LBV-Pro­jekt zum Gewäs­ser­schutz wird offi­zi­el­les Pro­jekt der UN-Deka­de „Bio­lo­gi­sche Vielfalt“

Das Pro­jekt „Leben­di­ge Bäche in Bay­ern – Bei­trag zur Hoch­was­ser­vor­sor­ge und Bio­lo­gi­schen Viel­falt“ des LBV wur­de als offi­zi­el­les Pro­jekt der UN-Deka­de Bio­lo­gi­sche Viel­falt aus­ge­zeich­net. Die Wür­di­gung hat Prof. Dr. Jür­gen Geist in einer Video­bot­schaft vor­ge­nom­men. Die Aus­zeich­nung wird an Pro­jek­te ver­lie­hen, die sich in vor­bild­li­cher Wei­se für die Erhal­tung der bio­lo­gi­schen Viel­falt in Deutsch­land einsetzen.

Bay­ern besitzt rund 90.000 Kilo­me­ter klei­ne Bäche, soge­nann­te „Gewäs­ser III: Ord­nung“. Die­se bil­den den Groß­teil des baye­ri­schen Gewäs­ser­net­zes und haben eine enor­me Bedeu­tung für die bio­lo­gi­sche Viel­falt und die Hoch­was­ser­vor­sor­ge. „Wir wol­len die Kom­mu­nen in ihrer Ver­ant­wor­tung für die klei­nen Fließ­ge­wäs­ser und deren Ent­wick­lung unter­stüt­zen. Im Rah­men des Pro­jekts haben wir des­halb eine kom­pak­te Bro­schü­re mit den wich­tig­sten Infor­ma­tio­nen zur Rena­tu­rie­rung von Bächen erstellt“, sagt LBV-Pro­jekt­lei­te­rin Mal­vina Hoppe.

Mit dem vor­bild­li­chen Pro­jekt wird ein enga­gier­tes Zei­chen zum Schutz der Fließ­ge­wäs­ser in Bay­ern gesetzt. Das hat die UN-Deka­de-Fach­ju­ry beein­druckt und das Pro­jekt aus­zeich­nen las­sen. Neben der offi­zi­el­len Urkun­de und einem Aus­zeich­nungs­schild erhält der LBV einen „Viel­falt-Baum“, der sym­bo­lisch für die Natur­viel­falt steht. Ab sofort wird das Pro­jekt auch auf der Web­sei­te der UN-Deka­de in Deutsch­land unter www​.unde​ka​de​-bio​lo​gi​sche​viel​falt​.de vorgestellt.

LBV-Pro­jekt „Leben­di­ge Bäche“

In elf baye­ri­schen Pro­jekt­ge­bie­ten kar­tier­ten Naturschützer*innen im Rah­men des Pro­jek­tes „Leben­di­ge Bäche in Bay­ern – Bei­trag zur Hoch­was­ser­vor­sor­ge und Bio­lo­gi­schen Viel­falt“ über 100 Kilo­me­ter Gewäs­ser III. Ord­nung. Dar­auf auf­bau­end wur­de für jedes Pro­jekt­ge­biet ein Kon­zept erstellt, das die aktu­el­len Beein­träch­ti­gun­gen und ange­pass­te Emp­feh­lun­gen für Maß­nah­men beinhal­tet. Zahl­rei­che Akteu­re, wie zum Bei­spiel die Gemein­den, die Fach­be­hör­den der Was­ser­wirt­schaft, des Natur­schut­zes, der Länd­li­chen Ent­wick­lung oder der Baye­ri­schen Staats­for­sten wur­den dabei vernetzt.

