Forch­hei­mer Kin­der­schutz­bund sieht Kin­der wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie gefährdet

Kin­der in der Coro­na-Pan­de­mie – 20 Jah­re Recht auf gewalt­frei­es Aufwachsen

Zum Tag der gewalt­frei­en Erzie­hung am 30.04.2020 befürch­tet der Kin­der­schutz­bund Kreis­ver­band Forch­heim, dass das Kin­der­recht auf gewalt­freie Erzie­hung in der Coro­na-Pan­de­mie gefähr­det ist.

Neben dem gene­rel­len Bedarf nach kon­se­quen­ten Maß­nah­men zur Ver­hü­tung von Gewalt gegen Kin­der und Jugend­li­che besteht aktu­ell das Risi­ko einer Gewaltzunahme:

„Ins­be­son­de­re wäh­rend der aktu­el­len Coro­na Pan­de­mie darf die Poli­tik das Risi­ko der ver­deck­ten Gewalt gegen Kin­der nicht aus den Augen ver­lie­ren. Schließ­lich ist durch die Redu­zie­rung von Kita- und Schul­be­trieb, die sozia­le Auf­merk­sam­keit gerin­ger gewor­den. Eine Schnell­ab­fra­ge durch das Baye­ri­sche Fami­li­en­mi­ni­ste­ri­um bei den Jugend­äm­tern im Land, kann zu mehr Klar­heit über die tat­säch­li­che Lage in Fami­li­en bei­tra­gen. Bis­her spe­ku­lie­ren wir alle nur“, sagt die Vor­sit­zen­de Eli­sa­beth Hümmer.

Die Ver­ord­nun­gen zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie wer­den vom Kin­der­schutz­bund aus­drück­lich unter­stützt. Den­noch zei­gen sich Kin­der­schüt­ze­rin­nen und Kin­der­schüt­zer in ganz Deutsch­land befrem­det dar­über, dass über die Auf­nah­me des Spiel­be­triebs der Bun­des­li­ga oder die Eröff­nung von Möbel­häu­sern enga­giert dis­ku­tiert wird, wäh­rend die Bedürf­nis­se von Kin­dern und ihren Fami­li­en nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le spielen.

„Wir grei­fen aktu­ell tief in die Grund­rech­te von Kin­dern ein: Wir iso­lie­ren sie von ihren Spiel­ka­me­ra­den. Wir begren­zen sie in ihrem ver­brief­ten Recht auf Bil­dung. Und wir ent­hal­ten ihnen aus­rei­chend kör­per­li­che Bewe­gung vor. Auch das sind For­men der Gewalt. Es braucht eine Debat­te dar­über, wie wir Betreu­ungs­ein­rich­tun­gen und Schu­len schritt­wei­se öff­nen kön­nen. Und die­se Debat­te muss die Bedürf­nis­se der Kin­der im Blick haben – nicht nur die der Lei­stungs­ge­sell­schaft“, so DKSB-Prä­si­dent Heinz Hilgers.

„Der Tag der gewalt­frei­en Erzie­hung wird in Deutsch­land seit 2004 began­gen. Seit dem Jahr 2000 gilt in Deutsch­land das Recht des Kin­des auf Gewalt­freie Erzie­hung. Nach jah­re­lan­ger Lob­by­ar­beit hat vor allem der Kin­der­schutz­bund ent­schei­dend dazu bei­getra­gen, die­ses Recht zu ver­wirk­li­chen“, sagt Vor­sit­zen­de Eli­sa­beth Hümmer.

Der Tag soll dar­an erin­nern, dass die gesam­te Gesell­schaft die Ver­ant­wor­tung für das gewalt­freie Auf­wach­sen von Kin­dern trägt. Zudem soll er Eltern ermu­ti­gen, ihr Ide­al einer gewalt­frei­en Erzie­hung Wirk­lich­keit wer­den zu lassen.