Bam­ber­ger Jugend­hil­fe in Kri­sen­zei­ten – Wie iSo sei­ne Arbeit gestaltet

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Koch­vi­de­os, Foto­kur­se, Online-Work­outs oder vir­tu­el­le Sprech­stun­den – die Band­brei­te ist groß, die der Jugend­hil­fe­trä­ger iSo den Kin­dern und Jugend­li­chen, Eltern sowie Bezugs­per­so­nen wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie bie­tet. Aber auch intern tau­schen sich die Teams effek­tiv aus. Erfah­run­gen tei­len und die Kri­se als Chan­ce sehen, heißt dabei das Motto. 

Sozi­al­ar­beit ist in Zei­ten wie die­sen beson­ders wich­tig. Des­halb führt iSo – Inno­va­ti­ve Sozi­al­ar­beit sei­ne Arbeit trotz der Beschrän­kung mit gro­ßem Bewusst­sein und hoher Sen­si­bi­li­tät fort. Wäh­rend der Pan­de­mie bie­tet der Bam­ber­ger Jugend­hil­fe­trä­ger ein viel­fäl­ti­ges Online-Frei­zeit­an­ge­bot an. Face­book, You­Tube, Insta­gram und gene­rell der media­le Aus­tausch sind in der Coro­na-Zeit wert­vol­ler denn je. Die ver­schie­de­nen Pro­jek­te haben sich dabei eini­ges ein­fal­len lassen.

Hip-Hop, Spie­le­treff und Vide­os schneiden

Wie lan­ge schafft man es, eine Klo­pa­pier­rol­le in der Luft zu hal­ten?, fragt bei­spiels­wei­se JAM (Jugend­Ar­beits­Mo­dell im Land­kreis Bam­berg) und bei ja:ba (Offe­ne Jugend­ar­beit Bam­berg) kann jeder – natür­lich von zu Hau­se – bei einem wöchent­li­chen Online-Koch­pro­gramm gleich mit­brut­zeln. Geschlos­se­nen Türen bei iSo? – Fak­tisch schon, aber nicht vir­tu­ell. Bezie­hungs­ar­beit ist nach wie vor ange­sagt. Und, genau­so wie bei ande­ren Insti­tu­tio­nen, erfolgt die­se via Inter­net. Aber auch hier bleibt sich iSo sei­ner Phi­lo­so­phie treu: Par­ti­zi­pa­ti­on und Hil­fe zur Selbst­hil­fe sind die über­ge­ord­ne­ten The­men. Die Sozi­al­päd­ago­gin­nen und ‑päd­ago­gen regen zum Mit­ma­chen und zum sozia­len Aus­tausch an – sei es beim Spie­le­treff, bei der Anlei­tung, wie man Vide­os dre­hen und schnei­den kann, oder bei der Hip-Hop-Cho­reo­gra­phie zum Nachtanzen.

Ein gelun­ge­nes Bei­spiel: Die Action Rallye

Jeder Bereich bei iSo stellt beim „Coro­na-Pro­gramm“ sein eige­nes, auf die Bedürf­nis­se der Ziel­grup­pe zuge­schnit­te­nes Set­ting, auf die Bei­ne. So ent­wickel­te JAM bei­spiels­wei­se eine Action Ral­lye. Anna Beck, Jugend­pfle­ge­rin in Mem­mels­dorf, postier­te zwölf kniff­li­ge Rät­sel­fra­gen an einer Weg­strecke um Krem­mel­dorf. Am Ende hieß es, das Lösungs­wort zu ent­schlüs­seln. Klei­ne Hin­wei­se führ­ten durch Wie­sen, Fel­der und Wäl­der bis zum gro­ßen Ver­steck. Aus­dau­er, Geschick und Cle­ver­ness waren gefragt. Knapp 50 Kin­der und deren Fami­li­en aus mehr als zehn ver­schie­de­nen Ort­schaf­ten haben die Rät­sel gelöst und den Schatz gefun­den. Die Ral­lye wird noch an wei­te­ren Stand­or­ten stattfinden.

Arbeit in der iSo-Geschäftsstelle

Auch die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in der Geschäfts­stel­le sind aktiv. Mit­tels eines Online­dien­stes für Sprach- und Video­kon­fe­ren­zen hal­ten sie Sit­zun­gen ab, um den Trans­fer unter den Pro­jek­ten am Lau­fen zu hal­ten. So paa­ren sich neue Erfah­run­gen mit der täg­li­chen Arbeit. Home­of­fice ist genau­so ange­sagt wie Büro­ar­beit – natür­lich mit gebüh­ren­dem Abstand. „Wir neh­men unse­ren päd­ago­gi­schen Auf­trag, gera­de in die­sen schwie­ri­gen Zei­ten, sehr ernst. Denn unse­re Ziel­grup­pen brau­chen uns jetzt ganz beson­ders“, sagt Mat­thi­as Gens­ner, Geschäfts­füh­rer von iSo. Dabei reagiert der Jugend­hil­fe­trä­ger kon­ti­nu­ier­lich auf aktu­el­le Bedarfs­la­gen. Gleich­zei­tig geht er sei­nem Tages­ge­schäft nach. Ein biss­chen Aus­nah­me­zu­stand, ein biss­chen Nor­ma­li­tät – die der­zei­ti­ge Situa­ti­on erfor­dert Erfin­der­geist. Mit krea­ti­ven Ideen hat iSo seit März einen Weg ein­ge­schla­gen, der die Erfah­run­gen aus der Kri­se nutzt, um einer Neu­ori­en­tie­rung gegen­über auf­ge­schlos­sen zu sein.