Land­kreis Forch­heim: 60.000 Euro für Initia­ti­ve „Unser Sozia­les Bay­ern: wir hel­fen Zusammen!“

Senio­ren­pla­nung – „Unser Sozia­les Bay­ern: wir hel­fen Zusammen!“

Der Frei­staat Bay­ern stellt im Rah­men der Initia­ti­ve „Unser Sozia­les Bay­ern: wir hel­fen Zusam­men!“ jedem Land­kreis einen Pau­schal­be­trag von 60.000 € zur Koor­di­na­ti­on von Hil­fen für älte­re Men­schen und Men­schen mit Vor­er­kran­kun­gen bzw. Risi­ko­grup­pen, spe­zi­ell zur För­de­rung des bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments wäh­rend der Coro­na-Kri­se, zur Verfügung.

Im Land­kreis Forch­heim haben sich schnell bestehen­de Nachbarschaftshilfegruppen/​Ehren­amts­ver­mitt­lun­gen und viel­fäl­ti­ge wei­te­re Initia­ti­ven ver­netzt oder sind neu ent­stan­den, um dem vom Coro­na­vi­rus beson­ders gefähr­de­ten Per­so­nen­kreis Unter­stüt­zung in Ihrem Zuhau­se zu bie­ten (Ein­kaufs­hil­fe, Tele­fon­haus­be­such etc.).

Zur Unter­stüt­zung der Koor­di­na­ti­on der ört­li­chen Hil­fen hat der Land­kreis daher den zuge­sag­ten Pau­schal­be­trag auf die ein­zel­nen Land­kreis­ge­mein­den ver­teilt. Jede Gemein­de ent­schei­det dann direkt vor Ort eigen­stän­dig über die kon­kre­te zweck­mä­ßi­ge Ver­wen­dung der Mit­tel für die genann­ten Hilfs­an­ge­bo­te. Es gilt hier eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung der Hil­fe­st­ruk­tu­ren anzu­stre­ben, um auch in wei­te­ren oder neu­en Pha­sen, ggf. auch virus­un­ab­hän­gig, den Mehr­wert für die Ver­sor­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Ort zu erhal­ten. Bestehen­de (frei­wil­li­ge) Struk­tu­ren wie Nach­bar­schafts­hil­fen, Ver­ei­ne oder Ehren­amts­ver­mitt­lungs­an­ge­bo­te soll­ten bei der Koor­di­na­ti­on der Hil­fen vor Ort unter­stützt wer­den. Dop­pel­struk­tu­ren sol­len so ver­mie­den wer­den. Über Hilfs­an­ge­bo­te wur­de oder wird in Mit­tei­lungs­blät­tern oder mit­tels Brief­ka­sten­ein­wurf infor­miert. Inter­es­sier­te kön­nen auch Ihre Gemein­de anrufen.

Neben klas­si­schen Ein­kaufs­hil­fen wer­den auch „Zusam­men­künf­te am Tele­fon“, bei wel­chen Bür­ger anru­fen und die frei­wil­lig Enga­gier­ten selbst mit ihnen tele­fo­nie­ren oder ent­spre­chen­de Per­so­nen zusam­men­brin­gen kön­nen, ange­bo­ten. Dies dient vor allem der Ein­däm­mung von Einsamkeit.

Die Senio­ren­pla­ne­rin des Land­krei­ses, Frau Romy Eber­lein, ermit­tel­te zur Ein­schät­zung der Situa­ti­on im Land­kreis, dass vor allem allein­le­ben­de Älte­re nicht immer infor­miert sind, dass bzw. wie sie ihre eige­nen vier Wän­de ver­las­sen dür­fen. Mit­tels der aktu­el­len Kon­takt­be­schrän­kun­gen (Stand: 05.05.2020) bedarf es kei­nes trif­ti­gen Grun­des mehr, um die eige­nen vier Wän­de zu ver­las­sen. Es liegt den­noch in der eige­nen Ver­ant­wor­tung jedes Ein­zel­nen, ob er oder sie selbst ein­kau­fen geht oder zum Eigen­schutz auf Hilfs­an­ge­bo­te zurück­greift. Unter Beach­tung der Infek­ti­ons­schutz­be­stim­mun­gen, d.h. Mund-Nasen­schutz und Min­dest­ab­stand von 1,50 Metern, ist es auch mög­lich mit einer ande­ren Per­son, außer­halb der gerad­li­ni­gen Ver­wandt­schaft, spa­zie­ren zu gehen oder sich zu tref­fen. Um Infek­ti­ons­krei­se klein zu hal­ten, ist es ein prak­ti­ka­bler Weg, sich immer mit der glei­chen Per­son zu tref­fen. Gin­gen z.B. sonst zwei Älte­re gemein­sam Kaf­fee­trin­ken, könn­ten sie nun gemein­sam an die Luft gehen und sich dort unterhalten.

Frau Bar­ba­ra Kal­pen, Diplom-Geron­to­lo­gin und Mit­glied des Spre­cher­gre­mi­ums des Krei­s­se­nio­ren­rings, weist dar­auf hin, dass Sozi­al­kon­tak­te –auch auf Abstand!- vor Ein­sam­keit und Depres­si­on schüt­zen. Bewe­gung außer­halb der eige­nen vier Wän­de erhöht die Lebens­zu­frie­den­heit, da Akti­vi­tä­ten in bestimm­ten Area­len des Gehirns abneh­men, die für Grü­beln und Sor­gen zustän­dig sind. Außer­dem wird durch akti­vie­ren Umwelt­rei­ze, wie Wind, Regen, Käl­te und Hit­ze das Immun­sy­stem und der Erhalt der Mobi­li­tät gefördert.

Hinweise/​Informationen, auch für Men­schen, wel­che die Ange­bo­te vor Ort, aus Kon­takt­scheu oder ähn­li­chem, nicht anneh­men möch­ten bzw. können:

  • Das baye­ri­sche Sozi­al­mi­ni­ste­ri­um ver­weist auf die Tele­fon­hot­line von www​.neben​an​.de (Koope­ra­ti­ons­part­ner der Dia­ko­nie Deutsch­land) über wel­che Hil­fe­be­dürf­ti­ge Unter­stüt­zung in ihrer Nähe fin­den 0800–866 55 44. Hier kön­nen auch (spä­ter) Ver­ab­re­dun­gen zu gemein­sa­men Sport­ak­ti­vi­tä­ten oder zum Kar­ten spie­len getrof­fen werden.
  • Das Sil­ber­netz ver­bin­det. Kosten­los. Anonym. Hier kann ange­ru­fen wer­den, wenn man ein­fach mal reden will: 0800–470 80 90
  • Der Digi­tal-Kom­pass stellt kosten­freie Ange­bo­te für Senio­ren rund um Inter­net und Co. bereit. Unter www​.digi​tal​-kom​pass​.de bekom­men Sie wei­te­re Informationen.
  • Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Bera­tungs- und Kon­takt­stel­len sind online über den Sozi­al­at­las des Land­krei­ses zu fin­den www​.sozi​al​at​las​-fo​.de Die­ser wur­de um situa­ti­ons­be­ding­te stär­ke­re Bera­tungs­be­dar­fe im Zuge der Coro­na­pan­de­mie ange­passt (z.B. häus­li­che Gewalt an Männern).

Forch­heim, 07.05.2020

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