Ebrach: Bund Natur­schutz und Freun­des­kreis zum Tag des Bau­mes – Lasst die dicken Buchen leben!

Lasst die dicken Buchen leben! / Foto: Privat

Zum Tag des Bau­mes appel­lie­ren BUND Natur­schutz (BN) und Freun­des­kreis Natio­nal­park Stei­ger­wald an die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung und die Baye­ri­schen Staats­for­sten, das Fäl­len der dicken Bäu­me in der Natio­nal­park-Kulis­se im Nord­stei­ger­wald zu stop­pen! Die Natur­schutz­ver­bän­de kri­ti­sie­ren, dass gezielt der größ­te Teil der dicken Buchen Zug um Zug ent­nom­men wird. „Damit wird deut­lich, dass es den Baye­ri­schen Staats­for­sten aktu­ell nicht dar­um geht die­se Buchen zu schüt­zen und rich­tig alt wer­den zu las­sen, son­dern den größ­ten Teil zu nut­zen“ kri­ti­siert Ralf Strauß­ber­ger, Geschäfts­füh­rer des Freun­des­krei­ses und BN-Wald­re­fe­rent. Die Ver­bän­de for­dern die Aus­wei­sung des Natio­nal­parks und als ersten Schritt den „Hohen Buche­nen Wald“ und den Stoll­ber­ger Forst als Natur­wald­ge­biet zu schützen. 

„Bei Wald­be­gän­gen stel­len wir immer wie­der fest, dass vie­le dicke Bäu­me gefällt am Weges­rand lie­gen, noch mehr von ihnen sind zum Fäl­len aus­ge­zeich­net. Wir hal­ten einen Natio­nal­park im Stei­ger­wald für über­fäl­lig, damit wenig­stens die noch vor­han­de­nen dicken Buchen auch alt wer­den kön­nen“, so Strauß­ber­ger. Denn gera­de alte Bäu­me sind ent­schei­dend für die Arten­viel­falt, weil erst ab einem höhe­ren Alter über 180 – 200 Jah­ren wich­ti­ge Lebens­räu­me für Vögel, Fle­der­mäu­se, Insek­ten oder Pil­ze ent­ste­hen. Von Natur aus kön­nen die Buchen über 300 Jah­re alt und über 1,50 Meter dick wer­den – das heißt rund dop­pelt so alt und so dick, wie sie im Wirt­schafts­wald wer­den. So könn­ten sie im Stei­ger­wald in einem bewirt­schaf­tungs­frei­en Natur­wald noch vie­le Jahr­zehn­te Koh­len­stoff spei­chern und so als effek­ti­ve Koh­len­di­oxid-Sen­ke wirken.

Das Büro des Freun­des­krei­ses wird immer wie­der von Wald- und Natur­freun­den auf mas­si­ve Ein­grif­fe im Rah­men der Holz­ern­te hin­ge­wie­sen. „Selbst Leu­te, die ursprüng­lich kei­nen Natio­nal­park woll­ten, spre­chen uns dar­auf an, dass das mit der Holz­ern­te immer schlim­mer wird“, so Ulla Reck vom Infor­ma­ti­ons­bü­ro in Ebrach.