Baye­ri­sche Krebs­ge­sell­schaft befürch­tet schlech­te­re Ver­sor­gung bei Krebs

Krebs­be­ra­tung und Nach­sor­ge wei­ter ernst nehmen!

Die Baye­ri­sche Krebs­ge­sell­schaft e.V. erhält der­zeit vie­le Anfra­gen von ver­un­si­cher­ten Krebs­pa­ti­en­ten zu Ein­schrän­kun­gen in der regu­lä­ren onko­lo­gi­schen Ver­sor­gung. Da wer­den Unter­su­chun­gen zur Abklä­rung unkla­rer Befun­de mit dem Hin­weis auf die aktu­el­le Coro­na-Situa­ti­on aus­ge­setzt und Nach­sor­ge-Ter­mi­ne auf unbe­stimm­te Zeit ver­scho­ben. Auch Reha­kli­ni­ken neh­men auf­grund der Coro­na-Kri­se kei­ne neu­en Krebs­pa­ti­en­ten auf.

Die Baye­ri­sche Krebs­ge­sell­schaft beob­ach­tet die­se Ent­wick­lung mit Sor­ge. „Krebs­pa­ti­en­ten soll­ten neu auf­tre­ten­de Sym­pto­me, Schmer­zen und Beschwer­den ernst neh­men und nicht über Wochen abwar­ten! Ein län­ge­rer Auf­schub kann sich nega­tiv auf den Krank­heits­ver­lauf aus­wir­ken und die Pro­gno­se ver­schlech­tern. Betrof­fe­ne soll­ten des­halb Unter­su­chun­gen zur Abklä­rung ver­däch­ti­ger Sym­pto­me unbe­dingt wahr­neh­men und am Ball blei­ben, wenn es dar­um geht, einen neu­en Nach­sor­ge-Ter­min zu ver­ein­ba­ren“, emp­fiehlt Prof. Gün­ter Schli­mok, Prä­si­dent der Baye­ri­schen Krebsgesellschaft.

Hin­zu kommt, dass vor allem älte­re Krebs­pa­ti­en­ten sich aus Angst vor einer Ansteckung nicht mehr in die Pra­xis oder Kli­nik trau­en. Sie schie­ben den Arzt­be­such auf und war­ten ab. „Vie­le haben sich kom­plett aus dem sozia­len Leben zurück­ge­zo­gen. Es scheint so, als füg­ten sie sich resi­gnie­rend in ihr Schick­sal. Dabei lei­den sie extrem unter der Iso­la­ti­on und der Tren­nung aus dem gewohn­ten All­tag. Die Angst und Unge­wiss­heit, wie es wei­ter­geht, bela­sten sie sehr. Gera­de sie und ihre Ange­hö­ri­gen, aber auch allen ande­ren, möch­ten wir ermun­tern, mit unse­ren Psy­cho­so­zia­len Krebs­be­ra­tungs­stel­len Kon­takt auf­zu­neh­men. Wir neh­men uns Zeit für ihre Fra­gen und sind für sie da“, betont Mar­kus Bes­se­ler, Geschäfts­füh­rer der Baye­ri­schen Krebsgesellschaft.

Um die Äng­ste und Sor­gen der Betrof­fe­nen in die­ser Aus­nah­me­si­tua­ti­on auf­zu­fan­gen, bie­tet die Baye­ri­sche Krebs­ge­sell­schaft in ihren Psy­cho­so­zia­len Krebs­be­ra­tungs­stel­len wei­ter­hin Bera­tung an. Erkrank­te und Ange­hö­ri­ge kön­nen sich per Tele­fon oder E‑Mail an die Psy­cho­so­zia­len Krebs­be­ra­tungs­stel­len und deren Außen­sprech­stun­den wen­den. Bera­tungs­zei­ten und Kon­tak­te: https://​www​.baye​ri​sche​-krebs​ge​sell​schaft​.de/​k​r​e​b​s​b​e​r​a​t​u​n​g​s​s​t​e​l​l​e​n​/​a​u​f​l​i​s​t​u​n​g​-​d​e​r​-​p​s​y​c​h​o​s​o​z​i​a​l​e​n​-​k​r​e​b​s​b​e​r​a​t​u​n​g​s​s​t​e​l​l​en/