Bam­berg: ETA Hoff­mann Thea­ter stellt die Spiel­zeit 2020/21 vor

Foto v.li. Zwei­ter Bür­ger­mei­ster der Stadt Bam­berg Jonas Glü­sen­kamp, Inten­dan­tin Sibyl­le Broll-Pape, Chef­dra­ma­turg Rem­si Al Kha­li­si
Foto: © Seba­sti­an Quenzer

Wo ste­hen wir? ETA Hoff­mann Thea­ter stellt die Spiel­zeit 2020/​21vor Das ETA Hoff­mann Thea­ter Bam­berg hat am Diens­tag, den 19. Mai, die neue Spiel­zeit vor­ge­stellt. Die Sai­son 2020/21 wird das Mot­to „Wo ste­hen wir?“ tra­gen. Das Coro­na­vi­rus zwingt die Gesell­schaft bei aller Ten­denz zur Abschot­tung vor allem zur Zusam­men­ar­beit, glo­bal im wis­sen­schaft­li­chen, poli­ti­schen, wirt­schaft­li­chen Bereich, per­sön­lich in der direk­ten Nach­bar­schaft. Ob die Welt sich „nach Coro­na“ ändern wird und wenn ja wie, ver­mag sicher gera­de nie­mand zu sagen. Aber die Situa­ti­on for­dert eine Bestands­auf­nah­me. Dazu wol­len auch wir als Thea­ter bei­tra­gen mit einer Spiel­zeit, die sich unter der Fra­ge­stel­lung „Wo ste­hen wir?“ mit unse­rer Stand­ort­be­stim­mung in gesell­schafts­po­li­ti­scher wie indi­vi­du­el­ler Hin­sicht beschäftigt.Für die neue Spiel­zeit nimmt das ETA Hoff­mann Thea­ter 12 Neu­pro­duk­tio­nen ins Pro­gramm, davon zwei Urauf­füh­run­gen und zwei Erst­auf­füh­run­gen. In Anton Tschechows Komö­die „Der Kirschgarten“(Regie: Sibyl­le Broll-Pape) tref­fen die nost­al­gi­schen Bewah­rer auf den blitz­ge­schei­ten Auf­stei­ger, der erkannt hat, dass die Zukunft Sen­ti­men­ta­li­tä­ten nicht ver­zei­hen wird. Björn SC Deig­ners Thea­ter­stück „Die Poli­zey“ (Urauf­füh­rung: Dani­el Kun­ze) ist ein Auftragswerk,welches basie­rend auf Schil­lers Frag­ment „Die Poli­zey“ Poli­zei­ge­schich­te eben­so wie Ver­schwö­run­gen in und um den Poli­zei­ap­pa­rat unter­sucht. Die Kli­ma­tri­lo­gie „para­dies fluten/​hungern/​spielen“ (Erst­auf­füh­rung aller drei Tei­le: Cil­li Dre­xel) beleuch­tet die Migra­ti­ons­strö­me und die Aus­beu­tung von Mensch und Natur vor histo­ri­schem Hin­ter­grund –mit beun­ru­hi­gen­den Erkennt­nis­sen für das 21. Jahrhundert.

Das Weih­nachts­mär­chen 2020 wird „Herr Bel­lo und das blaue Wun­der“ des berühm­ten Bam­ber­ger Kin­der­buch­au­tors Paul Maar sein. Regie führt Jana Vet­ten. In Mark Ravenhills „Der Stock“ (Deutsch­spra­chi­ge Erst­auf­füh­rung: Mat­thi­as Köh­ler) kommt durch die gna­den­los-bis­si­gen Dia­lo­ge der Kern der Debat­te um Macht­miss­brauch zum Vor­schein, alt­her­ge­brach­te Auf­fas­sun­gen zer­bre­chen an den Anfor­de­run­gen der Gegen­wart. Mit „Gott ist 3 Frau­en (Gi3F)“ (Urauf­füh­rung: Jakob Weiss) ent­wirft Miros­la­va Svo­li­ko­va fein und leicht eine Schöp­fungs­ge­schich­te, die das mensch­li­che Irren und Stre­ben zwin­kernd begut­ach­tet. „Effin­gers“ ist ein gro­ßer Fami­li­en­ro­man. Er beginnt mit einem Brief des 17-Jäh­ri­gen Paul Effin­ger und endet mit dem Abschieds­brief des nun­mehr 80-Jäh­ri­gen kurz vor der Depor­ta­ti­on in die Ver­nich­tungs­la­ger 1942. Regie führt Sibyl­le Broll-Pape.Ausgehend von Han­nah Are­ndts Schrif­ten zum „Bösen“ will sich das ETA Hoff­mann Thea­ter mit der gro­ßen Den­ke­rin des 20. Jahr­hun­derts beschäf­ti­gen. „Die Bana­li­tät des Bösen“wird von Cle­mens Bech­tel inszeniert.„Der Riss durch die Welt“ (Regie: Sibyl­le Broll-Pape) ist Roland Schim­mel­p­fen­nigs neue­stes Stück, in dem er sei­ne Figu­ren mit einem gött­li­chen Fin­ger­schnip­sen rasant von Cham­pa­gner­lau­ne in apo­ka­lyp­ti­sche Düster­nis sprin­gen lässt. Ödön von Hor­váths Volks­stück „Kasi­mir und Karoline“in der Regie von Ste­fan Otte­ni nimmt das Publi­kum mit auf das Münch­ner Okto­ber­fest in Zei­ten der Wirt­schafts­kri­se. In „Gold“ von Phil­ipp Gärt­ner (Regie: Wil­ke Weer­mann) geht der Spät­ka­pi­ta­lis­mus. Alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen zu unse­rem aktu­el­len Spiel­plan fin­den Sie auch online unter www​.thea​ter​.bam​berg​.de. mär­chen­haft unter und zum Abschluss der Spiel­zeit ste­hen wie­der die Cal­derón-Frei­licht­spie­le in der Alten Hof­hal­tung an. Zu sehen gibt es dort Wil­liam Shake­speares „Was ihr wollt“ in der Insze­nie­rung von Mia Constantin.