Beschäf­tig­te in Ober­fran­ken zei­gen zum Inter­na­tio­na­len Tag der Pfle­ge Flagge

„Wir alle waren, bleiben und sind systemrelevant“. Foto: ver.di
„Wir alle waren, bleiben und sind systemrelevant“. Foto: ver.di

„Wir alle waren, blei­ben und sind systemrelevant“

Auch vor der Coro­na-Pan­de­mie war klar, dass die beruf­lich Pfle­gen­den und die Arbeit im Gesund­heits- und Sozi­al­we­sen system­re­le­vant ist. „Wir freu­en uns über die öffent­li­che Aner­ken­nung, wich­ti­ger ist es aber, dass die rich­ti­gen Leh­ren aus der Kri­se gezo­gen wer­den“, so Mag­da­le­ne Wal­deck, Gewerk­schafts­se­kre­tä­rin ver.di Ober­fran­ken-West: „Wir erle­ben, dass die Arbeit im Gesund­heits- und Sozi­al­we­sen durch die Fol­gen der Öko­no­mi­sie­rung mas­siv erschwert wird. Dies sind die Kon­se­quen­zen einer jahr­zehn­te­lan­gen ver­fehl­ten Poli­tik.“ Daher macht ver.di unter dem Mot­to „Wir sind system­re­le­vant“ zum Inter­na­tio­na­len Tag der Pfle­ge auf die Bedeu­tung des Gesund­heits- und Sozi­al­we­sens in meh­re­ren Ein­rich­tun­gen der Sozi­al­stif­tung Bam­berg aufmerksam.

Die Pro­fis im Gesund­heits- und Sozi­al­we­sen mei­stern eine noch nie dage­we­se­ne Kri­se. „Es geht nicht um Held*innen, son­dern um pro­fes­sio­nell täti­ge Fach- und Hilfs­kräf­te in einem gesell­schaft­lich sen­si­blen und system­re­le­van­ten Bereich. Ange­sichts der Lei­stung und der Risi­ken, die von den Beschäf­tig­ten getra­gen wer­den, ist die For­de­rung nach einer Auf­wer­tung der Beru­fe mehr als gerecht­fer­tigt“, meint Mar­git Spie­gel, Betreu­ungs­kraft in der Alten­hil­fe der Sozi­al­stif­tung Bam­berg. Nur so wer­den die gewal­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, etwa der demo­gra­phi­schen Ent­wick­lung, zu bewäl­ti­gen sein. „Eine jahr­zehn­te­lang ver­fehl­te und auf Effi­zi­enz und Wett­be­werb getrimm­te Gesund­heits- und Sozi­al­po­li­tik muss der Bedarfs­ori­en­tie­rung wei­chen. Die Gesund­heits­ver­sor­gung und das Sozi­al­we­sen gehö­ren zum Kern der öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge – und dür­fen als sol­che nicht der Markt­lo­gik über­las­sen wer­den. Die Poli­tik muss aus der Kri­se ler­nen und Ver­ant­wor­tung über­neh­men“, erklär­te Robert Hin­ke, Lei­ter des Fach­be­reichs Gesund­heits­dien­ste in ver.di Bayern.

Aber auch die Arbeit­ge­ber ste­hen in der Pflicht. Beson­ders deut­lich wird dies an ver­schie­de­nen Bei­spie­len. Die Geschäfts­lei­tung, sowie der Ober­bür­ger­mei­ster wur­den auf­ge­for­dert, allen Beschäf­tig­ten eine Coro­na-Prä­mie zu zahlen.

In der gesam­ten Sozi­al­stif­tung, egal in wel­chem Bereich, haben die Beschäf­tig­ten die außer­ge­wöhn­li­che Situa­ti­on sou­ve­rän gemei­stert. Im Kli­ni­kum, der Alten­hil­fe, aber auch in der The­ra­pie- und Reha­toch­ter salu­dis und der Ser­vice Gesell­schaft wird mit öffent­lich aus­ge­häng­ten Trans­pa­ren­ten mit der Auf­schrift „Wir sind system­re­le­vant“ auf die Bedeu­tung der Gesund­heits­ver­sor­gung, sowie Haus­wirt­schaft, Ent­sor­gung, Info­thek, Rei­ni­gung, Alten­hil­fe, The­ra­pie, Reha und vie­len ande­ren Berei­chen auf­merk­sam gemacht.

Die Beschäf­tig­ten gehen noch einen Schritt wei­ter und ver­lei­hen ihren For­de­run­gen mit dem Tra­gen von Auf­kle­bern „System­re­le­vant“ Nach­druck. „Wir wer­den nicht locker­las­sen. Zu schnell ver­ges­sen vie­le Poli­ti­ker und Arbeit­ge­ber wie wich­tig sie uns in der aku­ten Kri­se fan­den, die längst noch nicht über­wun­den ist. Wir waren, sind und blei­ben system­re­le­vant“, so Felix Hol­land, Vor­stands­vor­sit­zen­der Fach­be­reich 3 im Bezirk Oberfranken-West.