Bay­ern: Quer­ein­stieg in Zei­ten von Coro­na: Wie agi­lis Lok­füh­rer aus­bil­det und anwirbt

Trieb­fahr­zeug­füh­rer sind system­re­le­vant, das wur­de spä­te­stens mit zuneh­men­der Aus­brei­tung des Coro­na-Virus deut­lich. Der Beruf gilt als kri­sen­si­cher, denn er trägt zur öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge bei. Zuletzt litt die Bran­che unter aku­tem Fach­kräf­te­man­gel – die Suche nach Trieb­fahr­zeug­füh­rern bei agi­lis geht daher auch im Moment inten­siv wei­ter. Das Eisen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit Sitz in Regens­burg geht bei der Aus­bil­dung neue Wege. 

Seit die­sem Febru­ar berei­ten sich zwölf ange­hen­de Trieb­fahr­zeug­füh­rer bei agi­lis für ihren Umstieg auf die Schie­ne vor. Um die Aus­bil­dung der zukünf­ti­gen Lok­füh­rer auch in Zei­ten von Coro­na fort­füh­ren zu kön­nen, muss­te Aus­bil­dungs­lei­ter Mat­thi­as Mader impro­vi­sie­ren: Der­zeit heißt es online pau­ken statt Schul­bank drücken. „Wir haben den theo­re­ti­schen Unter­richt kurz­fri­stig auf ein digi­ta­les Ange­bot umstel­len kön­nen, als sich abge­zeich­net hat, dass uns das Coro­na-Virus eine gan­ze Zeit lang beschäf­ti­gen wird“, erläu­tert Mader die Maß­nah­me. Der Unter­richt kön­ne dadurch auch im Moment rei­bungs­los fort­ge­setzt wer­den. „Aber natür­lich freu­en wir uns auch auf das per­sön­li­che Wie­der­se­hen mit allen Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern“, so Mader wei­ter. Unter bestimm­ten Schutz­vor­keh­run­gen sei dies bald möglich.

Suche nach neu­en Bewer­bern per Videochat

Gleich­zei­tig bemüht sich agi­lis schon um die näch­ste Gene­ra­ti­on im Füh­rer­stand: Noch in die­sem Jahr sol­len zwei wei­te­re Aus­bil­dungs­grup­pen mit dem Quer­ein­stieg zum Trieb­fahr­zeug­füh­rer begin­nen. Bewer­ben kann sich jeder, der über eine abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung ver­fügt – der beruf­li­che Hin­ter­grund und das Alter sind dabei zweit­ran­gig. Erst­mals soll in die­sem Jahr eine Aus­bil­dungs­grup­pe direkt im Donau­tal nah an der künf­ti­gen Ein­satz­stel­le aus­ge­bil­det wer­den. Außer­dem wird wie­der eine Aus­bil­dung in Ober­fran­ken stattfinden.

Für bei­de Aus­bil­dungs­grup­pen kann man sich bereits bewer­ben. Bewer­bungs­ge­sprä­che fin­den wei­ter­hin statt – der­zeit aber eben­falls online als Video­kon­fe­renz. Bis­her habe man damit sehr gute Erfah­run­gen gemacht: „Die Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber neh­men unser Ange­bot ger­ne an, wir konn­ten schon zahl­rei­che Gesprä­che füh­ren“, erklärt agi­lis-Geschäfts­füh­rer Dr. Axel Hen­nig­hau­sen. Auch für Infor­ma­tio­nen rund um die Qua­li­fi­zie­rung ste­he die Per­so­nal­ab­tei­lung ger­ne tele­fo­nisch oder digi­tal zur Verfügung.

Der rich­ti­ge Zeit­punkt für den Umstieg

Dr. Axel Hen­nig­hau­sen ist sich sicher, dass genau jetzt die rich­ti­ge Zeit für eine beruf­li­che Neu­ori­en­tie­rung ist: „Tag­täg­lich brin­gen die Trieb­fahr­zeug­füh­rer von agi­lis zahl­rei­che Pend­ler und Schü­ler von A nach B – und zwar auch in tur­bu­len­ten Zei­ten wie die­sen. Der Quer­ein­stieg als Lok­füh­rer bie­tet Beschäf­tig­ten in wirt­schaft­lich schwä­cheln­den Bran­chen eine neue, zukunfts­si­che­re Per­spek­ti­ve.“ Die Zah­len geben ihm recht: Eine Stu­die der Alli­anz pro Schie­ne ergab, dass Lok­füh­rer noch vor Alten­pfle­gern und Klemp­nern die begehr­te­sten Arbeits­kräf­te in Deutsch­land sind. Da der ÖPNV bei der Mobi­li­tät der Zukunft eine noch grö­ße­re Rol­le spie­len wird, wird dies auch so bleiben.