Über­ga­be und Inbe­trieb­nah­me neu­er zusätz­li­cher Beatmungs­ge­rä­te am Kli­ni­kum Forch­heim – Frän­ki­sche Schweiz gGmbH

1 Foto „Über­ga­be der neu­en Beatmungs­ge­rä­te im Foy­er des Kli­ni­kums Forch­heim – Frän­ki­sche Schweiz“ (v. l. n. r.: Pro­ku­rist Oli­ver Amon, Geschäfts­füh­rer Sven Oel­kers, MdL Micha­el Hof­mann, Ober­bür­ger­mei­ster Uwe Kirsch­stein, Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml, Land­rat und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der Dr. Her­mann Ulm, Chef­arzt Dr. med. Ulrich von Hint­zen­stern, Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. med. Jür­gen Gschossmann)

1 Foto „Instal­la­ti­on Beatmungs­ge­rä­te Auf­wach­raum“ (v. l. n. r.: MdL Micha­el Hof­mann, Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. med. Jür­gen Gschoss­mann, Land­rat und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der Dr. Her­mann Ulm, Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml, Geschäfts­füh­rer Sven Oelkers)

Bei einer schwe­ren COVID-19 Erkran­kung kann die Lun­ge den lebens­wich­ti­gen Aus­tausch mit Sau­er­stoff im Kör­per nicht mehr gewähr­lei­sten. Der Pati­ent muss künst­lich beatmet wer­den. Das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz hat durch den Kauf und die Inbe­trieb­nah­me von vier neu­en kom­ple­xen Hoch­lei­stungs­ge­rä­ten sei­ne Kapa­zi­tä­ten auf der Inten­siv­sta­ti­on erweitert.

Es han­delt sich um vier fahr­ba­re Inten­siv­be­atmungs­ge­rä­te der Schwei­zer Fir­ma Hamil­ton Medi­cal: C3 mit Luft­be­feuch­ter H900 und High­Flow O2, die auf­ge­baut, geprüft und in Betrieb genom­men wer­den. Anschlie­ßend wer­den Ärz­te und Inten­siv­pfle­ge­kräf­te in die Hand­ha­bung unterwiesen.

Der Geschäfts­füh­rer des Kli­ni­kums, Sven Oel­kers, sagt: „Mit der Erwei­te­rung der Aus­stat­tung um vier Beatmungs­ge­rä­te und den dann zur Ver­fü­gung ste­hen­den zwölf Inten­siv­bet­ten am Stand­ort Forch­heim sind wir gut gerü­stet für die wei­te­re Ver­sor­gung der COVID-19 Pati­en­ten im Land­kreis Forch­heim. Mein Dank gilt dem Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge für die schnel­le Zusa­ge und finan­zi­el­le Unter­stüt­zung.“ Dem schließt sich auch Land­rat und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der Dr. Her­mann Ulm an: „Es ist gut zu wis­sen, dass unser Kli­ni­kum für den Ernst­fall gut auf­ge­stellt ist. Dafür war auch die Beschaf­fung der Gerä­te geboten.“

„Mehr als 300 Beatmungs­ge­rä­te wur­den bereits an Kran­ken­häu­ser in Bay­ern aus­ge­lie­fert, wei­te­re wer­den in den näch­sten Tagen ver­teilt. Dies geschieht ange­passt an die aktu­el­le COVID-19-Aus­bruchs­si­tua­ti­on vor Ort. Hin­zu kom­men Gerä­te, die auf Initia­ti­ve der Kran­ken­häu­ser selbst über eige­ne Kon­tak­te bestellt wur­den, wie im Fall von Forch­heim. Für sie über­nimmt der Frei­statt die Kosten zu 100 Pro­zent“, erläu­tert die baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml.

