Gemein­nüt­zi­ge Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg infor­miert: „Cool blei­ben in der Krise“

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Die Gemein­nüt­zi­ge Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg informiert

Coro­na­vi­rus: Tipps für die see­li­sche Gesundheit

(Quel­le: Deut­sche Gesell­schaft für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie, Psy­cho­so­ma­tik und Nervenheilkunde)

Der Aus­bruch des neu­en Coro­na­vi­rus macht vie­len Men­schen Angst. Die mas­si­ven Ein­schrän­kun­gen im All­tags­le­ben ver­stär­ken die psy­chi­sche Bela­stung zusätz­lich. Um mit der Kri­sen-Situa­ti­on hilf­reich umzu­ge­hen, ist es aber ent­schei­dend, das see­li­sche Gleich­ge­wicht nicht zu ver­lie­ren. Die DGPPN hat fünf Emp­feh­lun­gen zusam­men­ge­stellt, die dabei hel­fen können.

  1. Infor­miert blei­ben – aber richtig

Zur­zeit gei­stern vie­le Falsch­mel­dun­gen zum Coro­na­vi­rus durch das Inter­net und auch ande­re Medi­en, die unnö­tig ver­un­si­chern und ver­äng­sti­gen. Nut­zen Sie des­we­gen nur ver­trau­ens­wür­di­ge Infor­ma­ti­ons­quel­len wie etwa Hin­wei­se des Bun­des­ge­sund­heits­mi­ni­ste­ri­ums, des Robert Koch-Insti­tuts oder der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on. Ver­mei­den Sie exzes­si­ven Medi­en­kon­sum. Push­nach­rich­ten auf dem Han­dy oder stän­dig lau­fen­de Nach­rich­ten­sen­dun­gen kön­nen Stress ver­ur­sa­chen und Sor­gen ver­stär­ken. Infor­mie­ren Sie sich regel­mä­ßig, aber bewusst.

  1. Den All­tag posi­tiv gestalten

Wenn der gewohn­te Tages­ab­lauf und sozia­le Kon­tak­te weg­bre­chen, stellt das eine Her­aus­for­de­rung für die Psy­che dar. Es ist dann nor­mal, wenn das see­li­sche Gleich­ge­wicht dar­un­ter lei­det und es Ihnen schwer­fällt, sich auf die neu­en Situa­tio­nen ein­zu­stel­len. Bestimm­te täg­li­che Rou­ti­ne­ab­läu­fe mit festen Zei­ten für Schlaf und Mahl­zei­ten hel­fen dabei, inne­re Sta­bi­li­tät zu bewah­ren. Wenn Sie von zu Hau­se arbei­ten, ist es sinn­voll, ähn­li­che Zei­ten ein­zu­hal­ten wie am Arbeits­platz. Um das see­li­sche Gleich­ge­wicht nicht zu gefähr­den, soll­te man jetzt auch beson­ders dar­auf ach­ten, den All­tag mit Akti­vi­tä­ten und Gewohn­hei­ten aus­zu­ge­stal­ten, die zum kör­per­li­chen und see­li­schen Wohl­be­fin­den bei­tra­gen kön­nen: Gön­nen Sie sich z. B. gesun­de Mahl­zei­ten, aus­rei­chend Schlaf, Bewe­gung (falls drau­ßen nicht mög­lich z. B. Gym­na­stik­übun­gen in der Woh­nung) und Akti­vi­tä­ten, die Ihnen Spaß machen und Ihnen guttun.

