Bamberger Erzbischof Schick ruft zu Hilfe für Corona-Betroffene in aller Welt auf

Symbolbild Religion

Weltkirchebischof mahnt: „Die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern nicht vergessen“

Bamberg. Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, den Blick auf die Corona-Betroffenen in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu richten. „Täglich erhalte ich erschreckende Nachrichten aus allen Kontinenten über die Auswirkungen der Corona-Pandemie“, so der Erzbischof von Bamberg und Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. „Im Senegal und in Simbabwe, auf den Philippinen und in Indien, in Bolivien und Guatemala gibt es ähnliche Maßnahmen der Regierungen wie bei uns, um Infektionen mit Covid-19 zu verhindern und die Pandemie zu beherrschen. Sie legen auch dort das öffentliche Leben lahm. Die Auswirkungen für die Bevölkerung sind aber viel gravierender als bei uns“, so Schick.

Da es keine Lebensmittelvorräte gebe und die Versorgung von außen gestoppt sei, drohten schwere Hungerkatastrophen in diesen Ländern. Besonders seien die rund 400 Millionen Schulkinder betroffen, die keine Schulspeisung bekämen. Auch die familiären, ethnischen und nationalen Konflikte eskalierten. Schon jetzt gebe es verstärkt Raubüberfälle, Vertreibungen von Ackerflächen sowie Plünderungen von Lebensmittelgeschäften, sowie von Apotheken und Kliniken, um an Medikamente zu kommen. Die medizinische Versorgung sei teilweise katastrophal. Der Erzbischof mahnte: „Wir dürfen die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern aus Nächstenliebe und auch aus Eigenliebe nicht vergessen.“ Es sei verständlich, dass sich derzeit die Bevölkerung und die Regierungen in Deutschland und die Europäische Union mit ihren Problemen, die aus der Corona-Krise entstehen, beschäftigten und alles tun, um der Pandemie Herr zu werden. „Die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika sind Menschen wie wir, und sie leiden mehr als wir. Sie sind unsere Schwestern und Brüder, und wir müssen ihnen aus Nächstenliebe helfen.“

Der Erzbischof wies darauf hin, dass die kirchlichen Hilfswerke Misereor, missio, Renovabis, Caritas International und das Missionsärztliche Institut ihre finanziellen Mittel für Hilfsprojekte einsetzen, um die Menschen dort zu unterstützen, und bat um Spenden.

„In einer globalen Welt sind auch alle Probleme, Nöte und Schwierigkeiten global“, so Schick. Die Corona-Krise könne die Flüchtlingsbewegungen verstärken, die auch Europa erreichen. „Die Not in den armen Ländern lähmt den internationalen Handel, Import und Export von Gütern, was unsere Wirtschaft besonders trifft. Die Einschränkung der Mobilität betrifft die Lebensmittel- und Gütertransporte wie auch den Tourismus und Urlaub“, betonte Schick und unterstrich: „Entweder wir kümmern uns um die Welt und retten sie oder wir beschädigen uns alle – nachhaltig.“