„Am 31. März wur­den die Gerä­te von uns bean­tragt, am 1. April kam die Zusa­ge vom Lei­ten­den Mini­ste­ri­al­rat des Refe­ra­tes 22, so dass umge­hend die Bestel­lung erfol­gen konn­te. Knapp drei Wochen spä­ter sind die Gerät­schaf­ten ein­satz­be­reit – nicht selbst­ver­ständ­lich in der aktu­el­len Zeit, wo medi­zi­ni­sches Gerät und Ver­brauchs­ma­te­ri­al auf­grund der hohen Nach­fra­ge fast nicht ver­füg­bar sind. Eine gro­ße Aner­ken­nung auch für unse­ren Ein­kauf am Kli­ni­kum unter Lei­tung von Herrn Oli­ver Amon, der durch sein Enga­ge­ment die schnel­le Beschaf­fung ermög­licht hat,“ so Geschäfts­füh­rer Sven Oelkers.

Zur Aus­stat­tung einer Inten­siv­sta­ti­on gehö­ren neben einem Beatmungs­ge­rät Moni­to­re, an denen die Vital­da­ten des Pati­en­ten abge­le­sen wer­den kön­nen, Spritzen‑, Infu­si­ons­pum­pen und natür­lich erfah­re­nes Fach­per­so­nal. Die­sem sei an der Stel­le ganz herz­lich gedankt für den tol­len Ein­satz in die­sen unge­wöhn­li­chen Zeiten.

Der Ärzt­li­che Direk­tor, Prof. Dr. med. Jür­gen Gschoss­mann, betont: „Obwohl sich aktu­ell die Dra­ma­tik die­ser Pan­de­mie abschwächt, gilt es wei­ter­hin wach­sam zu blei­ben. Die zusätz­li­chen Beatmungs­ge­rä­te tra­gen dazu bei, dass wir für eine mög­li­che zwei­te Coro­na­wel­le noch bes­ser auf­ge­stellt sind.“

Dr. med. Ulrich von Hint­zen­stern, Chef­arzt der Abtei­lung für Anäs­the­sie und Inten­siv­me­di­zin am Stand­ort Forch­heim, erläu­tert: „Je schwe­rer das Lun­gen­ver­sa­gen infol­ge einer Coro­na­vi­rus-Infek­ti­on ist, desto inva­si­ver muss die Beatmung sein, d.h. der Pati­ent wird kon­trol­liert beatmet ohne Eigen­at­mungs­an­teil. Mit die­sen neu­en Beatmungs­ge­rä­ten kön­nen sämt­li­che moder­nen inva­si­ven und nicht­in­va­si­ven Beatmungs­for­men durch­ge­führt werden.“

Bei der nicht-inva­si­ven Beatmung wird die eigen­stän­di­ge Atmung mit einer Über­druck­maske (CPAP – con­ti­nuous posi­ti­ve air­way pres­su­re) unter­stützt. Die­se Form der Beatmung ist für vie­le kri­ti­sche Coro­na-Pati­en­ten sehr hilf­reich und man benö­tigt kei­ne Narkose.

Das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz hat sich für die­sen Modell­typ ent­schie­den, weil die Inten­siv­sta­ti­on bereits über ein Inten­siv­be­atmungs­ge­rät der Fir­ma Hamil­ton verfügt.

Ulrich von Hint­zen­stern erklärt: „Von allen bis­her vor­han­de­nen Inten­siv­be­atmungs­ge­rä­ten zeich­net sich die­ses Gerät durch die intel­li­gen­te­ste und zukunfts­ori­en­tier­te Tech­no­lo­gie aus. Daher war es unser Ziel, die zusätz­li­chen Bett­plät­ze am Stand­ort Forch­heim mit Gerä­ten die­ser Tech­no­lo­gie aus­zu­stat­ten, um alle For­men von Beatmungs­pro­ble­men von Inten­siv­pa­ti­en­ten inkl. des aku­ten Lun­gen­ver­sa­gens, wie sie z.B. im Zusam­men­hang mit einer schwe­ren „Coro­na-Infek­ti­on“ ent­ste­hen kön­nen, opti­mal the­ra­pie­ren zu können.“