Zum Pro­jekt gehör­te auch die erfolg­rei­che Über­zeu­gung von Gemeindevertreter*innen und Anlieger*innen, die unter­such­ten Bäche ver­bes­sern zu wol­len, um den Weg für wich­ti­ge Maß­nah­men für die bio­lo­gi­sche Viel­falt zu ebnen. Hier hat sich gezeigt, dass Ein­zel­ge­sprä­che und gemein­sa­me Besich­ti­gun­gen vor Ort am besten geeig­net waren um Gemeindevertreter*innen und Anlieger*innen mit ins Boot zu holen. Die dann umge­setz­ten Maß­nah­men wur­den öffent­lich­keits­wirk­sam beglei­tet, um mög­lichst vie­le wei­te­re Kom­mu­nen und Anlieger*innen zu einer natur­na­hen Gestal­tung ihrer Fließ­ge­wäs­ser zu ermutigen.

Aus den Pro­jekt­er­fah­run­gen wur­de anschlie­ßend eine Pra­xis­bro­schü­re erstellt. Sie soll Gemeindevertreter*innen unter­stüt­zen, den Hand­lungs­be­darf an ihren Bächen zu erken­nen und Maß­nah­men zur öko­lo­gi­schen Ver­bes­se­rung umzu­set­zen. Mehr Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt und die Pra­xis­bro­schü­re zum Down­load sind zu fin­den unter: www​.lbv​.de/​l​e​b​e​n​d​i​g​e​-​b​a​e​che.

Infor­ma­tio­nen zur UN-Deka­de „Bio­lo­gi­sche Viel­falt“ und dem Wettbewerb

Die Ver­ein­ten Natio­nen haben den Zeit­raum von 2011 bis 2020 als UN-Deka­de Bio­lo­gi­sche Viel­falt aus­ge­ru­fen, um dem welt­wei­ten Rück­gang der Natur­viel­falt ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein breit ver­an­ker­tes Bewusst­sein in unse­rer Gesell­schaft für den gro­ßen Wert der Natur ist eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung. Die UN-Deka­de Bio­lo­gi­sche Viel­falt in Deutsch­land lenkt mit dem Son­der­wett­be­werb „Sozia­le Natur – Natur für alle“ den Blick auf die Chan­cen, die die Natur für den sozia­len Zusam­men­halt bie­tet. Aus­ge­zeich­net wer­den vor­bild­li­che Pro­jek­te an der Schnitt­stel­le von Natur und sozia­len Fra­gen, die zei­gen, wie kon­kre­te Maß­nah­men prak­tisch aussehen.

Über die Aus­zeich­nung von Pro­jek­ten ent­schei­det eine unab­hän­gi­ge Fach­ju­ry, an der Vertreter*innen aus unter­schied­li­chen gesell­schaft­li­chen Grup­pen betei­ligt sind. Die UN-Deka­de Fach­ju­ry tagt zwei­mal im Jahr. Zur Betei­li­gung am Wett­be­werb bestehen kei­ne Fri­sten. Eine ent­spre­chen­de Bewer­bung als UN-Deka­de-Pro­jekt erfolgt online bei der Geschäfts­stel­le UN-Deka­de Bio­lo­gi­sche Viel­falt unter www​.unde​ka​de​-bio​lo​gi​sche​viel​falt​.de.

Der Begriff „bio­lo­gi­sche Viel­falt“ umfasst die Viel­zahl der Tier- und Pflan­zen­ar­ten sowie die Viel­falt der Mikro­or­ga­nis­men und Pil­ze. Ein­be­zo­gen wird auch die gene­ti­sche Viel­falt inner­halb der Arten, die sich bei Pflan­zen in den ver­schie­de­nen Sor­ten wie­der­spie­gelt und sich bei Tie­ren mit den Ras­sen ver­bin­det. Aber auch die ver­schie­de­nen Lebens­räu­me und kom­ple­xe öko­lo­gi­sche Wech­sel­wir­kun­gen sind Teil der bio­lo­gi­schen Viel­falt. Die Bio­di­ver­si­tät ist Vor­aus­set­zung für das Funk­tio­nie­ren der Öko­sy­ste­me mit ihren ver­schie­de­nen Ökosystemleistungen.