AELF Bam­berg: Wald­be­sit­zer auf­ge­passt – Bor­ken­kä­fer schwärmt aus

Der Borkenkäfer Ips typographus, bekannt als Buchdrucker. Foto: Rudolf Vornehm
Der Borkenkäfer Ips typographus, bekannt als Buchdrucker. Foto: Rudolf Vornehm

In den Land­krei­sen Bam­berg und Forch­heim ist in den näch­sten Tagen wie­der mit einem gro­ßen Schwärm­flug der Bor­ken­kä­fer zu rech­nen. Die För­ster des Amtes für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Bam­berg appel­lie­ren des­halb an die Wald­be­sit­ze­rin­nen und Wald­be­sit­zer, in den kom­men­den Wochen gründ­lich zu kon­trol­lie­ren, ob ihre Fich­ten­wäl­der befal­len sind.

„Befal­le­ne Stäm­me müs­sen rasch auf­ge­ar­bei­tet und dann ent­rin­det oder min­de­stens 500 Meter aus dem Wald trans­por­tiert wer­den“, erklärt lei­ten­der Forst­di­rek­tor Hans Schmitt­nä­gel, Lei­ter des AELF Bam­berg. Zudem sei es rat­sam, die Baum­kro­nen zu häck­seln, denn die Käfer nut­zen schon Äste ab drei Zen­ti­me­tern Durch­mes­ser als Brut­stät­te. Aber auch bis­her nicht auf­ge­ar­bei­te­tes Bruch- oder Wind­wurf­holz aus vor­aus­ge­gan­ge­nen Stür­men ist für die Käfer idea­les Brut­ma­te­ri­al und soll­te daher zügig ent­fernt wer­den. Die­se soge­nann­te „sau­be­re Wald­wirt­schaft“ ist laut Hans Schmitt­nä­gel die ein­zig wirk­sa­me und bewähr­te Metho­de, um eine Mas­sen­ver­meh­rung zu ver­hin­dern, die auch grö­ße­re Wald­flä­chen zum Abster­ben brin­gen kann. Bera­tung und Unter­stüt­zung bei der Bekämp­fung bie­ten neben den För­stern des AELF auch die forst­wirt­schaft­li­chen Zusammenschlüsse.

Wie die Sym­pto­me eines Bor­ken­kä­fer­be­falls aus­se­hen und was dann zu tun ist, wird erst­mals auch in zwei Kurz­vi­de­os der Baye­ri­schen Forst­ver­wal­tung erklärt. Die typi­schen Merk­ma­le sind gut erkenn­bar: Fri­scher Befall zeigt sich durch brau­nes Bohr­mehl, das aus­sieht wie Schnupf­ta­bak. Es sam­melt sich auf Rin­den­schup­pen, am Stamm­fuß, in Spinn­we­ben oder auf der Boden­ve­ge­ta­ti­on. In der Fol­ge fär­ben sich die Kro­nen braun und die Rin­de blät­tert ab. In sol­chen Fäl­len ist es laut Hans Schmitt­nä­gel wich­tig, auch benach­bar­te Bäu­me inten­siv zu unter­su­chen. Heu­er sei beson­ders gro­ße Wach­sam­keit gebo­ten, um eine star­ke Ver­meh­rung der Käfer zu ver­hin­dern. Denn wegen der idea­len Lebens­be­din­gun­gen im letz­ten Jahr hät­ten mehr Käfer als sonst im Boden und unter der Rin­de befal­le­ner Fich­ten überwintert.

Da die Bekämp­fung des Bor­ken­kä­fers und der Erhalt der Wäl­der im Inter­es­se der gesam­ten Gesell­schaft lie­gen, unter­stützt die Staats­re­gie­rung die Wald­be­sit­zer bei die­ser rie­si­gen Her­aus­for­de­rung mit erheb­li­chen finan­zi­el­len Mit­teln. „Und dar­über hin­aus ste­hen unse­re Revier­för­ster jedem best­mög­lich mit Rat und Tat zur Sei­te“, ergänzt Hans Schmitt­nä­gel. Detail­in­fos zur Bor­ken­kä­fer­be­kämp­fung, zu den För­der­mög­lich­kei­ten und den Ansprech­part­nern gibt es unter www​.aelf​-ba​.bay​ern​.de. Hier fin­den sich auch die bei­den neu­en Video-Tutorials.

Bor­ken­kä­fer­su­che – Tutorial

Bor­ken­kä­fer­be­kämp­fung – Tutorial