Huml und Ger­lach: „Bay­ern setzt bei der Ein­däm­mung der Coro­na-Pan­de­mie auch auf digi­ta­le Lösungen“

Bay­erns Con­tain­ment-Stra­te­gie und neue Behör­den­soft­ware Bay­SIM vorgestellt

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach. (Quelle: StMGP/Andi Frank)

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml und Bay­erns Digi­tal­mi­ni­ste­rin Judith Ger­lach. (Quel­le: StMGP/​Andi Frank)

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml und Bay­erns Digi­tal­mi­ni­ste­rin Judith Ger­lach haben am Don­ners­tag in Mün­chen die baye­ri­sche Con­tain­ment-Stra­te­gie im Kampf gegen die Coro­na-Pan­de­mie und die neue Unter­stüt­zungs-Soft­ware für die Gesund­heits­äm­ter Bay­SIM („Baye­ri­sches System für Infek­ti­ons­ket­ten­ma­nage­ment“) vor­ge­stellt. Über die­se Online-Platt­form kön­nen infi­zier­te Per­so­nen und deren Kon­takt­per­so­nen ein­fach von den Behör­den erfasst wer­den. Außer­dem kön­nen Infi­zier­te selbst­stän­dig Sym­ptom-Checks durch­füh­ren und die­se Daten an die Gesund­heits­be­hör­den über­mit­teln. Bereits in den näch­sten Tagen soll mit dem Roll-Out an die Gesund­heits­äm­ter begon­nen werden.

Mini­ste­rin Huml beton­te: „Mit unse­rer Con­tain­ment- und Tra­cing-Stra­te­gie wol­len wir die best­mög­li­che Ein­däm­mung, Rück­ver­fol­gung und Unter­bre­chung von Coro­na­vi­rus-Infek­ti­ons­ket­ten errei­chen. Dabei hel­fen in den Gesund­heits­äm­tern mehr als 3.000 zusätz­li­che Mit­ar­bei­ter. Sie bil­den soge­nann­te Cont­act Tra­cing Teams. Rund 190 Teams sind schon im Ein­satz, ins­ge­samt sol­len es bis zu 650 wer­den. Die per­so­nal­in­ten­si­ve Kon­tak­ter­mitt­lung, Kon­takt­nach­ver­fol­gung und Qua­ran­tä­ne­über­wa­chung kann dabei jetzt digi­tal unter­stützt werden.“

Mini­ste­rin Ger­lach unter­strich: „Digi­ta­li­sie­rung kann uns bei der Kri­sen­be­wäl­ti­gung enorm hel­fen. Die zen­tra­le Online-Platt­form Bay­SIM ermög­licht eine über­re­gio­na­le Zusam­men­ar­beit der baye­ri­schen Gesund­heits­be­hör­den. Außer­dem wird Dop­pel­ar­beit bei der Erfas­sung von Kon­takt­per­so­nen über Land­kreis­gren­zen hin­weg ver­mie­den und der Daten­fluss an über­ge­ord­ne­te Stel­len beschleu­nigt und erleich­tert. Bay­ern ist damit bun­des­weit Vorreiter.“

Mit Blick auf die Debat­te um die geplan­te Coro­na-App des Bun­des sag­te Ger­lach: „Die­se App könn­te eine wich­ti­ge Ergän­zung unse­rer Ein­däm­mungs-Stra­te­gie sein. Lei­der wird momen­tan viel Zeit und Ver­trau­en ver­spielt. Dadurch wird ris­kiert, dass die Akzep­tanz der Men­schen schon vor der App-Ein­füh­rung ver­lo­ren geht. Der Bund braucht hier eine kla­re und trans­pa­ren­te Linie, die er nach­voll­zieh­bar kom­mu­ni­zie­ren muss. Wich­tig ist uns, dass man an der Frei­wil­lig­keit der Nut­zung der App fest­hält, dass sie daten­schutz­kon­form aus­ge­stal­tet ist und dass sie durch offe­ne Quell­codes für Drit­te zugäng­lich ist, im Sin­ne einer euro­päi­schen Lösung.“