  1. Sich aus­tau­schen und ein­an­der helfen

Auch wenn Begeg­nun­gen mit wich­ti­gen und gelieb­ten Men­schen von Ange­sicht zu Ange­sicht zur­zeit sehr ein­ge­schränkt sind, gibt es doch heut­zu­ta­ge vie­le Mög­lich­kei­ten, trotz­dem mit­ein­an­der in Kon­takt zu blei­ben. Sich mit Freun­den und Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen über Sor­gen, Gefüh­le und den prak­ti­schen Umgang mit der Kri­se aus­zu­tau­schen, kann enorm ent­la­sten und Stress redu­zie­ren. Ins­be­son­de­re für älte­re Men­schen und Per­so­nen mit Vor­er­kran­kun­gen ist es wich­tig, sich in die­ser Situa­ti­on nicht allein­ge­las­sen zu füh­len. Ein Anruf, eine Nach­richt oder ein Brief kön­nen viel bewir­ken und die Bot­schaft „du bist nicht allein“ ver­mit­teln. Nut­zen Sie auch Video­an­ru­fe über Smart­phone oder Com­pu­ter, sofern mög­lich. Das hilft, das Gefühl von Nähe noch zu ver­stär­ken. In vie­len Nach­bar­schaf­ten gibt es zur­zeit eine Wel­le der Soli­da­ri­tät mit gegen­sei­ti­ger Unter­stüt­zung, etwa das Ange­bot an älte­re Nach­barn, Ein­käu­fe oder Besor­gun­gen zu über­neh­men. Die Unter­stüt­zung kommt nicht nur der Per­son zugu­te, die die Hil­fe emp­fängt: Auch beim Hel­fer selbst wer­den sich posi­ti­ve Gefüh­le ein­stel­len, weil er etwas Sinn­vol­les tun kann.

  1. Nega­ti­ve Gefüh­le aner­ken­nen, posi­ti­ve Gefüh­le stärken

Posi­tiv den­ken! Das klingt erst­mal nach einem abge­grif­fe­nen Rat­schlag. Jeder wird in der der­zei­ti­gen Situa­ti­on Gefüh­le von Über­for­de­rung, Stress und Sor­gen ken­nen, das sind ganz nor­ma­le Reak­tio­nen. Aus […] psy­cho­the­ra­peu­ti­scher Sicht soll­te man die­se Gefüh­le aner­ken­nen und sich selbst zuge­ste­hen. Gleich­zei­tig kann man sich aber aktiv vor­neh­men, sich nicht zu sehr in nega­ti­ve Gefüh­le hin­ein­zu­stei­gern. Kon­zen­trie­ren Sie sich statt­des­sen beson­ders auf Gedan­ken, Erleb­nis­se und Akti­vi­tä­ten, die posi­ti­ve Gefüh­le aus­lö­sen. Das kön­nen ganz ein­fa­che All­tags­din­ge sein wie etwa der Kaf­fee am Mor­gen, schö­ne Musik oder ein Anruf bei alten Freunden.

  1. Wenn es Ihnen sehr schlecht geht: pro­fes­sio­nel­le Hil­fe suchen

Wenn Sie sich psy­chisch sehr bela­stet füh­len und das Gefühl haben, Sor­gen und Äng­ste nicht allein bewäl­ti­gen zu kön­nen, soll­ten Sie pro­fes­sio­nel­le Hil­fe suchen. Haus­ärz­te, Ambu­lan­zen der Kli­ni­ken und psy­cho­so­zia­le Bera­tungs­stel­len in Ihrer Stadt oder Regi­on sind hier geeig­ne­te erste Anlauf­stel­len. Für eine fach­ge­rech­te Dia­gno­stik und eine spe­zia­li­sier­te Behand­lung aus­ge­präg­ter und anhal­ten­der psy­chi­scher Beschwer­den sind Fach­ärz­te für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie sowie ärzt­li­che und psy­cho­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­peu­ten die rich­ti­gen Ansprech­part­ner. Sie alle bau­en ange­sichts der aktu­el­len Situa­ti­on der­zeit ihre Ange­bo­te an Tele­fon- und Video-Bera­tung aus.

Neben ande­ren Kli­ni­ken bie­tet auch die Gemein­nüt­zi­ge Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg in der Stei­ger­wald­kli­nik Bur­ge­brach mit der Fach­ab­tei­lung für Psy­cho­so­ma­ti­sche Medi­zin und Psy­cho­the­ra­pie unter Chef­arzt Dr. med. Chri­stoph Leh­ner sta­tio­nä­re psy­cho­so­ma­tisch-psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lun­gen an, der­zeit ein spe­zi­ell abge­stimm­tes sta­tio­nä­res Kriseninterventionsprogramm.

Für eine sta­tio­nä­re Behand­lung wen­den Sie sich bit­te an Ihren behan­deln­den Haus­arzt, Fach­arzt oder Psy­cho­lo­gen oder direkt an das Sekre­ta­ri­at der Fach­ab­tei­lung: Tele­fon: 09546/88–510 (Mon­tag-Frei­tag 8:00–13:00 Uhr), E‑Mail: sekretariatps@​gkg-​bamberg.​de