Teich­wirt­schaft in Coro­na-Zei­ten – Infos der Fach­be­ra­tung für Fischerei

Abfischung eines Karpfenteiches. (Foto: Christian Porsch)
Abfischung eines Karpfenteiches. (Foto: Christian Porsch)

Auf­grund der Coro­na-Kri­se kommt es auch in der ober­frän­ki­schen Teich­wirt­schaft zu Ein­schrän­kun­gen. Betrie­be, die der­zeit ihre Karp­fen nicht wie gewohnt ver­mark­ten kön­nen, müs­sen die­se zurück in die Tei­che set­zen. Die Fach­be­ra­tung für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken infor­miert über die Aus­wir­kun­gen auf mög­li­che För­der­mit­tel im Rah­men des Kul­tur­land­schafts­pro­gramms (KULAP) und gibt einen ersten Rück­blick auf die aktu­el­le Entwicklung.

„Die Coro­na-Kri­se hat Aus­wir­kun­gen auf nahe­zu alle Berei­che unse­rer Gesell­schaft, auch auf die hei­mi­sche Teich­wirt­schaft. Unse­re Fach­be­ra­tung für Fische­rei beglei­tet die ober­frän­ki­sche Teich­wirt­schaft durch die­se her­aus­for­dern­de Zeit, infor­miert über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen und steht den Teich­wir­ten für Fra­gen zur Ver­fü­gung“, ver­si­chert Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

Wenn Betrie­be gezwun­gen sind, nicht ver­kauf­te Karp­fen aus den Win­terun­gen und Häl­te­run­gen zurück in die Tei­che zu set­zen, kann es in Tei­chen mit einer KULAP-För­de­rung zu Über­schrei­tun­gen der Besatz­ober­gren­zen kommen.

Nach einer Mit­tei­lung des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten sol­len Betrie­be, die davon betrof­fen sind, sol­che Fäl­le ihrem zustän­di­gen Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten bis spä­te­stens inner­halb von 15 Arbeits­ta­gen nach Abschluss des Besat­zes schrift­lich mel­den und einen Fall höhe­rer Gewalt gel­tend machen. Dies habe zur Fol­ge, dass trotz der Über­schrei­tung der Besatz­ober­gren­ze kei­ne Sank­ti­on ver­hängt wer­den muss. Aller­dings kön­ne für die­sen Teich im aktu­el­len Bewirt­schaf­tungs­jahr auch kei­ne KULAP-För­de­rung gewährt wer­den. An dem Ver­pflich­tungs­zeit­raum ins­ge­samt ände­re sich dadurch nichts, heißt es in der Mit­tei­lung wei­ter. Bei meh­re­ren in die KULAP-För­de­rung ein­be­zo­ge­nen Tei­chen, blei­ben die Tei­che mit pas­sen­dem Besatz natür­lich im Förderprogramm.

Wie die ersten Rück­mel­dun­gen zum Oster­ge­schäft an der Fach­be­ra­tung für Fische­rei zeig­ten, för­dern Kri­sen auch immer die Krea­ti­vi­tät, so Dr. Tho­mas Spei­erl, Lei­ter der Fach­be­ra­tung. So ent­stand in vie­len tra­di­tio­nel­len Fisch­kü­chen, vor­ran­gig im Aisch­grund, der „Karp­fen zum Mit­neh­men“. Der Fisch­lie­fer­ser­vice oder der „Fisch Dri­ve-in“ mit Ver­kauf an einem neu ein­ge­rich­te­ten Auto­schal­ter waren wei­te­re inno­va­ti­ve Lösun­gen der Direkt­ver­mark­ter. Und noch etwas Erfreu­li­ches war zu beob­ach­ten: Ins­ge­samt stieg die Nach­fra­ge nach hei­mi­schen Spei­se­fisch deut­lich an, so dass in der Direkt­ver­mark­tung trotz allem sehr gute Geschäfts­er­geb­nis­se erzielt wur­den. Die glei­che Beob­ach­tung mach­te auch die Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken für ande­re Spar­ten im Lebens­mit­tel­be­reich. Zurück­zu­füh­ren sei die­se vor­ran­gig dar­auf, dass vie­le Men­schen zu Hau­se sind, wie­der mehr kochen und sich damit auch auf Qua­li­tät und Regio­na­li­tät besin­nen, so die dor­ti­ge Ein­schät­zung. „Wenn wir die­sen Effekt über die Kri­se brin­gen und wir uns der groß­ar­ti­gen Qua­li­tät unse­rer hei­mi­schen Pro­duk­te und Erzeug­nis­se bewusst blei­ben, hat­te die­se her­aus­for­dern­de Zeit für unse­re hei­mi­sche Teich­wirt­schaft und Fische­rei auch etwas Gutes“, resü­miert Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

Zur wei­te­ren Information:

Für Betrie­be, die auf­grund der Coro­na-Kri­se in Liqui­di­täts­schwie­rig­kei­ten gekom­men sind, besteht die Mög­lich­keit eine Sofort­hil­fe zu beantragen:

http://​www​.stm​elf​.bay​ern​.de/​m​i​n​i​s​t​e​r​i​u​m​/​2​4​1​6​1​3​/​i​n​d​e​x​.​php
https://​www​.stm​wi​.bay​ern​.de/​s​o​f​o​r​t​h​i​l​f​e​-​c​o​r​ona
(Antrags­end­ter­min ist der 31. Mai 2020)