Theo­re­tisch kön­nen im Kli­ni­kum am Stand­ort Forch­heim 270 Plät­ze an die Sau­er­stoff­lei­tun­gen ange­schlos­sen wer­den. Der Druck genügt, um maxi­mal 130 Pati­en­ten gleich­zei­tig zu beatmen. Der Inhalt des Sau­er­stoff­tanks mit einem Volu­men von 5.145 kg Sau­er­stoff reicht aus, um zwölf Pati­en­ten ca. 22 Tage unun­ter­bro­chen mit 100 pro­zen­ti­gem O2 zu beatmen, wenn kein zusätz­li­cher Ver­brauch stattfindet.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen:

  • Täg­lich tagt im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz das Kri­sen­team, bestehend aus Geschäfts­füh­rung, Chef­ärz­ten, Pfle­ge­lei­tung und Hygie­ne­be­auf­trag­ten, um die aktu­el­le, sich ste­tig ändern­de Infor­ma­ti­ons­la­ge für die Pla­nung des Pan­de­mie­falls zu berück­sich­ti­gen. „Wir berei­ten uns, unter den täg­lich wech­seln­den Rah­men­be­din­gun­gen, best­mög­lich auf die Ver­sor­gung der COVID-19 Pati­en­ten vor“, sagt der Geschäfts­füh­rer, Sven Oelkers.
  • Neu­ein­tei­lung der Sta­tio­nen: Bei der logi­sti­schen Neu­ein­tei­lung der Sta­tio­nen hat­te die strik­te Tren­nung der posi­tiv auf den Coro­na­vi­rus Gete­ste­ten von den Ver­dachts­fäl­len und den Nicht­in­fi­zier­ten ober­ste Prio­ri­tät. Eine Sta­ti­on ist zur Iso­lier­sta­ti­on umge­wan­delt wor­den. Dort wer­den die bestä­tig­ten Ver­dachts­fäl­le unab­hän­gig vom Fach­ge­biet aufgenommen.

Eine zwei­te Sta­ti­on ist zu einer wei­te­ren Iso­lier­sta­ti­on umge­wan­delt wor­den. Dort wer­den die unge­klär­ten Ver­dachts­fäl­le behan­delt, bis ein posi­ti­ves oder nega­ti­ves Ergeb­nis vom Labor vorliegt.

  • Auf der Inten­siv­sta­ti­on wer­den auch die COVID-19 Pati­en­ten inten­siv­me­di­zi­nisch ver­sorgt. Die Anzahl der Inten­siv­bet­ten mit Beatmungs­ge­rä­ten wur­de in den Pla­nun­gen von acht Plät­zen mit 7 Beatmungs­ge­rä­ten auf zwölf Plät­ze erhöht.
  • Kli­ni­kums­mit­ar­bei­ter schüt­zen: Um zu ver­hin­dern, dass sich Mit­ar­bei­ter des Kli­ni­kums anstecken, wird Per­so­nal, wel­ches vom Gesund­heits­amt als Kon­takt­per­son der ersten Kate­go­rie (direk­ter unge­schütz­ter Kon­takt mit posi­ti­ven Fall, min­de­stens 15 Minu­ten) ein­ge­stuft wur­de, grund­sätz­lich auf SARS-CoV‑2 unter­sucht und ist für 14 Tage nach Kon­takt zur erkrank­ten Per­son häus­lich abzu­son­dern, auch wenn die betrof­fe­ne Per­son kei­ne Sym­pto­me entwickelt.
  • Aktu­el­le Zah­len: 197 Infi­zier­te im Land­kreis Forch­heim, davon sind bereits 150 gene­sen; aktu­ell befin­den sich im Kli­ni­kum Forch­heim – Frän­ki­sche Schweiz zwei Per­so­nen auf der Nor­mal­sta­ti­on und eine Per­son auf der Intensivstation