Kreis Kulm­bach: 1140 Beschäf­tig­te in der Bau­bran­che erhal­ten mehr Lohn

Alle Hän­de voll zu tun: Trotz Coro­na ver­zeich­net die Bau­bran­che vol­le Auf­trags­bü­cher und soli­de Umsät­ze. Jetzt pro­fi­tie­ren auch die Hand­wer­ker. Im April ist der Min­dest­lohn für Mau­rer & Co. gestie­gen. / Foto: IG Bau

1.140 Beschäf­tig­te in der Baubranche

Min­dest­lohn zum April gestie­gen 12,55 Euro ist neu­es Lohn-Mini­mum für Bau­ar­bei­ter im Kreis Kulmbach

Mau­rer mit mehr Min­dest­lohn: Für die rund 1.140 Bau­ar­bei­ter im Land­kreis Kulm­bach gilt eine neue Lohn­un­ter­gren­ze. Kei­ner, der in der Bran­che arbei­tet, darf weni­ger als 12,55Euro ver­die­nen –35 Cent mehr als bis­her. Das macht ein Plus von rund 60 Euro am Monats­en­de. Wer als Gesel­le oder ange­lern­te Kraft fach­li­ches Know-how mit­bringt, der hat sogar Anspruch auf 15,40 Euro (plus 20 Cent). Das teilt die IG BAU Ober­fran­ken mit. Die Gewerk­schaft rät den Beschäf­tig­ten des­halb, den letz­ten Lohn­zet­tel zu prü­fen. „Das Plus muss bereits mit der April-Abrech­nung auf dem Kon­to sein. Und alle 79 Bau­fir­men im Kreis Kulm­bach müs­sen die­ses Lohn-Mini­mum zah­len“, sagt Bezirks­vor­sit­zen­der Gerald Nicklas.Messlatte für gelern­te Beton­bau­er, Zim­me­rer und Flie­sen­le­ger sei jedoch der Tarif­lohn, so der Gewerk­schaf­ter. Der liegt bei aktu­ell 20,63 Euro pro Stun­de. „Hand­wer­ker sind extrem gefragt –sogar in Zei­ten von Corona.Bauarbeiter müs­sen wissen,was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anstän­di­ge Bezah­lung ver­dient. Gera­de in Klein­be­trie­ben wird das vom Chef schon mal gern ver­ges­sen“, so Nick­las. Anspruch auf den Tarif­lohn haben Gewerk­schafts­mit­glie­der, deren Fir­ma Mit­glied im Arbeit­ge­ber­ver­band ist.Nach Anga­ben von Bau­in­du­strie und ‑hand­werk ver­zeich­ne­te die Bran­che im ver­gan­ge­nen Jahr einen Rekord­um­satz von bun­des­weit knapp 140 Mil­li­ar­den Euro. Mit einem Plus von vier Pro­zent gilt die Bran­che als eine zen­tra­le Säu­le der Kon­junk­tur –wäh­rend die gesam­te Wirt­schaft nur um 0,6 Pro­zent zuleg­te. „Hier soll­te sich kein Bau­ar­bei­ter unter Wert ver­kau­fen“, betont Nicklas.