Bay­reu­ther MdB Tho­mas Hacker for­dert Kinos und ande­ren Kul­tur­ein­rich­tun­gen eine Per­spek­ti­ve zu geben

HACKER: Bund und und Län­der müs­sen Kinos und ande­ren Kul­tur­ein­rich­tun­gen eine Per­spek­ti­ve geben

„Die Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft ist von den der­zei­ti­gen Schlie­ßun­gen in beson­de­rer Wei­se betrof­fen. Vor allem pri­va­te Kul­tur­ein­rich­tun­gen ste­hen am Ran­de des exi­sten­zi­el­len Über­le­bens. Eben­so wie auch die vie­len staat­li­chen Ein­rich­tun­gen sind sie ein Grund­pfei­ler unse­rer Kul­tur­land­schaft, prä­gen unse­ren All­tag und unse­re Gesell­schaft. Kul­tur ermög­licht uns Ablen­kung und Inspi­ra­ti­on, was gera­de in der aktu­el­len Zeit von beson­de­rer Bedeu­tung für die Men­schen ist. Als Aus­druck eines frei­en Gei­stes nimmt sie aber auch dar­über hin­aus eine bedeut­sa­me Rol­le in unse­rer Gesell­schaft ein und regt uns alle zum Nach­den­ken an. Die­se Aspek­te müs­sen bei der Abwä­gung der wider­strei­ten­den wirt­schaft­li­chen, kul­tu­rel­len und gesund­heit­li­chen Belan­ge hin­rei­chen­de Berück­sich­ti­gung finden.

Mor­gen am 30.4.2020 tagen wie­der Bund und Län­der und bespre­chen das wei­te­re Vor­ge­hen in die­ser beson­de­ren Situa­ti­on. Nach­dem das gesell­schaft­li­che Leben auf allen Ebe­nen in den ver­gan­ge­nen Wochen nahe­zu zum Still­stand gekom­men ist, brau­chen wir jetzt eine Per­spek­ti­ve zum Wie­der­hoch­fah­ren unse­rer Kul­tur­land­schaft. Eine Öff­nung von Kul­tur­ein­rich­tun­gen ist not­wen­dig und unaus­weich­lich. Sie kann jedoch nicht von heu­te auf mor­gen statt­fin­den, son­dern muss schritt­wei­se voll­zo­gen wer­den. Zum aktu­el­len Zeit­punkt scheint eine Öff­nung von Kinos, Thea­tern, Muse­en, Gale­rien und klei­nen Kam­mer­or­che­stern mög­lich. Sinn­vol­le Kon­zep­te wie etwa Online-Ticke­ting, Sitz­platz­re­ser­vie­run­gen mit Leer­plät­zen, Zugangs­be­schrän­kun­gen und Hygie­ne­maß­nah­men exi­stie­ren bereits. Die­se Kon­zep­te ermög­li­chen einen wich­ti­gen Teil des Kul­tur­le­bens bei über­schau­ba­rem Infek­ti­ons­ri­si­ko wie­der­zu­be­le­ben. Auch unter psy­cho­lo­gi­schen und gesund­heit­li­chen Gesichts­punk­ten ist die Mög­lich­keit der Wahr­neh­mung von Kul­tur- und damit Frei­zeit­an­ge­bo­ten nach wochen­lan­ger sozia­ler Iso­la­ti­on wich­tig. Zugleich wird dadurch gera­de den Trä­gern pri­va­ter Kul­tur­ein­rich­tun­gen die Gene­rie­rung von Ein­nah­men und die Wie­der­auf­nah­me der Beschäf­ti­gung der Ange­stell­ten ermög­licht. Die Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft benö­tigt jetzt umge­hend Pla­nungs­si­cher­heit, auch und gera­de weil eine aus­rei­chen­de Vor­be­rei­tung für die Wie­der­eröff­nung nötig ist. Dabei soll­te eine Har­mo­ni­sie­rung unter den Län­dern ange­strebt wer­den, um einen wei­te­ren föde­ra­len Flicken­tep­pich zu ver­mei­den. Daher hof­fe ich instän­dig, dass die Ver­tre­ter von Bund und Län­dern mor­gen zur glei­chen Ein­sicht gelan­gen und den ver­schie­de­nen Kul­tur­ein­rich­tun­gen einen drin­gend benö­tig­ten Zeit­plan und eine Per­spek­ti­ve geben.“