aller­dings haben vie­le Werk­statt­auf­ent­hal­te in den letz­ten Jah­ren und Pro­ble­me bei der Ersatz­teil­be­schaf­fung für die Pum­pen­steue­rung einen Aus­tausch unum­gäng­lich gemacht.

Eine gro­ßes Feu­er­wehr­fest anläss­lich auf­grund des 150-jäh­ri­gen Bestehens der Feu­er­wehr in die­sem Jahr und der Inbe­trieb­nah­me des neu­en Fahr­zeu­ges wur­de auf das Jahr 2021 verschoben.