Hirschai­der Sän­ger Andre­as Charl ver­öf­fent­licht neu­en EM-Song

„Wun­der gibts nicht, Wun­der lebt man, Wun­der las­sen WIR entstehen!“

Andre­as Charl

In Zei­ten der Kri­se müs­sen die Künst­ler beson­ders krea­tiv wer­den – außer­ge­wöhn­li­che Umstän­de erfor­dern außer­ge­wöhn­li­che Maß­nah­men. Auch Andre­as Charl aus Hirschaid geht neue Wege bei der Pro­duk­ti­on sei­ner Vide­os. Hier das Inter­view mit dem Sän­ger – doch zuerst mal das aktu­el­le Video:

Wie ist der Song entstanden?

Die eigent­li­che Idee hin­ter dem Song war eine Hym­ne für die Fuß­ball EM-2020 zu schrei­ben und damit unse­re Mann­schaft zum Sieg zu sin­gen, bzw. sie dazu zu brin­gen „Wun­der ent­ste­hen zu las­sen“. Als wir im Febru­ar die Auf­nah­men zu die­sem Song began­nen, waren wir völ­lig eupho­risch, damit tat­säch­lich auch viel­leicht einen Hit bei den vie­len Mil­lio­nen Fuß­ball­fans in Deutsch­land zu landen.

Trotz EM-Absa­ge wur­de der Titel veröffentlicht?

Andreas Charl

Andre­as Charl

Auf dem Nach­hau­se­weg von mei­ner Arbeit bei einem gro­ßen Musik­haus hör­te ich von mei­nem Pro­du­zen­ten den fina­len Mix unse­res Lie­des und hier hat es dann Klick gemacht. Bei mei­ner Arbeit habe ich es jeden Tag mit Musi­kern, Ver­an­stal­tern und Disc­jockeys zu tun, die plötz­lich durch die Absa­gen der Ver­an­stal­tun­gen vor dem Nichts stan­den. In mei­nem Bekann­ten­kreis habe ich so vie­le Gastro­no­men, die eben­falls durch die Beschrän­kun­gen vor mas­siv­sten Pro­ble­men stan­den. Dann habe ich den Song in der fina­len Ver­si­on gehört und ohne, dass wir etwas am Text geän­dert hat­ten erlang­te der Song plötz­lich eine völ­lig neue Bedeu­tung. Es stand nicht mehr Fuß­ball im Mit­tel­punkt, jetzt ging es um Men­schen, Exi­sten­zen, aber auch Hoff­nun­gen und Moti­va­ti­on die Kri­se zu überstehen.

Was ist die Idee hin­ter dem Video?

Die Idee zum Video ent­stand genau in die­sem Moment, Ich hat­te mir bild­lich vor­ge­stellt, wie nie­der­ge­schla­gen alle mei­ne Bekann­ten waren, da plötz­lich, von einer Woche auf die ande­re, eine kom­plet­te Exi­stenz gefähr­det war bzw. ist. Dann woll­te ich aber auch zei­gen, dass „Auf­ge­ben kei­ne Opti­on“ ist, dass man für das „Wun­der etwas tun“ muss, dass nach jedem Regen auch wie­der Son­ne kommt. Das klingt jetzt viel­leicht abge­dro­schen, aber genau das ist mei­ne Motivation.

Video-Dreh trotz Ausgangsverbot?

Die Umset­zung war des­halb schwie­rig, weil wir den Song JETZT ver­öf­fent­li­chen woll­ten. JETZT brau­chen die Men­schen Hoff­nung. Doch wie wir alles wis­sen lau­tet die Devi­se: Stay At Home, Blei­ben Sie zu Hau­se, also habe ich kur­zer­hand mei­ne vie­len Bekann­ten kon­tak­tiert und Ihnen den Song vor­ge­spielt. Ich habe gefragt, ob sie mich unter­stüt­zen wür­den und ein klei­nes Han­dy-Video, eben genau mit die­sen bei­den Sze­nen, dre­hen könn­ten (ein­mal ernst, und ein­mal fei­ernd). Das haben wir dann gemischt mit ein paar Impres­sio­nen der lee­ren Nürn­ber­ger Innen­stadt und einem Kame­ra-Dreh mit einer klei­nen Kame­ra auf mei­nem Weg zur Arbeit. Viel mehr Mög­lich­kei­ten hat­ten wir ja nicht.

Gibt es Reak­tio­nen von Zuhörern?

Die Reso­nanz der Hörer ist über­wäl­ti­gend: „Welch ein pas­sen­der Text! Jawoll wir brau­chen etwas das „nach vor­ne“ geht, kei­ne Trau­er­bal­la­de! Dein Lied ist der Ham­mer! Läuft in Dau­er­schlei­fe! Du ret­test mir den Tag!!“ Ist wirk­lich sehr vie­les dabei. Es läuft auch schon in den ersten Radio Sta­tio­nen, obwohl es schon recht schwer ist als „Nobo­dy“ mit einem Song im Radio gespielt zu wer­den. Da gibt es vie­le gro­ße Plat­ten­fir­men und wir dage­gen sind ein recht klei­nes Label aber wir haben eben eine Mes­sa­ge. Mich freut es, wenn die Men­schen vier Minu­ten lang ein­fach mal kurz ver­ges­sen kön­nen und danach viel­leicht mit ein paar Pro­zent­punk­ten mehr Opti­mis­mus wei­ter machen.

Wie gehen Sie mit der gegen­wär­ti­gen Coro­na-Situa­ti­on um?

Über­zeugt bin ich davon, dass es sehr vie­le schlaue Köp­fe gibt, die auch genü­gend Fach­leu­te zur Bera­tung zu Rate zie­hen, wie wir die­se Pan­de­mie am Besten über­ste­hen kön­nen. Die sich eine solch fol­gen­schwe­re Ent­schei­dung nicht leicht gemacht haben. Gene­rell glau­be ich, dass wir mit dem „Peak-Ver­mei­den“ alles rich­tig machen, auch wenn das für Vie­le ein Ritt auf der Rasier­klin­ge ist. Mei­ne Hoff­nung ist, dass wir nach Ostern mög­li­cher­wei­se wie­der die ersten Loka­le öff­nen kön­nen, die ersten klei­ne­ren Kon­zer­te wie­der begin­nen kön­nen. Den­ke für Groß­ver­an­stal­tun­gen ist es noch etwas früh, aber auch hier hof­fe ich dar­auf, dass wir in abseh­ba­rer Zeit wie­der zur Nor­ma­li­tät zurück­keh­ren kön­nen, auch wenn nach Coro­na mei­ner Mei­nung nach nichts mehr ist wie vor­her. Mein Leit­spruch im Leben war aber schon immer: Es kommt wie es kom­men soll. Wer weiß wofür die­se Kri­se gut war, auch wenn wir das jetzt noch nicht sehen.

www​.andre​as​-charl​.de
– auch bei Face­book oder Youtube